“seriöse Anrufe von Versicherungen und Banken” - DER war gut! Den merk ich mir. Wird ein Brüller bei der nächsten Party.
Kein Schwein ruft mich wegen so was an, mir wollen die am Telefon immer nur einen neuen Stromvertrag oder ein Zeitschriftenabo aufschwätzen, meist in unverständlicher Sprache (die Berliner Migrantenquote haben die Cold-Call-Agenturen schon voll umgesetzt). Die dubiosen Angebote mit sagenhafter Rendite kommen dagegen per Post, Offshore-Windpark mit 30% Rendite, das in Südkorea gerade im Bau befindliche, vielleicht auch nur geplante oder gar erfundene Containerschiff, das vermutlich noch vor dem Stapellauf auf den Grund des Südchinesischen Meeres sinken wird, und natürlich auch das Immobilieninvestment, das locker 6 bis 10% abwirft. Warum die sich wohl keinen Baukredit für <1% bei der Bank nehmen? Oder sich einen Kredit bei Smava mit Minuszinsen holen (bestes Geschäftsmodell von allen!) und noch etwas dabei herausbekommen? An Investitionen in Pharmaunternehmen habe ich auch schon gedacht, bei denen dürfte bald die Kasse klingeln, aber dann fiel mir ein, dass da doch die eine oder andere Klage in des USA wegen unerwarteter Nebenwirkungen, Spätfolgen oder Wirkungslosigkeit anstehen dürfte, könnte teuer werden, also besser nicht.
Das Ganze ist natürlich frei erfunden, aber der tiefere Sinn erfüllt seinen Zweck Herr Schneider. Corona entwickelt sich immer mehr zu einem Geschäftsmodell, hier geht es nicht um die Gesundheit der Bevölkerung sondern um knallharte wirtschaftliche Interessen, die politischen lassen wir besser weg. Anschauungsunterricht habe ich hier im Rhein Main Gebiet vor Ort.
Ich bin als Einzelkaufmann und somit ohne Firmenname seit über 30 Jahren Finanz- und Versicherungsmakler in Berlin, erhalte Anrufe dieser Art, wenn auch bisher noch nicht auf Corona bezogen, gut und gern genauso lange und das mehr oder weniger regelmäßig. Dagegen kann man wohl nicht allzu viel tun, es scheint ja leider legal zu sein, sofern man keine Privatperson ist. Früher habe ich auch versucht dagegen zu argumentieren und musste mich teilweise zusammennehmen, um bei allzu aufdringlicher Penetranz nicht ausfallend zu werden. Irgendwann habe ich mal nach meinem obligatorischen “Worum geht es denn” der darauf folgenden rhetorisch geschulten Gesprächseinleitungsfrage folgendes geantwortet: “Danke, das ist aber kein Thema für mich. Ich vermittle lediglich ein wenig Versicherungen an einfache kleine Leute und dies auch nur nebenbei von zu Hause aus.” Mein Gegenüber hatte vermutlich vermögende Kunden bei mir vermutet und mit solch einer Antwort wohl nicht gerechnet. Das Gespräch war zeitnah beendet und wegen dieses Erfolgs bin ich seit dem dabei geblieben, denn was sich bewährt hat, soll man ja möglichst beibehalten. Und Soylent Green betreffend, nun ja, nach den Erfahrungen der letzten Jahre und bei weiterer, unkontrollierter globaler Bevölkerungsexplosion sowie paralleler Verdummung einerseits und der zunehmend rücksichtsloser und egoistischer werdenden Menschheit andererseits, halte ich inzwischen nichts mehr für ausgeschlossen, gar nichts, also auch nicht, dass damit dann auch noch Geld verdient werden soll.
Ist schon ein paar Jährchen her: Gewerbegrundstücke in 1A Lagen am Rand der Everglades, die permanent einen Fuss unter Wasser standen, waren auch mal eine bombensichere Anlage ;-) Fazit: Der intelligenzlose Abschaum stirbt nicht aus.
Wir schaffen das sagte die schwarze Witwe zu ihrem Opfer…
Früher nannte man das Kriegsgewinnler. Hier auf der kleinsten Stufe, die großen Kriegsgewinnler haben so etwas Unappetitliches ja nicht nötig. Viele der Achse Leser, die sich über Drosten und co aufregen, werden in Wahrheit auch zu diesen Gewinnlern gehören, nämlich dann, wenn sie ihre Kohle in einem “soliden” Fonds deponiert haben. Wenn der einigermaßen vernünftig wirtschaftet, wird er die Gelder (der Anleger) jetzt auf die Pharmaaktien schieben (oder, wenn er cool ist, dagegen wetten, aber das wäre schon ein wenig riskant). Beim Geld hört halt jede Moral irgendwie auf und jeder muss ja sehen, wo er bleibt. Wenn Herrschneider derartige Angebote als unmoralisch zurückweist, ist es ja auch nicht die Moral, die ihn antreibt, sondern das sichere Wissen, dass das Angebot - sagen wir es so - nicht das hält, was es verspricht. Ob es auch anders wäre, wenn es seriös wäre, aber zugleich unmoralisch, wäre zu beweisen. Dann aber wäre Herrschneider ein Depp, könnte weder Haus noch kleine Frau noch Hund ernähren (von der Stromrechnung zu schweigen), auch wenn Herrschneider jetzt die Mitgliedbeiträge für die FDP ja eingespart hat, was dem Eigenkapital gut tut. Ein pharmalastiger Fonds ist und wird für die nächsten hundert Jahre ein geniale Anlagemöglichkeit sein und Herrschneider wird das wohl kaum außer Acht lassen. Drosten hin oder her. Maske hin oder her. So profitieren doch alle ein wenig vom Hype und von der Angst, mit der sich infolge der dummheitspotenzierenden Wirkung beste Geschäfte machen lässt.
Mir werden alle paar Tage per E-Mail Hunderter- bis Tausender-Packungen an FFP2-Masken und Schnelltests angeboten. Günstige Lastwagenladungen an Särgen wurden mir bis jetzt noch nicht angeboten.
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