„Wer schreit, hat Unrecht“, heißt es gemeinhin. Dass da etwas dran sein könnte, wird spätestens klar, wenn man sich den geistigen Unfug von Katharina Schulze (Grüne) anhört. Immer ein bisschen hysterisch, übermotiviert und zickig. Nicht ohne Grund erinnert Frau Schulze an die überengagierte Klassensprecherin von damals.
Den Begriff Quotenfrau/mann möchte sie „positiv besetzen“, verkündet sie letzte Woche bei Maischberger. Die „Krücke“ der Quote bräuchte es, um Frauen „die Sichtbarkeit zu geben, da auch durchzumaschieren“. Dass sie sich selbst als bestes Beispiel für einen solchen Quotendurchmarsch sieht, wird an diesem Abend immer dann deutlich, wenn sie auf ihre großartigen Verdienste für die Grünen verweist.
Dass Parteienpöstchen besetzen und eine Karriere in der freien Wirtschaft zwei völlig verschiedene Paar Schuhe sind, sollte jedoch spätestens ersichtlich werden, wenn man sich anschaut, wer Spitzenpositionen bei den Grünen besetzt. Die Parteienlandschaft – und hier vor allem jene links der Mitte – funktioniert weitgehend nach dem Prinzip der Negativauslese. Die freie Wirtschaft, so lange von political correctness und Quoten unberührt, nach den Regeln des Wettbewerbs und dementsprechend nach Leistung. Nicht verwunderlich also, dass Grüne und andere Linke auch hier Nachholbedarf sehen.
Aber ich möchte keine Quotenfrau sein, weil Quote was für Schwächlinge ist. Eine Idee, geschaffen von Menschen, die sich immer in jeder Lebenslage ungerecht behandelt fühlen. Die nichts von Eigenverantwortung und Leistungsprinzip halten und daher einen äußeren Schuldigen für das eigene Versagen benötigen. Dementsprechend finden sich die größten Gegner der Frauenquote nicht etwa unter den Männern, sondern bei den erfolgreichen Karrierefrauen, die sich ihren Platz durch Leistung und nicht durch besagte Quote erkämpft haben.
Eine Quote „empowert“ Frauen nicht, sie schafft eine Ausrede
Die Quote ist kein Instrument emanzipierter Frauen. Sie ist das Gegenteil davon. Sie ist das gesetzlich zementierte Eingeständnis unemanzipierter Frauen, es ohne „Krücke“ nicht zu schaffen. Und es ist der Knüppel zwischen die Beine aller anderen Frauen, die im Wettbewerb bestehen und deren Leistungen durch die Quote plötzlich in Zweifel gezogen werden.
Argumente, die sich auf Gehaltsunterschiede oder die Anzahl weiblicher Vorstände oder Politikerinnen beziehen, führen ins Leere, weil sie die Unterschiede zwischen Männern und Frauen nicht berücksichtigen. 6 Prozent beträgt der Gehaltsunterschied zwischen Männern und Frauen in bei gleicher Qualifizierung und gleichem Posten im Schnitt. Das ist nicht perfekt, aber auch nicht viel. Frauen werden vor allem in den konservativen und liberalen Parteien seit Jahren mit Kusshand genommen. Der Grund, weshalb es dennoch weniger Politikerinnen als Politiker im Bundestag gibt, liegt also nicht an der Frauenfeindlichkeit der Parteien, die durch eine Quote kompensiert werden muss, sondern an dem vergleichsweise geringeren Interesse von Frauen an parteipolitischer Arbeit abseits grüner Ponyhofwelten.
Auch die geringe Anzahl von Frauen in Führungspositionen innerhalb der freien Wirtschaft lässt sich zumeist mit unterschiedlichen Karriereambitionen und Interessen erklären, die in Zeiten, in denen der Genderschwachsinn regiert, jedoch systematisch negiert werden. Wer lieber Grundschullehrerin als Ingenieur bei VW wird, braucht sich aber über weniger Gehalt nicht beschweren. Es ist nur der linken Ideologie des Neides geschuldet, dass wir in einer freien Welt, in der wir alles werden können was wir wollen, immer dann erfolgreich nach sozialem Ausgleich schreien können, wenn wir uns selbst für die „schlechtere“ Variante entschieden haben.
Darüber hinaus verkaufen sich Männer zumeist selbstbewusster und schlagen deshalb auch bessere Konditionen für sich heraus. Erfolgreiche Frauen sind deshalb erfolgreich, weil sie dieses Verhalten ebenso an den Tag legen. Bei Quotenbefürworterinnen handelt es sich indes zumeist um jene, denen diese Eigenschaft gänzlich fehlt. Die Forderung nach einer Quote ist somit nichts anderes als ein Alibi unter dem Deckmantel vermeintlicher Gleichberechtigung, das über die eigenen Unzulänglichkeiten hinwegtäuschen soll, indem man die Verantwortung für den eigenen Erfolg oder Misserfolg in die Hände der Anderen legt. Eine Quote „empowert“ Frauen also nicht, sie schafft ihnen eine Ausrede, nicht an den eigenen Unzulänglichkeiten arbeiten zu müssen.
Frauen endlich aus der ewigen Opferrolle befreien
„Frauen können viel. Manchmal sogar mehr als Männer. Aber sie trauen sich nicht oder verhalten sich zurückhaltender“, heißt es dann oft. Und eine CDU-Kreispolitikerin erklärte mir neulich auf einer Veranstaltung, dass Frauen manchmal gar nicht glauben, dass sie das können und dass man sie für das Ergreifen politischer Ämter mehr ermutigen müsste.
Es tut mir leid, aber wenn ich als Chef die Wahl zwischen jemandem habe, der überzeugt ist von dem, was er tut und jemandem, dem ich erst hinterherlaufen und „empowern“ muss, dann wähle ich die erste Option. Auch möchte ich nicht von jemandem regiert werden, der nicht an sich und seine Überzeugungen glaubt. Das Problem liegt also weder darin, dass Frauen dümmer als Männer noch dass sie unfassbar viel schlauer sind und benachteiligt werden. Es liegt daran, dass sie sich oft anders verhalten. Dass man viele von ihnen bitten muss, wo sich die meisten Männer ehrgeizig zur Verfügung stellen. Wenn man also etwas an dem Verhältnis von Frauen und Männern in Wirtschaft und Politik ändern will, muss man dort ansetzen, indem man Frauen endlich aus der ewigen Opferrolle befreit und sie nicht unter dem Deckmantel von Neofeminismus, Gender-Kokolores und Quoten weiter perpetuiert. Links ist heute das Gegenteil von Emanzipation.
Es ist kein Zeichen von Emanzipation, hervorzuheben, wenn Frauen in den amerikanischen Kongress einziehen. Es ist nicht emanzipatorisch, wenn wir Solidarität qua Geschlecht einfordern.
Erst wenn wir nicht mehr über Geschlechter als Kriterien für Erfolg und Misserfolg reden, wenn wir sie nicht mehr als Waffe einsetzen, um unsere Interessen durchzudrücken, erst wenn auch bei uns Frauen allein die Leistung der bestimmende Wert ist und nicht unsere Zugehörigkeit zur Gruppe der Frauen, ist die Emanzipation auch bei den Katharina Schulzes dieser Welt angekommen und Gleichberechtigung erreicht.
Das Schöne hierbei ist, dass wir es – anders als frühere Generationen von Frauen – dieses Mal ganz alleine in der Hand haben. Es geht ja nicht etwa um die Erlaubnis unserer Männer, arbeiten gehen zu dürfen, sondern darum, uns selbst nicht mehr als Opfer zu sehen. Nicht zu quatschen, sondern zu machen. Die endgültige Emanzipation von den Ideen der Grünen und Linken wäre ein erster Schritt dorthin.