Vielleicht ist die Überschrift auch einfach nicht ganz korrekt. Vielleicht offenbart der Freud’sche Versprecher der ARD-Frau ja nur das eigentliche Anliegen. Die ARD feiert nicht die Auschwitz-Befreiung, gedenkt nicht der Opfer, sondern feiert in Wahrheit 70 schuldbeladene und demütigende Jahre+x deutsches Gedenken, deutsche moralische Überlegenheit und deutsche Betroffenheit. Also korrekt wäre die Überschrift dann mit: “Israel stört deutsches Holocaust-Gedenken-Gedenken in Yad Vashem!” - Das Holocaust-Gedenken-Gedenken wäre dann allerdings die Extra-Veranstaltung gewesen.
Es wäre wünschenswert, gesetzlich zu regeln, dass nur Nachrichten ohne jegliche Kommentierung und ohne die Meinung von Politikern und Lieschen Müller von der Straße in den Nachrichtensendungen des Fernsehens und des Rundfunks verbreitet werden dürfen. Kommentarsendungen sollten sich für jeden Sender auf 20 Minuten täglich zu festgelegten Zeiten begrenzen. Experten, die sich zu Fragen als „Experten“ äußern, sollten vor Beginn ihrer „Darstellung“ zunächst darlegen oder darlegen lassen was sie zu „Experten“ gemacht hat. Schauspieler, Fußballspieler, Rennfahrer, Bobfahrer, Zehnkämpfer, Politiker, Dichter, Schriftsteller oder Schaumschläger haben mit ihren nicht besonders maßgeblichen Meinungen im Meinungsgeschäft zu realen Nachrichten nichts zu tun. Warum sollen diese Personen instinktsicherer sein als Lieschen Müller oder Herr Mustermann von nebenan.
„und das auf Englisch, wohlgemerkt“. .... His English makes him nobody after so easy… gell, Herr “Präsident” ! findet der Staatsfunk auch!
Ich empfehle solchen Leuten das Tragen von NS-Uniformen, natürlich nur zum Zeichen der Sühne und der moralischen Läuterung. Wer so gut ist, dem schadet das Tragen einer schwarzen Uniform schon nicht und das kann man ja auch stolz zeigen. Oder?
Die Deutschen nehmen vollmundig für sich in Anspruch, besser aus der Geschichte gelernt zu haben als die Opfer. Deutlicher könnten sie nicht beweisen, dass sie *nichts* gelernt haben. – Im Grunde sind sie wieder auf dem gleichen Übermenschen-Trip unterwegs wie ihre Großeltern damals. Großmannssucht, Made in Berlin.
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