Wenn ich so zurückdenke, dann ist mir heute klar, dass Magazine wie Stern und Spiegel viel Unheil angerichtet haben, da sie sowohl die Pressefreiheit als auch die Gutgläubigkeit ihrer zahlenden Kundschaft ebenso dreist wie raffiniert ausgenutzt haben. Es wurden durch Verallgemeinerungen, Weglassen bzw. bewussten Lügen gesellschaftliche Veränderungen in Gang gesetzt, die unseren Staat in dieser Form mehr geschadet, als genutzt haben. Man denke nur an das Millionenheer von arbeitsfähigen Leistungsempfängern. Die vielen Stasi-Einflussagenten, die Heidemanns, die Borns und Lesotiusse sowie nicht wenige unserer “Dichter und Denker” haben eben schlechte, aber ganze Arbeit geleistet und konnten von dem Dreck, den sie fabriziert haben ein gutes Leben bestreiten. Die Veröffentlichung der “Hitler-Tagebücher” hätte eigentlich zu einem Umdenken insbesondere auch in der Politik führen müssen, es hat sich aber nichts, absolut nichts getan. Beim neu gegründeten Focus hat mich dann später ein gewisser Eberhard Vogt abserviert, den ich später plötzlich als Ex-Stasi IM Pfau entdeckte. Und jetzt folgen die Chefredakteure und andere “Intellektuelle” eben “Rotzgören” und wehe dem, der nur die leiseste Kritik übt.
Ich vermisse Nick Knatterton…
Der Gipfel war die Sache mit Brüderle. Da haben sie einen Kinkerlitzchen-Vorfall (Brüderle hatte um Mitternacht an der Bar und junge Frau angesehen und eine witzige Bemerkung gemacht), die haben sie nach sage und schreibe einem (!) Jahr herausgezaubert. Als Brüderle Spitzenkandidat der FDP wurde. Und ich vermute, einfach nur deshalb, weil ihnen die Schlagzeile (statt “Spitzenkandidat”) “Der spitze Kandidat” so superintelligent und verkaufsfördernd erschien. Damit haben sie die FDP mehr oder weniger vernichtet. Eigentlich hätte der Staatsanwalt den Stern damals schon dichtmachen müssen. Freut mich, dass es jetzt wohl die Kunden machen.
@Sabine Schönfeld: was Sie beschreiben hat der unvergleichliche Churchill in folgenden Satz gefasst: “The best argument against democrazy is a five minute talk with the average voter”, hier ist alles dazu gesagt, wie der Politiker seinen Souverän (zu Recht?) einschätzt. Und die Konsequenz ist logisch: Populismus oder vulgo: Ver….....schung!
Der Stern, das war ja nicht in erster Linie ein politisches Magazin. Im Stern standen spannende Geschichten mit ebenso spannenden Bildern aus Ländern und von Leuten, die man absolut nicht kannte. Der Stern war eine bunte Mischung. Ich blätterte als Kind im Stern, bevor ich lesen konnte. Der gelesene Stern wurde von meinen Eltern noch zur Zweitlektüre an meine Oma weitergeleitet und ersetzte ihr den nicht vorhandenen Fernseher. Neben der notorischen Linkslastigkeit (Wir haben abgetrieben), der Sensationsgier bei den Machern (Hitler-Tagebücher), konnte man den Hals eben auch nicht vollkriegen und filetierte das Blatt z.B. auch durch das Magazin Geo. Richtig gute Storys landeten dort und nicht im Stern. Das Ergebnis: Ich habe seit mind. 20 Jahren keinen STERN mehr in der Hand gehabt. Man findet ihn nicht einmal beim Arzt oder Frisör.
Der Stern? Sic transit gloria mundi. Da krame ich doch lieber meine alten Landser-Hefte aus fernen Jugendtagen aus dem Keller. Übrigens: Wer ernsthaft behauptet, die seien kriegsverherrlichend, hat garantiert noch nie eines gelesen. Ich hatte jedenfalls, nach reichlichem Landser-Konsum, keine Lust mehr, in der Bundeswehr das Vaterland mit meinem Leben zu verteidigen.
ERNEUT: Es besteht bei aller Freude über die Schwindsucht (mit mehreren Faktoren wie Absterben der älteren Deutschen, im Nachwuchs zu wenige Printleser, Kosten, Internet-Alternativen, politischer Mißmut) bei Stern und Co. (und extrem bei der rotgrün-extremen FR) kein Anlaß zu politischer Erleichterung oder gar Triumph, denn das hat kaum zu einer Auflagensteigerung geführt bei der patriotischen Presse noch -bei aller erfreulichen Hinwendung zu Achgut, Tichy usw.- zu einer Änderung der politischen Lage mit der fest-feisten Merkelkratur mit 90% Wählern. Die regimenahen Medien bundesweit bis lokal haben immer noch ARD-ZDF und die privaten Radio- und TV-Sender, die Presse dennoch weiterhin eine Millionen-Auflage zusammen, das reicht immerhin noch, um weiterhin die Bevölkerungsmehrheit der Normalos, wo viele gar kein Interesse an einer Neu-Orietierung haben, regimetreu zu beeinflussen. Das wird nicht wettgemacht durch die Hunderttausende, die sich mittlerwiele bei den alternativen Internetseiten aufhalten, denn das sind -bis auf erfreulich viele Neueinsteiger- in Mehrheit solche, die eh schon kritisch und kundig oppositionell dachten bis agierten.
Ohne STERN kein SCHTONK! Diesen fulminanten Film muss man dem Blatt anerkennend zugestehen.
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