Josef Gärtner, ich pflichte Dirk Jäckel bei, Sie irren wg. Islam Höchstleistungen. Ihr Hinweis auf Noah Gordon ist gut, weil er eine der abendländischen Quellen der mittlerweile weitverbreiteten Überzeugung einer führenden islamischen Kultur im Mittelalter kenntlich macht. Aber ja - auch Noah Gordon irrt. Ich verweise auf Thilo Sarrazins schwer gelehrtes und weitherum unterschätztes Werk Feindliche Übernahme. Der diskutiert deisen Punkt ausdrücklich und sehr kompakt und mit treffenden Argumenten. Ein Nachteil der muslimisch geprägten Welt ist, dass sie keine nennenswerten Bildungsstätten und insbesondere keinen kontinentweiten wissenschaftlichen Wettstreit hervorgebracht hat. Das aber war das Erkenntniswunder im christlich geprägten Mittelalter. - Nachzulesen in Auch eine Geschichte der Philosophie bei Jürgen Habermas (aber Vorsicht: Das sind 1600 Seiten), aber auch zu lesen bei Kurt Flasch in seinen gelehrten Werken über die Philosophie des Mittelalters. Dazu bei Arno Borst - insbesondere in dessen kleinen un d sehr empfehlenswerten Buch Computus über den Beginn der nordeuropäischen quantitativen Wissenschaft, nicht zuletzt durch den eminenten Konstanzer Gelehrten Hermann der Lahme von der Reichenau - auch bekannt als Hermanus Contractus. Sehr amüsant über dieses Thema einer fehlgeleiteten mittelalterlichen Islam-Heroisierung auch Douglas Murray in Der merkwürdige Tod Europas (The Strange Death of Europe).
Keine Besonderheit des Islam hier, ich entsinne mich an meine Aufenthalte in Lateinamerika. Dort liest auch kein Mensch, ich bezweifle sogar, dass es in Staaten wie Guatemala oder Nicaragua überhaupt Zeitungen gibt. Stattdessen ist TV und Internet angesagt (kommt alles aus Mexiko). Bei den Moslems fällt uns deren Unbelesenheit auch nur deshalb auf, weil Regierung und Presse uns die islamische Kultur als gleichwertig mit unserer verkaufen wollen. (“Goldstücke”, “jenseits der Sprache existiert keine deutsche Kultur”, “arabischer Frühling ist Demokratiebewegung” u.ä. Schmonzes). Nichts könnte falscher sein. Der Islam ist Dritte Welt und wird es immer bleiben.
Selbsterklärend. Nichts was zum Thema relevant wäre, darf geäußert werden.
Bildung ist für Moslems kein erstrebenswertes Ideal? Deswegen ist unsere bildungs- und arbeitsferne politische Elite so hinter der Zuwanderung dieser Nichtsnutze her. Gleich und gleich gesellt sich gern.
Sie schreiben, ein US-Amerikaner liest 12 Bücher pro Jahr. Welche 12 Bücher mögen das sein? Zählt auch die Gebrauchsanweisung für Zahnpasta oder Klopapier als Buch? Weiter möchte ich meinen Vorurteilen hier nicht freien Lauf lassen. Die US-Amerikaner*Innen mögen zwar tolle Type*Innen sein, aber als belesen erscheinen sie mir aber nicht.
... mich ärgert in diesem Zusammenhang auch immer sehr, daß Bücher, welche sich mit dem merkwürdigen und i.d.R. desintegrativen Verhalten unserer Dauer-Gäste (seit 1961) beschäftigen, von den Autoren (Nejla Kelek, Tuba Sarica, ...) niemals auch in der Muttersprache verfasst, sondern ausschließlich in Deutsch verlegt werden! Als wenn die, welche es da konkret betrifft und die u.U. etwas daraus lernen könnten, dies in Deutsch lesen oder ggf. “wir” (autochthone Deutsche) etwas ändern könnten bzw. sollen oder etwa irgendwer aus dieser problematischen Community jemals unsere Kritik auch nur zur Kenntnis nehmen würde oder gar wollte!?
J. Gärtner - Schon richtig, die “islamische Welt” war einmal ein Hort der Bildung und der Wissenschaft. Dabei war alleine die arabische Sprache als lingua franca das verbindende Glied. Ein wesentlicher Impuls des Islam zu dieser Hochzeit ist hingegen ein gerne erzähltes Ammenmärchen. Ich verweise nochmals auf Al Ghazali.
@ M. Feldmann “Wie der Kommunismus ...” Hier irrt der Autor. Im Ostblock wurde auf Schulbildung wert gelegt. Die Menschen sollten für die Partei und das System produzieren können. Und das geht nicht ohne Bildung.
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