Der Herr Dr. Müller klingt mit seinen Beiträgen und seinen drei Jahren Dienstzeit „in einer richtigen Armee” wie ein DDR-Doktor mit NVA-Vergangenheit. Dass macht seinen Beitrag über die friedliebenden Russen, die am 2. Weihnachtstag 1979 selbstverständlich nicht in Afghanistan einmarschiert sind, um wirtschaftliche Interessen mit Waffen durchzusetzen, so friedenssichernd glaubhaft, besonders, wenn er der Bundeswehr ihre Präsenz in selbigem Landstrich vorwirft. Eine Lehre läßt sich aus solchen Beiträgen allerdings ziehen: Die „Wiedervereinigung”, die ein „Anschluß” war, ist gründlich gescheitert.
Ich möchte nur anmerken, dass es in diesem Land ohne Militär zumindest keinen Militärputsch geben kann. Also eine Sorge weniger für unsere Oberen. Dr. Müller: Kommentar?
Mein Grundwehrdienst war kein Zuckerschlecken und ich habe ihn intensiv gehasst. Aber ich bin mit Leuten in engsten Kontakt gekommen, von denen ich nicht wusste, dass sie existieren und die ich heute auch nur im Vorübergehen treffe. Verständnis schafft Nähe zur Realität der Anderen und das brauchen viele junge Menschen heute dringend. Und Deutschland braucht das ohnehin. Glück ab!
Zitat Dr. Müller: “Der Iwan hat noch nie angegriffen. Bis jetzt wurde er immer nur angegriffen” Ich könnte mir vorstellen, daß der ein oder andere Afghane das anders sehen könnte….
Ich war W15er bei der Bundeswehr, habe es sicher nicht in jedem Part genossen + würde es dennoch wieder tun, weil ich es als notwendig erachtet habe. Dieselbe Einschätzung habe ich auch gegenüber dem Zivildienst, nur dass ich eben seinerzeit zum Bund gegangen bin. Das Schlüsselwort in beiden Fällen heißt Pflicht. Ich gebe der Gemeinschaft, damit die Gemeinschaft mir gibt. Man mag mir eine eine idealtypische Sicht vorwerfen, aber dieses Wiedererwecken des Gemeinschaftssinnes wäre nirgends besser zu verwirklichen als hier, wobei ich das ausbauen würde: Ein Jahr Wehrpflicht oder ein Jahr sonstigen der Gemeinschaft zuträglichen Dienst. Und zwar ALLE (und nein, ich sehe darin nichts dem Reichsarbeitsdienst Vergleichbares, weil der auf massive ideologische Indiktrination gesetzt hat). Was ich nur noch wissen will: Was hat das Bild von amerikanischen Schauspielern wie (von links) Will Hutchins, Peter Brown, Jack Kelly, Ty Hardin, James Garner, Wade Preston und John Russell (alles Akteure in seinerzeit populären, bei Warner Brothers produzierten Fernsehwestern-Serien) mit einem Beitrag zur Wiedereinführung der Wehrpflicht in der deutschen Bundeswehr zu tun? Ich harre der Erklärung ...
Zitat Katrin Eschert: “ist eine Parlamentsarmee und wird von selbigem in Einsätze geschickt” Sie meinen solche “Einsätze”, wie den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Bundesrepublik Jugoslawien? Ein Angriffskrieg der nicht Reaktion auf eine angebliche humanitäre Katastrophe war sondern diese überhaupt erst auslöste? Ein Angriffskrieg, der den deutschen Wirtschaftsinteressen (Ambo-Pipeline) diente? Ja - da sind schon einige Morde geschehen. In der Tat. Daß das Parlament dafür die Verantwortung trägt, macht es nicht besser. Oder meinen Sie Afghanistan? Glauben Sie tatsächlich, Ihre Freiheit wird am Hindukusch verteidigt, und es geht nicht um die Tapi-Pipeline? Glauben Sie tatsächlich, man kämpft in Mali gegen Terroristen und es geht dort nicht um Uran für den französischen Staatskonzern Areva, welches bis vor kurzem auch in Gronau weiterverarbeitet wurde? Heilige Einfalt!
Tucholsky haette seinen Satz etwas ergaenzen muessen: “Soldaten sind Moerder. Soldaten sind Ermordete.”
Ich Mörder und Duckmäuser möchte dann auch noch meinen Senf dazugeben. Vor 40 Jahren(1977/78) habe ich meine Wehrpflicht(W15) bei den amphibischen Pionieren in Ingolstadt abgeleistet. Im Rahmen der KSZE wurden damals gegenseitige persönliche Manöverbeobachtungen vereinbart. Im September 1978 hat es dann als erste unsere Kompanie getroffen. Ein Oberst und ein Major der Roten Armee haben uns beehrt. Wir haben die 10. Panzerdivision über die Donau gesetzt. Die Brücke hat gestanden und die Panzer sind gerollt( ist heutzutage wohl nicht mehr selbstverständlich ). Niederkunft hatten wir auch keine auf der Brücke(gut, beurteilen müssen uns andere, es gibt bestimmt einen Bericht in Karlshorst oder in Moskau). Auf jeden Fall hatten wir aber eine klitzekleine Botschaft an die beiden Herren aus Karlshorst: Gegen die Rote Armee wäre die Mehrheit der damaligen 10.Panzerdivision im Fall des Falles angetreten.Wir wollten nicht,dass es bei uns so wird wie in der DDR(Ostzone). Und ich für meinen Teil würde heute wieder gegen den ach so friedensliebenden Herrn Putin und sein Militär antreten.
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