Die geopolitische Weltlage: USA spielen Dame, Russland spielt Schach und China spielt Go. Nicht allein die Ukraine ist Opfer, nein, ganz Europa. Es ist sinnlos auf die Politik zu schimpfen, denn sie ist der Verwalter unseres Kolonialherren USA. Daher bleiben dem Einzelnen nur zwei Optionen: weiter zu schimpfen, ohne je etwas ändern zu können, oder aus dem System auszusteigen.
Toller Artikel, lieber Autor! Hierzu passt die Frage an Radio Eriwan: “Kann man in Zeiten der Unsicherheit und des Mangels ‘sein’ Ding machen?” Antwort: “Im Prinzip ja, immer vorausgesetzt, man verfügt über genug Vitamin B.” Damit ist wohl alles gesagt. Ich lebe noch recht komfortabel, und die horrenden Heizkosten kann ich bislang wuppen. Wenn aber der erste große Stromausfall - neudeutsch Blackout - über uns hereinbricht, ist es aus mit dem eigenen Ding. Danke, liebe @Gudrun Meyer, volle Zustimmung.
...hält einen Angriff Russlands auf Polen oder das Baltikum für wahrscheinlich… Wenn ich mir die Konflikte der Polen mit der €U betrachte, wäre das nicht die schlechteste Lösung und die paar Balten könnten wir aufnehmen. Ich bin für die militärische Neutralität Deutschlands und würde keinerlei Sicherheitsgarantien abgeben. Kleiner Scherz am Rande: Da wollten einige 1918 unbedingt unabhängig werden. Nun sollen sie doch selber sehen wie sie zurechtkommen. PS Spätestens wenn das Kollektiv anfängt sich selbst schädigend zu verhalten hat man das Recht sich auf die Eigensicherung zu konzentrieren.
Genau, die Frage, ob der Fladen, an dem man gerade arbeitet, gross genug ist oder schon übertrieben, das beschäftigt mich auch. In der Praxis hat Das-eigene-Ding-machen viel mit den eigenen Illusionen zu tun. Solange man denen hinterher rennt und rennen darf, hat der Staat Ruhe vor den politischen Ambitionen untergeordneter Schichten. Das war auch in der DDR so. Wird man gezwungen, Illusionen aufzugeben, heißt das künftig bescheidener zu sein. Man kann ungeheuer bescheiden leben, wenn es die Not erfordert. Aber niemand kann den Ehrgeiz und auch die Wut unterdrücken, die daraus wächst. Es ist nämlich auch ohne eingeschränkten Horizont schwer zu vermitteln, warum der allgemeine Fortschritt dazu führen soll, dass es dem Einzelnen schlechter geht als in früheren Zeiten. Es ist hier auch schwer einzuschätzen, wo die reine politische Willkür ursächlich ist. Es wird uns ständig Unheil als unabwendbar verkauft, das eigentlich auf willkürlichen Beschlüssen unserer Bundesoberen basiert. Es mag ja gute Gründe geben, ich stelle da nichts in Frage, finde es aber unangenehm, ständig offiziell so eingeseift zu werden. Die große Masse der Bevölkerung ist nicht zu blöd zum Selberdenken. Und es ist auch nichts garantiert, beispielsweise nicht, dass es allen Ostdeutschen zwingend besser gehen müsste als unter Honecker. Das ist ein verbreiteter Trugschluss. Ich empfinde dieses gewissenlose Eingeseiftwerden in der Demokratie viel peinlicher als in der DDR. Und ich sehe jeden Tag etwas anderes, wovon ich vor vierzig Jahren nicht geglaubt hätte, dass es in 2022 noch evident geschweige relevant sein könnte. Wie schon gesagt, bleibe ich aber krampfhaft optimistisch.
j. heini :”.... D müsste bei seinem Bildungssystem, bei seinen Verboten und Lenkungsgesetzen anfangen. Es müsste anfangen, die Finger rauszuhalten aus allem, was nicht zu den originären staatlichen Aufgaben gehört. ” So sehe ich das auch! Und es wird mit Sicherheit nicht zum Schaden der eigenen Bevölkerung sein! Denn nach so viel “Wohlstandsverteilung für Bedürftige aus aller Welt”, wäre wieder mal das eigene Volk an der Reihe, vom Selbsterwirtschafteten auch was abzubekommen! MfG
Eigene Erfahrung, mit genug Geld kann man tatsächlich “sein Ding machen”: Erste Klasse nach Singapore mit Singapore-Airlines. Fertisch. Sollen die Leute, die auf meine Hilfe angewiesen sind und die Freunde mal alle auf mich verzichten? Oh, ist ja nur einer. Einzelschicksal. So wie ich selbst auch eins bin, das letztlich keine S@u interessiert. Mach ich mal “mein Ding” weiter… 13 Uhr Vermieter aus der Kurzzeitpflege abholen.
Leider ist der Ansatz, man möge in Krisenzeiten einfach „sein Ding machen“, naiv und lebensfern. Die aktuelle Multikrise ist gewaltig: Energie, Krieg, Flüchtlinge, Inflation, Demographie plus die verheerenden Auswirkungen der völlig überzogenen Coronamaßnahmen auf Wirtschaft und Gesellschaft. Die Auswirkungen und die Antworten der machthabenden Politiker sind heute klar erkennbar: Verlust von Wohlstand und Freiheit, Ideologie statt Vernunft, Spaltung der Gesellschaft, Abbau der freiheitlich-demokratischen Ordnung, Verfolgung und Diffamierung Oppositioneller, Beschränkung alternativer Medien, Ausbau immer weiterer sozialistischer und totalitärer Elemente. Die einzige sinnvolle Antwort kann nur heißen, man verlegt seinen Lebensmittelpunkt in ein anderes Land. Das war 1933 so. Und das war bis 1961 in der SBZ so. Man kann als Einzelner das Geschehen in einem Land nicht aufhalten. Aber man kann dorthin gehen, wo das Leben nur ein klein wenig freier, lebenswerter, sicherer ist als hier. Buntland jedenfalls ist denkbar schlecht aufgestellt in dieser Multikrise und die Politik wird die falschen Antworten geben. Zudem ist Auswandern im Zeitalter des Internets und der globalen Mobilität heute viel einfacher als im 19. oder 20. Jahrhundert.
Haben die Erfinder der ungezügelten Selbstbedienung nach 75 Jahren dem Volk nichts anderes mehr zu bieten außer einer Ideologie welche es durch ihr Scheitern geschafft hat dass wir die Grundversorgung wie Strom, Essen,Heizen und Wohnen nicht mehr bezahlen können? Mein Ding machen heißt letztlich durch Harakiri zu enden nur weil ich nichts gegen solche Halunken machen kann.
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