Thomas Eppinger, Gastautor / 20.09.2019 / 14:00 / Foto: Pixabay / 10 / Seite ausdrucken

„Womens‘ March“: Reigen der Antisemitinnen

Es ist ein Trauerspiel. Linke Bewegungen werden immer mehr zum Sammelbecken für notorische Israelhasser. Von Corbyn in Großbritannien bis zum „Women’s March“ in den USA. Nachdem kürzlich öffentlich wurde, dass drei als antisemitisch bekannte Gründungsmitglieder den Vorstand der Protestbeswegung verlassen haben, hielten das viele für ein Signal gegen Antisemitismus und Israelhass. Diese Hoffnung war trügerisch, betrachtet man, wer stattdessen in den Vorstand des „Women’s March“ einzog.

Samia Assed, eine palästinensische Aktivistin, postet auf Twitter Bilder mit Linda Sarsour und Ilhan Omar und unterstützt die BDS-Bewegung. Assed retweetete das Video eines Interviews mit der amerikanischen Aktivistin Abby Martin, die von 2012 bis 2015 für den russischen Propaganda-Sender RT America gearbeitet hat. Martin war im 9/11 Truth Movement engagiert, einer Gruppe von Verschwörungstheoretikern, die bis heute die amerikanische Regierung für die Anschläge vom 11. September 2001 verantwortlich machen.

In dem Video verbreitet sie hanebüchene Lügen über Israel. Die Israelis würden in der Westbank Menschen für das Posten von Fotos einsperren, Fahnen verbieten und Kinder foltern, und anderes in der Art. Die Überschrift des Videos: „Israel = schlimmer als der Teufel“. Inzwischen hat Assed ihren Twitter-Account auf privat gestellt. Sie wird wohl wissen, warum.

„Jerusalem ist nicht in Israel“

Charlene Carruthers unterstützt ebenfalls die BDS-Bewegung und ist ein Fan des homophoben und antisemitischen Hasspredigers Louis Farrakhan, Führer der Nation of Islam. In ihren Tweets schreibt sie unter anderem:

 „…, aber Jerusalem sollte in der Liste nicht als in Israel gelegen angeführt sein.“ (Twitter)

„Wir schicken Milliarden nach Israel, um die Apartheid dort zu finanzieren.” (Twitter)

„Die BDS-Bewegung ist ein Hebel, mit dem wir als US-Steuerzahler Druck auf das israelische Regime ausüben können …“ (Twitter)

„Ich würde Euch am liebsten alle ohrfeigen dafür, dass ihr statt #Farrakhan Boondocks und ‚Family Guy‘ und all das Zeug anseht.” (Twitter)

„#Israel #Nazis“

Doch die ärgste von allen ist Zahra Billoo. Man muss ihre Aussagen nicht kommentieren, sie sprechen für sich selbst:

„Wer hat mehr Menschen ermordet, gefoltert und gefangen genommen? Apartheid-Israel oder der IS?“ (Twitter)

„Kein Bedarf an einem Holocaust-Museum, in Anbetracht dessen, dass Israel es auf sich genommen hat, einen neuen zu schaffen. #Israel #Nazis“ (Twitter)

„Die Hamas zu verurteilen, Raketen auf [Apartheid] Israel abzufeuern, ist wie eine Frau zu verurteilen, ihren Vergewaltiger zu schlagen.“ (Twitter)

„From the river to the sea, #Palestine will be free.“ (Twitter)

Dieser palästinensische Kampfslogan bedeutet nichts weniger als die Auslöschung von Israels Existenz. Gemeint ist ein freies Palästina vom Jordan bis zur Küste, da ist für Israel kein Platz. Die demokratische US-Abgeordnete Rashida Tlaib veranschaulichte den Slogan mit einer Landkarte in ihrem Büro: Den Staat Israel hatte sie mit einem Post-it, auf dem „Palestine“ steht, überklebt.

„Ich habe mehr Angst vor rassistischen Zionisten, die das Apartheid Israel unterstützen, als vor den psychisch kranken Jugendlichen, die das #FBI für ISIS rekrutiert.“ (Twitter)

„Sehe keinen Unterschied zwischen amerikanischen Jugendlichen, die das Land verlassen, um sich ISIS oder der IDF anzuschließen. Beide sind mörderische, Kriegsverbrechen begehende und terroristische Organisationen.“ (Twitter)

„Israel, das sich gegen Palästinenser ‚verteidigt‘, ist vergleichber mit Nazi-Deutschland, das sich gegen einen jüdischen Aufstand verteidigt.“ (Twitter)

Düstere Aussichten

Man soll sich keinen Illusionen hingeben. Das Ausscheiden von Sarsour, Mallory und Bland aus dem Vorstand von „Women’s March“ hat die Antisemiten in der amerikanischen Linken nicht geschwächt. Im Gegenteil. Israelhasserinnen wurden durch Israelhasserinnen ersetzt, das eine oder andere jüdische Feigenblatt im Vorstand ändert daran nicht das Geringste. Und Linda Sarsour ist zu einer prominenten Vertreterin von Bernie Sanders in dessen Präsidentschaftskampagne 2020 aufgestiegen.

Seth Mandel vom Washington Examiner hat auf den Punkt gebracht, was derzeit vor sich geht:

„Wenigstens ist glasklar, was hier passiert ist. Sarsour ist gegangen und hat als eine der prominenten Vertreterinnen von Bernie noch größeren Einfluss, ihre radikalen Gefolgsleute haben sie ersetzt. Die Antisemitinnen des Women’s March erlangen mehr Macht über die Politik des linken Flügels, nicht weniger.“
 

Dieser Beitrag erschien zuerst bei Mena-Watch.

Foto: Pixabay

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Leserpost

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ellen widmaier / 21.09.2019

Ich hatte die leise Hoffnung, dass Sansour & Co. (auch die EMMA hat immer wieder darüber berichtet) endgültig abgetreten seien, nachdem “Women’s March” sich von ihnen getrennt hat. Stattdessen nun ein Aufstieg in die höchsten Ränge der linken Politik und neue Israelhasserinnen im Vorstand der US-Frauenbewegung. Im Alltag wird - auch in Deutschland - täglich der Boden bereitet für solche Bündnisse, Hauptsache alles schön bunt und multikulti und divers (einschließlich antisemitisch). Feminismus ist längst nicht mehr das, was er mal war, man (frau) könnte heulen über die Degeneration einer ursprünglich fortschrittlichen Bewegung ...

sybille eden / 20.09.2019

Danke Marc Blenk ! Dem ist nichts mehr hinzuzufügen,

Margit Broetz / 20.09.2019

Man faßt es nicht! Linke Bewegungen sollten doch _gegen_ reaktionäres Gedanken"gut” wie archaische und faschismus-affine Religionen, Rassismus, Antisemitismus sein, und vor allem gegen Unterdrückung der Frau! Das sage ich als Ex-Linke bzw. Alt-Linke, der die Linke davongelaufen ist! Wo immer man auch hinschaut, Linke von heute verraten die Werte der Aufklärung, die nach meinem Verständnis für ihre Zeit eine linke Bewegung war! Linke heute verbünden sich mit Mohammedanern, Antisemit*innen, und Schwulenhasser*innen. Was für eine Schande!

Martin Landner / 20.09.2019

Ja, gut, aber ihr macht den Fehler, nur von Antisemitismus zu sprechen. Wenn ihr euch die Zitate anschaut, dann sehr ihr, dass es auch Antiamerikanismus ist, auch Unterstützung des IS. Auf Israel hacken diese Leute rum, weil das wenige sind & sie sich dabei sicher fühlen. Wenn man ihnen vorwirft, den gesamten Westen zu hassen, werden sie ganz schnell still werden, denn da haben sie Angst.

Wilfried Cremer / 20.09.2019

Dieser Marsch hat auch sein Gutes. Da braucht man(n) nicht lange nachzudenken, um zu (an dieser Stelle hat mir der Dreiwörtertipp doch tatsächlich, ungelogen [in der Mitte!] - isch schwör - “ficken” vorgeschlagen / Was geht da vor?) wissen, na, Sie wissen schon…

Sabine Schönfelder / 20.09.2019

‘Frauenmarsch’ für Menschenrechte und Gleichberechtigung halte ich für eine sehr sportliche Formulierung. Antisemitische Rudelbildung mit verstärkter Aufmerksamkeit für Menschen mit überwiegend weiblichen Merkmalen halte ich für die treffendere Bezeichnung. Es ginge aber auch, -  eine sich in Bewegung befindliche linke Kohorte israelfeindlicher Ideologen, mit stark reduziertem Anteil von Personen mit Viagra-affinen Geschlechtsteilen oder so….Jede Frau deren Intelligenzquotient den einer Tischplatte überrundet, folgt diesen irrsinnigen Fanatikerinnen allenfalls, wenn sie einen schlechten Tag hatte und ihre Aggressionen durch wilde Beschimpfungen abbauen und dennoch einer sinnvollen Tätigkeit widmen möchte. In diesem Falle halte ich das Mitmaschieren und die Aufmischung dieser Gruppe von innen heraus durch wüstes und beleidigendes Vokabular, für eine durchaus angemessene therapeutische Maßnahme. Allerdings nur,  wenn man gerade zufällig in der Nähe herumsteht, denn jeder zusätzliche Aufwand wäre verschwendete Energie!

Robert Jankowski / 20.09.2019

Was ich einfach absurd finde, ist dass sich die Feministinnen mit Islamisten zusammentun. Den Leuten, die ihre Frauen aufgrund ihrer Religion zu reinen Gebährmschinen ohne persönliche Rechte herabwürdigen. Diese Feministinnen sind für mich einfach nur psychotisch. Aber ich bin auch ein alter Weißer, Christ, Schweinefleischesser und Rotweintrinker.

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