Henryk M. Broder / 27.10.2021 / 14:00 / Foto: pressefoto/rbb / 16 / Seite ausdrucken

Sondervorgang MeToo – Das Protokoll einer Entlassung

Heute Abend zeigt der RBB eine 90-min-Doku über einen Skandal, der 2018 Berlin in Aufregung versetzt hat. Im Mittelpunkt der damalige Leiter der Gedenkstätte Hohenschönhausen und sein Vize. Hatten sie versagt oder wurden sie Opfer einer Intrige? Die Meinungen darüber sind geteilt, bis heute. 

Eigentlich hätte der Film schon am 1. September laufen sollen, im Abendprogramm des RBB. Auf die Intervention eines notorischen Querulanten hin wurde die Doku kurzfristig auf einen späteren Termin verlegt, um der Redaktion Zeit zu geben, die 90-Minuten-Produktion über die „Causa Knabe" auf Herz, Nieren und Stolpersteine zu prüfen. Die Überprüfung ergab, dass es nichts zu beanstanden gab. Autor und Produzent Maurice-Philip Remy („Der Fall Gurlitt") hatte professionell gearbeitet und die notwendige Distanz zu den Protagonisten seiner Doku eingehalten.

Heute Abend können Sie den Sondervorgang MeToo sehen, im RBB von 22.15 bis 23.50 Uhr, unverändert, mit einer kurzen Vorrede des Regisseurs. Es ist mehr als eine spannende Geschichte, es ist ein Sittengemälde aus der Abteilung „Kabale und Liebe in Berlin", mit zwei Alpha-Tieren in den Hauptrollen, dem Historiker Hubertus Knabe, ehemaliger Leiter der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, und dem Politiker Klaus Lederer, früher PDS, heute Die Linke. 

In der Pressemitteilung des Senders zum Sondervorgang MeToo – scrollen Sie bitte bis an das Ende der Seite, einfacher geht es nicht, es ist ja der RBB – steht was von einem „Verdacht", Kultursenator Klaus Lederer (Die Linke) habe „mit Knabe einen unbequemen, politischen Gegner aus dem Weg geräumt". Da könnte was dran sein. Aber beweisen lässt es sich nicht. Bis heute wird ja auch darüber gerätselt, woher der Schießbefehl an die Mauerschützen kam.

Foto: pressefoto/rbb

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Caroline Neufert / 28.10.2021

Danke für den Hinweis, nicht schlecht. Gewünscht hätte ich mir noch eine Zusammenfassung eines Protokolls zack, zack, zack. Die unrühmliche Rolle von Grütters hätte noch beleuchtet werden können. Auch, ob diese Wanda ggf geschickt wurde ... Gerade die letzten Sätze von Knabe lassen einem die Angst/ die Wut aufsteigen ... und das in Deutschland, Aber man sieht es ja jetzt auch in Bezug zu Corona ...

Gerd Koslowski / 27.10.2021

Der Schoß ist fruchtbar noch aus dem das kroch, zu spät, den Anfängen zu wehren.

Dirk Jungnickel / 27.10.2021

Herr Dechant, Ihrer Einlassung ist absolut zuzustimmen. In diesem Absurdistan - Staat haben Ethik, Moral,  Gewissen und kompromislose Aufarbeitung komm. Verbrechen keinen Platz mehr.

Frances Johnson / 27.10.2021

Merkwürdige Häufung von Übergriffigkeit, so ein Zufall. Wer glaubt denn das?

Bernd Meyer / 27.10.2021

Ob das Parlament noch feiert?

Horst Jungsbluth / 27.10.2021

Wir leisten “uns” eine grüne Bundestagsvizepräsidentin, die einem Mob folgt, der “Deutschland, du Stück Scheiße und Deutschland verrecke” skandiert, was wohl einmalig in der Welt ist, denn ich kann mir das weder in Demokratien, noch in Monarchien und auch nicht in Diktaturen vorstellen. Insofern ist es doch vollkommen logisch, dass die Funktionäre der zig Mal umbenannten Täterpartei SED sich das Recht nehmen, nicht genehme Personen einfach zu entsorgen. Grütters von der CDU war doch eine wunderbare Komplizin.  Und wie man so etwas durchzieht, das hat die Stasi 40 Jahre lang in Ost und West praktiziert.  Man hat ja großen Einfluss auf den RBB, IM Ludwig hat den Weg bereitet und wenn es dann doch nicht ganz so geht, wie man es haben will, dann werden solche Sendungen, wie es Herr Dr. Jäger bereits erkannt hat, zu sehr später Stunde ausgestrahlt und dann möglichst, wenn ein anderer Sender ein überaus attraktives Programm bietet. “Talk im Turm” Moderator Böhme, der die Einigung verhindern wollte, lud bereits in den neunziger Jahren auf besonderen Wunsch von Gysi und Bisky verhasste Bürgerrechtler wie Bärbel Bohley einfach aus. Die Gefahr kommt schließlich von rechts und wehe dem, der etwas anderes annimmt!

Thomas Taterka / 27.10.2021

Und ich empfehle Ihnen , Herr Broder, einen Beitrag auf YouTube ( trotzdem ) unter dem Titel ” Der Dichter des Films “, ein Interview mit Georg Stefan Troller . Ich tue das auch , weil ich jetzt Ihr Interview mit ihm kenne in ” Leute” von 1987 . Damals hätte ich mir sowas mit 27 nie angeschaut . Hab ’ kaum ferngesehen, vergleichbar mit heute .

sybille eden / 27.10.2021

Lieber Herr Broder, mein Mann war in den 70ern Grenzsoldat. Er benutzte diese bevorzugte Position zur Flucht in den Westen. Also es gab wirklich keinen “Schießbefehl”. Es gab eine Dienstvorschrift 30/9 in der stand, dass Grenzverletzer zu stoppen sind. In letzer Konsequenz auch mit der Schusswaffe. Also : Anruf - Warnschuss -Zielschuss. Diese Dienstvorschrift stammte von den Wachregimentern der Wehrmacht, - hat man einfach übernommen. Wie auch die Stahlhelme und Uniformen. Der Terminus “Schießbefehl” ist zu ungenau und banal. Das würde ja bedeuten, daß in Deutschland etwas ohne DIENSTVORSCHRIFT geregelt würde,- einfach unvorstellbar !

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