Vor allen Dingen ist die Geschichte uralt und schon x-mal richtig gestellt. Das kann eine Frau Rowling durchaus wissen.
Erschreckend, wie sich mutmaßlich aufgeklärte Menschen in einen Hass gegen ein Phantom hineinsteigern können und, unbeirrt der Tatsachen an ihren Irrtümern festhalten. Schon Schiller kannte solche Zeitgenossen: „Gefährlich ist’s, den Leu zu wecken, verderblich ist des Tigers Zahn, jedoch der schrecklichste der Schrecken, das ist der Mensch in seinem Wahn.“
Ich erinnere mich an einen Twitter-Beitrag dieser Dame, in dem sie von Europa die unbegrenzte Aufnahme von Flüchtlingen aus der ganzen Welt forderte. Einer der ersten Antworten unter diesem Beitrag war der Vorschlag eines Users, 20 Flüchtlingen die Reise nach Großbritannien zu finanzieren, vorausgesetzt, dass Mrs. Rowling diese Refugees in einer ihrer zahlreichen Villen nicht nur unterbringt, sondern auch versorgt und zwar auf Dauer. Daraufhin verschwand Rowlings Tweet, plötzlich und wie von Zauberhand. Womit bewiesen wäre: Harry Potter gibt es wirklich…!
Nennt man so ein Verhalten nicht “Mobbing”?
Die Spezialistin für Mystery Fiction will nun auch in der “Sozialen Echokammer” ganz oben schwimmen mit gefälschten News. Wenn ganz Hollywood, Bono, Sting, Rowling und Co. gegen Trump zu Felde ziehen, scheinen sie um nichts anderes als um ihre Populismus-Pfründe zu fürchten. Ihr politischer Instinkt hat sie weitgehend verlassen. Die Guten sind sie längst nicht mehr, also versuchen sie mit billigem Populismus Follower zu sammeln. Solidarität auf niedrigstem Niveau, mit Demokratie hat das allerdings nichts zu tun. - Zugleich ein Beispiel dafür, wie Figuren wie J. K. Rowling die Glaubwürdigkeit von Facebook als “Nachrichtenkanal” in den Dreck treten. Bei unserem Justizminister dürfte das nich unter “mutiges Engagement für die gute Sache” durchgehen.
Warum, zum Teufel, nimmt jemand die politischen Ergüsse von Mimen*innen oder Kitschschreiberlinge*innen wie Rosamunde Pilcher oder eben dieser Rowling überhaupt zur Kenntnis? Ein bedenkliches Zeichen für die Infantilisierung unserer Gesellschaft!
Es gibt eine gar nicht so kleine Menschengruppe, die von Trump dermaßen fixiert sind - im negativen Sinn - , dass das eigentlich schon pathologisch genannt werden müsste. So peinlich können die wirklichen oder erfundenen Ausrutscher eines Hr. Trump gar nicht sein, wie die Gier mancher Medien und anderen öffentlichen Personen mit Großteils völlig uninteressanten Geschichten im Dauerfeuer den Mann Ihres Albtraums anzupatzen. Es steht einfach zu keiner Relation. Das sinnlose Ankämpfen gegen den Ausgang der Präsidentenwahl ist zwar deren Problem, man wird aber damit ständig belästigt.
Diese hochaggressive Moralpredigern hat mit ihrem empörten Dauergetweete vermutlich auch ihren bescheidenen Anteil zum Brexit beigetragen. Jedes Mal, wenn vor dem Referendum in GB ein superreicher und deshalb von Alltagsproblemen unbetroffener Humanitätsforderer von Obama über Clooney zu Beckhams und zahlreichen anderen Prominenten den Briten vorschreiben wollte, wie sie zu leben und zu denken haben, wurde eine nicht unerhebliche Zahl von ihnen richtig bockig. Cameron hatte wohlweislich Frau Merkel von jeglicher Stellungnahme abgehalten, denn die hätte vermutlich noch ein paar Millionen mehr für den Austritt mobilisiert, indem sie zur Abstimmung in England nur den Mund aufmacht. Nicht wenige Briten sind da anders als die vielen deutschen Schäfchen, die nur zu gern von oben vordenken lassen.
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