Gastautor / 13.12.2021 / 14:00 / Foto: pixabay.com / 85 / Seite ausdrucken

Warum lesen so viele Muslime so wenig?

Anders als in Ostasien, in der westlichen Kultur, und vor allem im Judentum, ist der Bildungshunger in der islamischen Welt offensichtlich nur wenig ausgeprägt. Das gilt sowohl für die islamischen Staaten selbst als auch für moslemische Zuwanderungsgruppen in West-Europa, bei denen Bücher nicht gerade hoch im Kurs stehen.

Von Stefan Glazer.

In Buchhandlungen hierzulande sieht man wenig Spuren der neuen staatlich verordneten „multikulturellen Gesellschaft“. Der Anteil von Kunden aus arabischen beziehungsweise islamischen Ländern geht fast überall gegen Null. Aber warum ist das so? Warum lesen Moslems so wenig?

Betrachtet man ganz nüchtern und objektiv die Fakten, so kommt Erstaunliches zu Tage:

Gemäß dem „Arab Human Development Report 2003“ der Vereinten Nationen liest ein durchschnittlicher Araber weniger als ein Buch pro Jahr. Ein durchschnittlicher Israeli liest hingegen 7,8 und ein US-Amerikaner 12 Bücher jährlich. Der Bericht zur kulturellen Entwicklung von 2011 der „Arab Thought Foundation“ gab an, dass arabische Kinder durchschnittlich nur sechs Minuten pro Jahr mit dem Lesen von Büchern aus dem Bereich Belletristik verbringen, Kinder in westlichen Ländern dagegen rund 200 Stunden.

Viele versuchen diese erschreckenden Zahlen mit der hohen Rate an Analphabeten im arabischen Sprachraum zu entschuldigen, doch eine Befragung von 330 „gebildeten“ Universitätsstudenten in Saudi-Arabien im Jahr 2015 zeigte auch für „lesefähige“ Gesellschaftsgruppen ein katastrophales Ergebnis. 70 Prozent der Studenten hatten kein einziges arabisches Buch von Anfang bis Ende gelesen und 90 Prozent von ihnen auch kein einziges englischsprachiges Buch. Bloß etwas mehr als 40 Prozent der Umfrageteilnehmer hatten in den vergangenen drei Jahren überhaupt ein Buch gekauft.

Lesekrise unter Arabern

Im Report der Vereinten Nationen sind noch weitere haarsträubende Informationen zu finden: Die Zahl der Bücher, die in den 22 arabischen Staaten veröffentlicht werden, machen nicht mehr als 1,1 Prozent der Buch-Weltproduktion aus, obwohl die Araber mit über 350 Mio. Menschen etwa 5 Prozent der Weltbevölkerung stellen. Pro Jahr werden fünfmal mehr Bücher ins Griechische als ins Arabische übersetzt, obgleich es nur 11 Mio. Griechen gibt. Besonders beliebte Werke in der arabischen Welt sind religiöse Schriften, darunter natürlich der Koran. Religiöse Literatur macht 17 Prozent der Veröffentlichungen aus, während sie im weltweiten Durchschnitt lediglich einen Anteil von 5 Prozent hat.

Nach Angaben des Generalsekretärs des arabischen Verlegerverbandes wurden 2008 in der gesamten arabischen Welt 5.910 Bücher auf Arabisch veröffentlicht, größtenteils mit kleinen Auflagen zwischen 2.000 und 3.000 Exemplaren. Dagegen erschienen 2008 allein in Israel mit seinen 9,5 Mio. Einwohnern schon über 6.300 neue Bücher und in Deutschland sogar über 83.000 Titel. Der 2016 in Dubai veröffentlichte „Arab Reading Index“ spricht selbst von einer Lesekrise unter Arabern. 

Neben dem generellen Desinteresse an Büchern gibt es unter speziellen moslemischen Gruppierungen einen regelrechten Hass auf alles Gedruckte. So zündeten Islamisten 2013 in Mali die weltberühmte Bibliothek von Timbuktu mit zahlreichen einzigartigen arabischen Schriften an. 2015 sprengte die Terrorgruppe „Islamischer Staat“ die Zentralbibliothek von Mossul im Nordirak in die Luft.

Kein erstrebenswertes Ideal

Die überdurchschnittlich vielen Konflikte, die Gewalt und die Armut in den islamischen Ländern führen zu Flucht- und Wanderungsbewegungen. Diese stoppen meist nicht in den sicheren Nachbarstaaten der Krisenländer, sondern enden oftmals erst an den Eingängen westeuropäischer und deutscher Sozialämter, die mit attraktiven Hilfsgeldern locken. 90 Prozent aller Asylbewerber in Deutschland kommen aus Regionen, in denen der Islam herrscht – und sie bringen die häufig religiös bedingten Konflikte ihrer Heimat mit in die Bundesrepublik.

Man sollte meinen, dass Moslems, die nach Deutschland einwandern und hierzulande die Schulen besuchen, ein größeres Interesse am Lesen entwickeln. Doch dem ist nicht so. In Berlin leben rund 200.000 türkischstämmige Menschen, teils seit Jahrzehnten – aber es gibt in der deutschen Hauptstadt nur eine einzige türkische Buchhandlung. Statt Büchern konsumieren sie auch kaum Zeitungen. Das bekannteste türkische Blatt, die Europa-Ausgabe der Tageszeitung „Hürriyet“, wurde bereits bei der deutschen IVW-Auflagenkontrolle abgemeldet, weil den Machern die Veröffentlichung der mittlerweile stark gesunkenen Auflage in der IVW-Statistik vermutlich peinlich ist. Auch bei anderen türkischsprachigen oder arabischsprachigen Druckmedien gehen die Verkaufszahlen mittlerweile in den Keller. 

Im Gegensatz zum Juden- und Christentum ist Bildung im Islam kein erstrebenswertes Ideal. Islamische Einwanderung bedeutet für Deutschland und Westeuropa also auch eine Zuwanderung bildungsferner Menschen, die den hiesigen Wirtschaftserfolg gefährden, der auf guter Bildung beruht. 

Dieser Beitrag erschien zuerst in der Jüdischen Rundschau.

Foto: Buch

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Frank Holdergrün / 13.12.2021

Alles Wissen ist im Koran nieder geschrieben. (Frank Holdergrün)

Petra Wilhelmi / 13.12.2021

Es ist müßig zu fragen, warum Muslime kaum lesen. Bücher sind haram. Die Taliban brachten es auf den Punkt: Jedwedes westliche Wissen benötigt man im Islam nicht. Bücher sind inbegriffen. Warum sollten Muslime denn auch lesen. Mohammed hat das ganze Leben dieser Menschen nach den Worten Allahs geordnet. Er hat ihnen hinterlassen, wie sie zu leben und zu denken haben. Dazu kommen die Fatwa-Verfasser, die den Koran plus Anhang auslegen und jeden guten Muslim erzählen, wie, was, wo er etwas zu tun habe, wie oft er sich kämmen, Zähne putzen sollte, welche Medikamente er nehmen darf und welche nicht. Die Rocklänge wird auch durch eine Fatwa geregelt, wenn Muslima fragt, ob sie den Rock auch ein bisschen kürzer tragen könne, weil, wenn sie im Westen lebt, das Wetter mit schleifenden Rock nicht so günstig wäre, dann wird ihr auch genau erzählt, dass der ein kleines bisschen kürzer sein darf, aber sie müsse dann auch dicke Strümpfe tragen. Der Koran und heilige Schriften sind halal. Auch wenn die Legende nicht stimmen sollte, dass die Muslime die Bibliothek von Alexandria angezündet hätten. Sie sollen ja gesagt haben, dass Allah alles gesagt habe, was es zu wissen gäbe. Auch wenn es nicht wahr wäre, so kennzeichnet die Legende doch die Einstellung der Muslime zu Wissen allgemein bis zum heutigen Tag. Was sind schon die Worte Allahs gegen Harry Potter, mal profan gesagt. Man vergesse nicht. Menschen, die lesen, lernen oft, eigenständig zu denken. Eigenständiges Denken ist im Islam haram. Und da fragen Sie noch, Herr Glazer, warum Muslime kaum lesen? Übrigens mich deucht es, dass wir ebenso auf diesen Weg, zurück in das dunkle Zeitalter des Mittelalters, gebracht werden sollen. Dumme Menschen sind das Idol der Mächtigen.

Matthias Ditsche / 13.12.2021

Warum sich bilden? Solange der Hormonhaushalt funktioniert und die Ehre nicht gekränkt wird, brauchts keine Bildung. Und wer hier einwandert, kennt das Motto: Money for nothing and Chicks for free.

Regina Becker / 13.12.2021

Sie hassen alles, was sie nicht verstehen. Darum verbrennen sie Bücher. Sie haben keine Lust zum Lesen. Lieber schauen sie Filme - da darf es dann sogar “Anna Karenina” oder “Doktor Schiwago” sein. Oder Tom und Jerry. Bücher? Bildbände, Fotobücher - ansonsten gibt es nur EIN Buch… den Qur`an. Und wehe, da reißt einer eine Seite raus oder legt es auf den Boden oder auf die Oberschenkel… da verstehen sie keinen Spaß. Da ist das Buch wichtiger als Menschenleben.

Walter Weimar / 13.12.2021

“... Bildung im Islam kein erstrebenswertes Ideal ...”, na da kommt das Deutsche Volk langsam den Herbeigerufenen aber gehörig entgegen.

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