Die Wirtschaft ist nicht “frauenfeindlich” - da wird der oder die Bessere genommen, damit der Umsatz stimmt. Das gilt für andere Bereiche auch. Hab mich immer gefragt, warum sich taffe Ladies diese erbärmlichen Frauenquoten widerspruchslos gefallen lassen. Hier lässt es sich eine nicht mehr gefallen.
Sehr geehrte Frau Schunke, toll, Ihren Ausführungen ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Ich kann Ihre Meinung zur Frauenquote nur voll bestätigen. „Powerfrauen“, mit denen ich mich gelegentlich über den „Frauenquoten-Schwachsinn“ (= die Bezeichnung kommt nicht von mir!) unterhalte, sind geradezu beleidigt, in einen Topf mit den ihnen (fachlich/persönlich) unterlegenen Quotilden geworfen zu werden. Aber das haben Sie ja alles schon sehr gut auf den Punkt gebracht. Schicken Sie Ihren Beitrag doch mal an die Grünen-Parteizentrale (oder kann man sagen: an das Quotilden-Hauptquartier?) …
Im Artikel fehlt leider das Thema Qualifikation. Quote darf niemals vor Qualifikation stehen! Das führt direkt ins Scheitern. Im Bundestag sitzen schon viel zu viele Unqualifizierte, vom Hinterbänkler bis in die Ministerriege. Entsprechend sehen die Entscheidungen, die Gesetzgebung und die Umsetzung der Gesetze aus. Das ausgerechnet die Justizministerin Hand an das freie Wahlrecht legen will, spricht Bände und demonstriert einmal mehr den Zustand der SPD. Männer und Frauen bringen unterschiedliche Schwerpunkte in alle Fragen des Lebens. Insofern wäre eine paritätische Besetzung sicherlich wünschenswert. Dort, wo in der Politik jedoch Frauen dominieren, sieht es nicht rosig aus. Beispiele Nahles, Baerbock, Merkel, Barley, Schwesig, Dreyer: statt sachlich kompetent und faktenorientiert zu arbeiten, bricht allzuoft pure Emotion und “Gefühl” durch. Entscheidungen zu Migration, Atomausstieg, Energiewende, Industriepolitik etc. kann man aber nicht nach Gefühl fällen. Mann und Frau sollten sich Verantwortung durch Qualifikation erarbeiten, nichts anderes sollte zählen.
Frau Schunke, Sie sprechen mir aus der Seele. Wie schön wäre die Welt, gäbe es nur Frauen wie Sie. Meine eigene Frau schimpft auch über die Quote, denn sie weiß, wieviel Arbeit es gekostet hat, in ihre Position aufzusteigen und ärgert sich nun, wenn andere Frauen, die es nicht so weit gebracht haben, es sie merken lassen, dass man sie für eine Quote hält.
Vielleicht wäre es nützlich, im Geschichtsbuch nochmals zurückzublättern, bis zum Streitgespräch zwischen Esther Vilar und Alice Schwarzer. Die Lektüre von Vilars “Der dressierte Mann “ist sicherlich auch kein “Gehirnzellenmassaker “. Der Phänotyp hat sich leicht verwandelt, aber der deutsche Pinscher ist schwer in Mode, Details spare ich mir. Reicht schon, wenn ich’s sehen muß. Es kann schlimm werden, wenn Frauen in Positionen immer das letzte Wort haben. Schafft viel Kummer, auch für die “anderen” Frauen. Viel Gerenne, viel Frustration, sehr viele Lügen, zuviel “Anpassung ” und Enttäuschung. Am Ende “kommt” keine mehr, nur noch Tränen und Wut und neue Zweckbündnisse.
Die meisten Frauen sind tatsächlich so emanzipiert, dass sie selbst denken, entscheiden, reden und vor allem durchschauen können. Das Ziel des Feminismus: Frauen werden zu schwachen, passiven Opfern gemacht, die nicht in der Lage sind ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen und nicht an eigener Unzulänglichkeit scheitern, sondern immer nur an den Umständen, die natürlich von den bösen Männern geschaffen wurden. Eine solche Sichtweise beschämt Frauen, macht sie klein und beraubt sie ihrer Selbstverantwortung. Feminismus ist nie an Gleichberechtigung interessiert gewesen, es ging immer nur um die Heiligsprechung des weiblichen Egoismus.
„Mädchen sein allein ist keine Tugend, auch wenn es scheint, als ob es das ist, was sie glaubt.“ Elements of Crime
Liebe Frau Schunke, dann erklären Sie doch in einem zweiten Schritt, wie es Gehaltsunterschiede schaffen Leistungsunterschiede exakt wiederzuspiegeln. Aber nicht beim Milton spicken! Interessant im übrigen, wie sich der Marktliberalismus immer mehr sozialistische Argumentationen zu eigen macht: ja, dass der Marktliberalismus gegen Wände fährt (und mit Milliarden aus Steuerhand gerettet werden muss), das liegt nicht am Marktliberalismus, sondern daran, dass er noch nicht wirklich durchgesetzt wurde (dass die Märkte nicht frei agieren dürfen). Wie war das noch damals in Chile, da durfte Miltons Boys doch wie sie wollten…
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