Henryk M. Broder / 04.10.2019 / 09:30 / Foto: Achgut.com / 136 / Seite ausdrucken

Angela Merkel bekommt den Theodor-Herzl-Preis. Wofür?

Ich habe nie angenommen, gehofft oder geglaubt, Juden wären intelligenter als Angehörige anderer Spezies. Sind sie aber nicht. Und warum sollten sie auch? Mir würde es schon reichen, wenn sie nicht blöder wären. Sind sie aber. Und das finde ich bedauerlich. Natürlich nicht alle Juden, aber doch ein paar, die es weit gebracht haben.

Die Archive sind voll mit Geschichten über deutsche Juden, die zu Beginn des Dritten Reiches glaubten, ihnen könnte nichts passieren, die Wut der Nazis würde sich nur gegen die kulturlosen Ostjuden richten. Einige wenige sympathisierten sogar mit den Nazis und wurden so zu tragischen Gestalten

Wenn es irgendeine Lehre aus dem letzten Holocaust gibt, dann die, dass Appeasement nichts nutzt, und dass nicht gute Manieren das Leben und Überleben der Juden sichern, sondern Militanz. Das ist nicht schön, aber unvermeidlich. Wenn Israel sich zu einer pazifistischen Nation erklären würde, könnten die Israelis gleich die Koffer packen, sofern sie noch dazu kämen.

Diese einfache Botschaft scheint freilich in der Diaspora noch nicht angekommen zu sein. Da wird geschleimt und gebuckelt, und je mehr sich der Antisemitismus manifestiert – wie neulich wieder in der Neonazi-Hochburg Dortmund –, umso mehr suchen die Juden nach einer starken Hand, die sie beschützt. Es sind Dhimmis, die ihre jüdisch-christlichen und deutsch-jüdischen Exerzitien unter Polizeischutz hinter dicken Mauern feiern.

Mehr Generäle als Infanteristen

Vor ein paar Tagen habe ich in meiner Post eine Einladung gefunden, die wohl versehentlich an mich geschickt wurde. Der Präsident des Jüdischen Weltkongresses, Ronald S. Lauder, und die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, "beehren sich", mich "anlässlich der Verleihung des Theodor-Herzl-Preises des Jüdischen Weltkongresses an Ihre Exzellenz die Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland Dr. Angela Merkel zu einem festlichen Abendessen in Anwesenheit des Präsidenten des Zentralrates der Juden in Deutschland, Dr. Josef Schuster, Vizepräsident des Jüdischen Weltkongresses" einzuladen. (Auch in der jüdischen Welt gibt es mehr Generäle als Infanteristen.) 

Mir stockte der Atem. Es mag ja angehen, die Kanzlerin mit dem "Leo-Baeck-Preis des Zentralrates der Juden in Deutschland" auszuzeichnen – im selben Jahr bekam sie auch den König-Abdulaziz-Orden, mit dem Saudi-Arabien ausländische Regierungschefs ehrt –, mit der "Leo-Baeck-Medaille" für ihr Engagement für die Aussöhnung zwischen Juden und Deutschen, den "Preis für Verständigung und Toleranz" des Jüdischen Museums Berlin, den "Heinz-Galinski-Preis", den "Abraham-Geiger"-Preis, den "Elie-Wiesel-Award" des US Holocaust Memorial Museum und mindestens 17 Ehrendoktorwürden, aber wofür soll ihr der Theodor-Herzl-Preis verliehen werden, mit dem zuletzt die Rothschild-Familie ausgezeichnet wurde?

Dafür, dass ihr Mann bei den UN sich bei Anti-Israel-Resolutionen der Stimme enthält, das heißt de facto gegen Israel stimmt? Dafür, dass derselbe Apparatschik "den Raketen-Terror der Hamas auf israelische Zivilisten mit dem Abriss von Häusern gleichgesetzt" hat? Dafür, dass sie nicht nur die deutsche Botschaft nicht von Tel Aviv nach Jerusalem verlegt hat, wie es die USA getan haben, sondern auch andere Staaten vor einem solchen Schritt gewarnt haben soll? Für all das bekommt sie den Theodor-Herzl-Preis? 

Das ist so, als würde Mario Barth den Heinrich-Heine-Preis bekommen oder Barbara Schöneberger den Greta-Garbo-Preis oder Jürgen Resch von der Deutschen Umwelthilfe den Rudolf-Diesel-Preis.

Die spinnen, die Juden. Und wie!

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Leserpost

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Uta-Marie Assmann / 04.10.2019

Man hatte eigentlich geglaubt - richtigerweise : gehofft -, dass es nach der Amtszeit von Charlotte Knobloch mit dem verfehlten Appeasement des Zentralrats der Juden ein Ende hat. Nun ist es noch schlimmer gekommen. Wie Broder so richtig feststellt : ausser den üblichen dummerhaftigen Lippenbekenntnissen kam von Merkel gar nichts, was die Juden in D oder Israel unterstützt. Es ist an Absurdität nicht mehr zu überbieten, Merkel dafür auch noch auszuzeichnen. Vielleicht ist das auch nur der vielgepriesene jüdische Witz.

Martin Müller / 04.10.2019

Herr Broder , nehmen Sie die Einladung an! Und dann reden Sie den jüdischen Preisverleihern vielleicht mal ins Gewissen. Bei Merkel wäre das wohl sinnlos…

Walter Neumann / 04.10.2019

Wenn sie Charakter hätte, würde Frau Merkel den Preis nicht annehmen.

Michael Lorenz / 04.10.2019

Tja, jeder entwertet seine Ehrenauszeichnungen, so gut er kann. Aber das ist kein Einzelfall: sollte ich jemals ein Bundesverdienstkreuz erhalten, würde ich das mit Freuden annehmen: das ist gutes Blech, damit kann man prima Rostlöcher am Auto flicken!

Thomas Holzer, Österreich / 04.10.2019

Sein’s doch bitte nicht so streng mit Ihresgleichen, Herr Broder! ;)

Hubert Bauer / 04.10.2019

Die Angehörigen der politischen und gesellschaftlichen “Elite” verleihen sich ständig irgendwelche Preise. Man hält dann nichtssagende Reden, plündert das Buffet und geht (oder fliegt) wieder nach Hause. Man hat ja sonst nichts zu tun. Es ist vergebens darin einen Sinn zu suchen, weil es diesen nicht (mehr) gibt.

Johannes Schuster / 04.10.2019

Die deutschen Juden integrieren sich - manisch in der wahnhaften Hoffnung nicht noch einmal zu Zielscheibe zu werden, sie füttern die schlimmsten Antisemitenfreunde mit Preisen, wie mit Lösegeld. Sie opfern sogar Theodor Herzl und degradieren dessen diplomatische Brillanz zu einem Alltagsgeschäft der deutschen Wurstwarenpolitik. Aber was ist die Botschaft hinter dem Vorhang ? Habt ihr in Merkel einen solch großen Antisemiten erkannt, daß ihr ihn vor lauter Angst füttert wie einen Dämon unterm Kinderbett ? Es hat nie jemand behauptet, daß die deutschen Juden nicht von der deutschen Krankheit erfasst werden können. Es ist so.

Heinz Becker / 04.10.2019

Naja, Herr Broder, die Zahl der juedischen Nobelpreistraeger, ca. 210 von insgesamt ca. 850 und zB. der hohe Anteil jued. Schachweltmeister sowie der im Wirtschaftsleben besonders erfolgreichen Juden deutet schon in die Richtung einer deutlichen Ueberbegabung im Intelligenzbereich. Sage ich als Nichtjude. Dieses Phaenomen ist auch schon wissenschaftlich belegt und u.a. von Sarrazin angefuehrt worden - wer unterdurchschnittlich intelligent ist, lassen wir hier mal weg. Deswegen werte ich diese Appeasementpolitik gegenuber seinen Feinden - oder zumindest den Freunden seiner Feinde - seitens der Juden als besonders geschickten politischen Schachzug, um angesichts der Schwaeche des Merkelregimes Steuerungsmoeglichkeiten zu behalten. Ansonsten bin ich mir sehr sicher, dass der Mossad genaueste Plaene von Schloss Bellevue und Kanzlerbunker hat, um im Notfall - und dies ausgesprochen wirkungsvoll - eingreifen zu koennen…Rette sich, wer kann!

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