Die Deutschen waren und sind das Volk der Dichter und Denker. Nur wird heute eben anderes erdichtet und anderes erdacht, aber auf jeden Fall mit derselben Inbrunst wie in den alten Zeiten - und mit besseren Möglichkeiten, es zu veröffentlichen und den Anschein von massenhafter Zustimmung zu erwecken. Nach dem Ende des dritten Reiches wurde das Dichter- und Denkervolk für einen gewissen Zeitraum auf den Boden der Tatsachen geholt und die Denkerqualitäten in rationale Bereiche gelenkt wie Ingenieurswesen und Aufbau der Wirtschaft. Es entwickelte sich eine Leistungsgesellschaft mit hohen Anforderungen an Ausbildung, Leistungsbereitschaft und persönlicher Flexibilität. Hier wurde der Zenit erreicht und zahlreiche Kinder der Leistungsgesellschaft waren mit den Anforderungen, mit denen sie ihre Väter kaum noch übertrumpfen konnten überfordert und suchten sich andere Wege, mit ihren Vätern zu rivalisieren - sie griffen sie und ihre Handlungsweisen an und kreierten (dichteten) sich die Narrative von der Schuld dieser Väter am Unglück der Welt, die eben aus dieser Leistungsfähigkeit entstanden sein soll (mit der sie selber überfordert sind). Ambitionierte Dichter und Denker wurden also Lehrer und Sozialpädagogen oder gingen direkt in die Politik, wo sie heute die Jugend gegen ihre Väter aufstacheln indem sie alles, was die Elterngeneration erschaffen hat, in den Schmutz ziehen und dafür utopische Gegenmodelle erfinden.
Das “Schuldnarrativ” ist kein abstraktes. Es liegt begründet in der Notwenigkeit linker/grüner Politik. Ohne diesen konstruierten Schuldkomplex (siehe den neuen demokratischen Superstar Alexandra Occasional-Cortex, nach der die Erde in 12 Jahren an der Umweltverpestung zu Grunde gehen wird. Wesentlich genauer terminiert als jegliche Maja-Prophezeiung), der schon seit Gründung der Parteien zentraler Politikinhalt ist, hätte die links/grüne Politik keine Legitimationsbasis. Das ist wie beim ZDF, dem die Zuschauer unverschämter Weise einfach wegsterben. Zu empfehlen: Lektüre von Dinesh D`Sousa und speziell George Orwell “Der Weg nach Wigan Pier”
Das Deutsche am Schuldkomplex stammt moglicherweise aus der Romantik. Er ist immer auch gleichzeitig Erlösungsreligion. Jede Nation hat wohl spezifische Ausschmückungen dieser Dekadenz, wenn die Leute saturiert sind. Das Saturiertsein ist das Wichtigste, nicht die spezifische Ausprägung. Z.B. “Grüne Bewegungen” in Ländern ohne oder mit kaum thematisierten, jedenfalls nicht allgemein als Schuld empfundenen Völkermorden: Australien, Frankreich, Kanada, USA (Aborigines, Hugenotten, Kolonialmorde, Indianer). Andere könnten aufgrund ihrer Historie genauso schuldig sein, sind es aber nicht: China, Russland, Türkei (Kulturrevolution, Stalinsche Säuberungen, Armenier), Sie leben gut mit den Morden. Ohne rückwärtige Schuldkultur, trotz Kulturbrüchen. Kulturbruch und Holocaust sind zur Erklärung des Schuldkultes ungeeignet, saturierte Dekadenz, Nicht-leben-Können und falsche Prioritäten aufgrund praktischer Ahnungslosigkeit schon eher.
“die wahnsinnige Komplexität dieser Themenfelder, die wir einfältigen Konservativen und Neoliberalen nur nicht begreifen.” Stellen wir uns doch einmal die Frage, wieviel Komplexität übrig bliebe, wenn es dort nicht so viel Erdöl gäbe! “Im Nahen und Mittleren Osten von Israel bis Syrien gäbe es augenblicklich keine Konflikte und Kriege mehr, wenn wir unsere Waffenlieferungen einstellen würden.” Stellen wir uns doch einmal die Frage, wieviel Konflikte und Kriege übrig blieben, wenn es dort nicht so viel Erdöl gäbe! “Shiiten. Sunniten, Rebellen und Regierungstruppen - alle würden sich in den Armen liegen, wenn der Westen nicht wäre.” Stellen wir uns doch einmal die Frage, wieviele Menschen sich dort in den Armen lägen, wenn es dort nicht so viel Erdöl gäbe! Einen (nur einen, aber einen wichtigen) Teil der Antworten auf diese überaus komplexen Fragen lässt sich erahnen - mindestens - wenn man selber einmal über den großen Teich hinüberschaut und sich nicht auf die Leute verlässt, die ständig nur über den großen Teich hinüberschauen und den Blick nicht auch einmal woanders hin wenden. Dem Neoliberalen, ganz anders als dem Konservativen kommt das, was zur Zeit so überall passiert, nicht nur ungelegen. Es kommt allerdings drauf an, was man unter Neoliberalismus versteht.
Die Kolonialgeschichte war ein “Fliegenschiß” gegenüber der Ausbeutung heute in Afrikas und Asiens. Da werden Hunderte von Milliarden versenkt, ohne das die Armut irgendwie zurückgeht. Das kann man noch endlos fortsetzen, helfen wird es nicht, Und schon richtig, die Jungen sollten das Smartphone ablegen, Gold und Platin ist drin, und Strom kostet es auch. Verzicht fängt beim Einzelnen an. Und die paar kräftigen jungen Männer aus Afrika sind hier, umfassend versorgt, und die wenig gutausgebildeten sind auch fort, wenn auch nicht in D. Wenn man bei den bekannten Landkartenportalen die Strassenstände in den Städten zwischen Lagos Nairobi und Kalkutta ansieht, und die Menschen.- kräftige jungen Burschen- in meterhohen Abfallbergen sitzen sieht, ohne das die auf die Idee kommen, wenigstens in ihrem engsten Lebensumfeld ,auch ohne Lohn, für Ordnung zu sorgen, fehlt es einfach an Einsicht sich auch persönlich zu engagieren. Deshalb: Die kommen nie auf einen Grünen Zweig.
Ich bedanke mich bei der “Achse” dafür, dass ich heute früh die Gedanken von Anabel Schunke und Thilo Sarrazin lesen darf. Die Einordnungen der hier veröffentlichenden Autoren bedienen meiner Meinung nach einen großen Teil der Nachfrage nach sogenannter alternativer (Nicht-Mainstream) Berichterstattung.
Zitat:“Dass für das Elektroauto noch mehr Kinder auf dem afrikanischen Kontinent nach seltenen Erden wühlen als für das eigene Smartphone?” An diesem Satz ist einiges falsch. Hauptquelle für seltene Erden ist China. Für das Elektroauto braucht man neben Lithium auch Kobalt aus dem Kongo. Nur gehören beide Metalle nicht zu den “seltenen Erden” (Lanthaniden).
Großartig analysiert Frau Schunke, Das traurige daran ist allerdings, dass das links-grüne Schiff unbeirrt weiter auf Kurs bleibt . Angeführt von den Kevins, Annalenas, Roberts. usw. Politiker, wie z.B. Wolfgang Bosbach verschwinden immer mehr von der Bildfläche. Zurück bleiben rückradlose, schlecht oder garnicht ausgebildete Personen im politischen Bertrieb. Bin gespannt, wie lange wir uns den Umstand noch leisten können. Ich bin mir sicher, nicht mehr lange. Denn es gährt gewaltig.
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