Bei unerwünschter Telefonwerbung sage ich immer “oh, gut dass sie mich anrufen, das Produkt interessiert mich! Bitte, haben sie einen Augenblick, ich muss eben noch kurz einige Handgriffe erledigen, dann bin ich sofort wieder da”. “Ja gerne” höre ich die andere Seite sagen. Nach 1 bis 2 Minuten, gehe ich nochmal ran “legen sie bitte nicht auf, ich bin gleich sofort da”. Danach lege ich das Telefon zur Seite. Natürlich nicht aufgelegt. Manche halte recht lange durch, vor allem, wenn ich sie doch noch mit einem atemlosen “sind sie noch… einen ganz kleinen Moment noch bitte” wieder kurz anwärme.——Wer am nächsten Tag noch mal anruft, bekommt eine ganz zerknirschte Entschuldigung und ein “bitte, kleinen Augenblick eben, dauert wirklich nur eine Sekunde”. Meine liebe Frau findet mich gemein. Ich finde unerwünschte Werbung gemein.
Und bitte schön, der Vergleich ist keineswegs aus der Luft gegriffen, denn ein Bürgerkrieg war es nicht. Die Schwarzen haben ihn nicht begonnen. Die Scharzen waren zufrieden oder unzufrieden, je nachdem, wie die Framer sie behandelten. Und man muss glauben, dass es Frauen gab wie “Mammie”, die sich behaupteten und gut behandelt wurden, jedenfalls kann man nicht sagen, dass ihr Schicksal in den Städten besser wurde. Den Krieg begannen wie üblich die Eliten, und der Norden schmückte sich mit der “Befreiung” von Sklaven. Das hätte man anders regeln können. Ging es ihnen besser in Chicago oder New York? Es war ein Krieg von oben, den man auf die “Bürger” schob. Was wollten sie im Norden? Jede Wette: Die Oberherrschaft über Baumwolle, den Golf von Mexico und Arbeitskräfte, eingekleidet in ein Ideologiegerüst. Und jetzt bin ich gespannt, ob das in den USA ein revival erlebt. Diesmal wollen sie das Land und die Oberherrschaft über die Diktion. Und einen Haufen desolate Wähler, denen sie vor der Wahl ein i-phone schenken. Oder ein Abo für die NYT oder WaPo. Und instrumentalisieren die lost cases unter den Schwarzen und nun auch Latinos wie gehabt.
@ Jürgen Düker: Ich hoffe auch, dass es erfunden ist. Aber dass Menschheit, ein Teil, Geschäfte macht auch in Notlagen, ist das Animalische in ihr, der Platzhirsch. Man denke an den Kriegsgewinnler. Der berühmteste davon ist der fiktive Rhett Butler, nicht unsympathisch. Scarlett will aber das Weichei Ashley Wilkes, obwohl Rhett ihr sagt, dass sie aus seinem Holz geschnitzt ist, korrupt bis ins Mark. Schließlich nimmt sie sogar ihrer Schwester den Mann weg und heiratet Rhett später nur, um nicht zu verarmen. Wenn Rhett Not hat, geht er zur seiner Freundin Belle, Puffmutter, Don Alfonso würde korrekt Chefin der Sexarbeiterinnen sagen. Und das passt zu Rhett. Wenn die Geschichte nur über die Gutmenschen Ashley und Melanie wäre, würde man gähnen. Deswegen lesen wir die Phantasie von Thilo Schneider. Und Clark Gable wurde berühmter mit dem Film als Leslie Howard. Rhett, der Geld machte mit dem Bürgerkrieg, gehört zum Menschen wie Butter auf’s Brot. Was wäre das Brot ohne Butter? Scarlett, die wahre Hure, während Belle nur Geld verdient, ist das Salz auf der Klamotte. Am besten fand ich sie im Film, als sie in Tara einfach die Vorhänge abnimmt und sich ein Prachtkleid nähen lässt, um Rhett zu beeindrucken. Er sieht’s aber an ihren Händen. Und Melanie, die Seele, fand ich immer am besten, als sie die Treppe herunterkommt und sieht, dass Scarlett den Plünderer erdolcht hat und anerkennend sagt: Du hast ihn ermordet, das hast du gut gemacht. Dann schaffen sie ihn zusammen ohne Sarg und Investitionen für Särge in ein Erdloch. Und das hat Selznick gut gemacht. Und wir müssen aufpassen, dass unsere Werte nicht plötzlich sind: Gone with the Wind. Wir müssen Scarletts und Rhetts werden, aber mit der Seele von Melanie und Ashley.
@Marco Stein: und die Deutsche Bank hatte dann den Knüller drauf, daß sich die Rendite leider so nicht darstellen ließe, da sich die Sterbetafeln so verändert hätten, aber sie würden zurückkaufen gegen einen “geringen” Abschlag, man könne aber auch klagen: ab da habe ich mit der Deutschen Bank (und anderen) nichts mehr zu tun gehabt, vorausgegangen waren “seriöse Anrufe (von Versicherungen und Banken)”
Man kann am Telefon auch höflich bleiben. Auch, wenn einen das nicht interessiert. Das unterscheidet nämlich das arrogante A-Loch von dem, was gezwungen war, um seines Lebensunterhaltes bei Ihnen anzurufen. Wie ich solche Typen verachte, die ihren Frust an den armen Schweinen am anderen Ende der Leitung abladen und sich dann noch toll vorkommen. Jämmerlich, erbärmlich, widerlich. Ein kurzes, nein Danke, ich bin nicht interessiert, hätte bereits gereicht. Dann wären die Fronten klar gewesen. Solche Leute schreien auch die Supermarkt Kassiererin an, warum das Klopapier alle ist. Die hat damit gar nichts zu tun.
Meine Antwort aus diesbezügliche Angebote ; Nein Danke, ich habe Geld und immobiles Erpressungspotenzial genug und betreibe mein eingetragenes Geschäft nur als Hobby ! Das wirkt !
Herrn Andreas Rühl: Sie schrieben u.a.: „Ein pharmalastiger Fonds ist und wird für die nächsten hundert Jahre eine geniale Anlagemöglichkeit sein“. Mag sein. Aber letztlich ist auch die Pharmaindustrie vor dem geradezu totalitären Interventionismus dieser Bekloppten in Brüssel, Berlin und andernorts nicht sicher (gilt zumindest für die Reste der noch nicht verramschten Pharmaindustrie in Deutschland). Denn das Wirtschaftsverständnis der Bekloppten lautet ja wie folgt: Geld macht man. So viel nötig ist. Am besten ganz doll viel. Es kommt dann auf dem Konto an. Da ist es sicher. Und am besten macht der Staat ganz doll viel in der Wirtschaft. Der Staat kann das doll, weil er ja auch doll Geld machen kann (das war jetzt kurzgefasst die Modern Monetary Theory in Worten von Olaf Scholz, Peter Altmaier und Helge Braun). Einige meinen, mit Gold lasse sich etwas retten. Kann aber auch in die Hose gehen, siehe Goldverbot ausgerechnet in den USA 1933 bis 1971. Und Bitcoin? Tja, ist vielleicht eher eine Art Lotterie (allerdings mit netter Gewinnwahrscheinlichkeit).
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