Unter Demokratie verstehen und verstanden innerhalb ihrer Zeit jeder etwas anderes. Der Urvater der Demokratie, die Griechische, war beschränkt auf freie Männer, mit gestaffelt gewichteten Stimmrecht, je nach Vermögen, Unfreie und Frauen waren nicht wahlberechtigt. Der germanische Thing erlaubte den freien Männern Stimmrecht, eine Praxis die sich in der Schweiz in einigen Regionen bis in die 70er Jahre des 20. Jahrhunderts hielt. Die Urmutter der westlichen “Demokratien” die USA, die sich auf die gleich Rechte aller berief, hatte bereits den Schönheitsfehler, dass der Einzelne sein Mitbestimmungsrecht an von Ihm gewählte Vertreter abtrat. Immerhin hat der Einzelne durch seine Wahl Einfluss auf die Kanditaten, im Gegensatz zu Deutschland, wo die Parteien die Kandidaten aufstellen. In wie fern damit der Demokratie der Mitbestimmung des Einzeln genüge getan ist, habe ich nie verstanden. Denn man hat 4 bzw. 5 Jahre keinen Einfluss mehr auf Einzelentscheidungen, noch weis er ob die, die man wählt auch das umsetzt wofür sie gewählt wurden. Die Pateiprogramme sind das Papier nicht wert auf dem sie gedruckt werden. Man muss nun 5 Jahr ohnmächtig zusehen das “Die” machen was sie wollen. Die Herrschaft der Mehrheit über die Minderheit kann nur dann akzeptiert werden, wenn es Minderheitenrechte gibt, die der Minderheit (Opposition) gleiche Chancen einräumt wie den Herrschenden. Dies war und ist in der BRD aber schon längst nicht mehr der Fall, vielmehr sehen wir einen ungeheuerlichen Machtmissbrauch der Herrschenden über die staatlichen Institutionen, die ja eigentlich die Chancengleichheit waren sollen. Willy Brandts Aussage: Wir wollen mehr Demkratie wagen, war dahingehend erhellend, dass er Demkratie für ein Wagnis hielt, und er offensichtlich auch der Meinung war, dass es mit wirklicher Demokratie nicht allzuweit her ist. Leider ist es nicht gelungen direkte Demokratie in diesem Land durchsetzen, meiner Meinung die einzige Form der Demokratie die den Namen verdient.
Die Herrschaft des Wissens wird heute ausgeübt von einer Querschnittskaste aus Politikern, Juristen und Journalisten, die Fließgeschwindigkeit innerhalb dieser elitären Bürger ist groß und undurchschaubar. Sie haben ihre eigene Sprache entwickelt und geben dem Stimmvieh in Deutschland so gut wie keine Demokratie. Volksabstimmungen? Doch nicht mit diesem Volk! Gut zu sehen, wie kontrovers & bereichernd demokratisch z.B. in der Schweiz solche Diskussionen laufen. Der furchtbarste aller Demokraten ist für mich der Geldkofferträger Schäuble, ein Jurist wie im Bilderbuch, ein Rechthaber sondergleichen und jener, der seinem deutschen Volk die Inzucht ersparen will. Solche Leute sind eine Beleidigung meines Verstandes. Dem klassischen deutschen Bildungsbürger haben sie den Weltbürger geschenkt, an dem er sich abarbeiten und vergessen kann, wie eng die eigene Kultur geworden ist, wie undemokratisch und alternativlos. Der sozialdemokratisch gesinnte, läuterungslinke Gleichmacher ist in reiner Haltungshochmoraldemokratie erstarrt – und fühlt sich wunderbar.
Man wird noch lange grübeln, warum die Bundesrepublik als demokratischer Rechtsstaat so leicht ins Trudeln gebracht werden konnte. Warum war die Gegenwehr insbesondere gegen die Aushöhlung von Parlament und Parteienspektrum so schwach? Weil „wir“ insgeheim mehrheitlich ein Parlament immer noch als „Schwatzbude“ sehen und „keine Parteien, sondern nur…“, ja, wen oder was eigentlich, „kennen“?
Wer Manns “Untertan” für bare Münze hält, hat es nicht kapiert. Sicherlich hat es auch “Heßlinge” im Kaiserreich gegeben, so wie in späteren Phasen der deutschen Geschichte auch. Aber im Kaiserreich gab es Abermillionen Anit-Heßlinge (z. B. in der SPD oder im Zentrum und selbst bei den Konservativen), aber das weiß nur jemand, der sein Wissen nicht ausschließlich aus nicht zitierfähigen Quellen wie “Wikipedia” speist.
Machen Sie Witze Herr Grell? Gerade machen uns doch die US-Amerikaner - aber so richtig - vor, wie “Demokratie” geht. Wir haben in Deutschland die (freiwillige selbst-) gleichgeschalteten Massenmedien, die den Souverän schon dazu bringen, an der richtigen Stelle auf dem Wahlzettel sein Kreuzchen zu machen. So weit waren die US-Amerikaner bei der Wahl im letzten November sicher noch nicht. Denn es gab ja noch Fox-News, Twitter und das Internet. Aber das haben die US-Dems dann ganz schnell korrigiert über die Manipulation der Wahlergebnisse und die Abschaltung der republikanischen Social Media Accounts. Somit stand es anfangs USA vs. BRD 0:1 aber nun steht es 2:1 (Zwei Tore ganz kurz hintereinander: 1.Wahlergebnisse & 2. Twitter/Internet). Sage also keiner, dass wir Deutschen in Demokratie so schlecht waren… Und kein deutscher Beamter oder Angestellter des öffentlichen Dienstes musste bisher in Rollenspielen üben, sich vor Migranten hinzuknieen, um sich für seine white Suppremacy zu entschuldigen. Aber vielleicht holt Deutschland auch wieder auf…
Diktatur ist leicht und führt immer ins Verderben, Demokratie ist schwer, aber bietet Chancen, die leider oft deshalb nicht genutzt werden, weil die jeweiligen Regierungen, Verwaltungen und die Justiz sich trotzdem als Privilegierte verstehen und entsprechend handeln und die Medien die garantierte Pressefreiheit schamlos ausnutzen. Die Basis der Demokratie ist der funktionierende Rechtsstaat und da hapert es bei uns ganz gewaltig. Denn was nutzen Grundgesetz und Einzelgesetze, wenn sie nicht beachtet oder wie es in Berlin üblich ist, mit einer unfassbaren Dreistigkeit nach Belieben angewendet werden. Die NSDAP und die SED haben sich einen Dreck um ihre Gesetze gekümmert und leider muss man feststellen, dass auch in der Bundesrepublik das Recht massiv gebrochen wird, nicht nur von der Bundeskanzlerin und ihren Eunuchen*innen, sondern auch gerade hier in Berlin. Dort lässt man sich nicht etwa was Neues einfallen, denn “Spezialgesetze” mit schlimmen Folgen haben sowohl die NSDAP als auch die SED durchgepeitscht, aber dieser Senat macht die Rolle rückwärts und versucht nun das nachzuholen, was vor 30 Jahren durch den” Fall der Mauer zu falschen Seite”, wie es in der Justiz bedauert wurde, nicht zu Ende geführt werden konnte. Denn damals “regierte” der Senat praktisch in der gleichen Zusammensetzung wie heute, nur die Linke hieß damals SED und wurde sofort von Mompers Beauftragten Ristock und Longolius in Ostberlin konsultiert, um sich die Anweisungen zu holen. Wie hat sich doch der RB Momper nach Berichten der FAZ über die tatkräftige Hilfe der SED unbändig gefreut, die darin bestand, dass die Berliner bei Einreisen in die DDR ihre Hunde mitnehmen durften: “Die Schüsse an der Mauer würden nicht weiter interessieren”, denn was sind schon ein paar abgeknallte Flüchtlingen gegen das Glücksgefühl eines Dackels im real existierenden Sozialismus ein Beinchen heben zu dürfen. Die SED übrigens plante damals die Besetzung Westberlins, das nur zur Erinnerung.
Sehr geehrter Herr Grell, es fehlt da noch ein Buch, welches Sie unbedingt einmal lesen sollten. Es ist allerdings kein Wunder, daß mitnichten ein Deutscher dergleichen geschrieben hätte. Es bedurfte dazu einer US-Amerikanerin, um den “Demokratie-Bringern” aufzuzeigen, wie fortschrittlich die Mitbestimmung des Volkes im Kaiserreich gegenüber (im Gegensatz zu) USA und GB geregelt war. Es haben sich Leute angemaßt, Eulen nach Athen zu tragen, ohne zu wissen, was Eulen überhaupt sind. Lesen Sie also: Margaret Lavinia Anderson: “Lehrjahre der Demokratie” 2009 Steiner Verl. ISBN 978-3-515-09031-5 Und wenn Sie nach Lektüre dann noch lesen wollen, welche Kulturnation sich da zusammengefunden hatte, lesen Sie noch: Peter Watson: “Der deutsche Genius”, Bertelsmann 2010, ISBN 978-3-570-01085-3. Natürlich mußte das ein Engländer sein. Einen deutschen Autor hätte man zerrissen.
Ich verstehe diese fortwährenden Selbstanklagen der Deutschen nicht. Wenn eines aber hierzulande Links und Rechts und Liberal einigt, so ist das die Selbstbeschimpfung der Deutschen als nicht demokratiefähig, obrigkeitshörig, illiberal, unpolitisch usw. usf. Der Blick ins Ausland lehrt indes derzeit, daß es überall Demokartiedefizite (z.B. manipulierte US-Wahl), Obrigkeitshörigkeit (Maskenwahn und Abstandsneurosen gemäß regierungsamtlichem Befehl) und stille Duldung (Zerstörungswahn machtbesoffener Regierungen im Lockdown) gibt. Die Deutschen sind nicht viel anders als der größte Teil der Weltbevölkerung, nur fällt es vor allem den Deutschen nicht auf.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.