Claudio Casula / 24.02.2023 / 12:30 / Foto: Pixabay / 38 / Seite ausdrucken

Neue Medien-Überwacher, alter Wahrheitsanspruch

Gestern startete ein neuer Verbund von „Faktencheckern“ seine Online-Plattform: das „German-Austrian Digital Media Observatory“, kurz: GADMO. Natürlich gefördert von der EU-Kommission. Auf solche Journalisten kann die Politik immer zählen.

Gestern war bei Horizont das hier zu lesen:

„Angesichts von Desinformation und Hass im Internet hat die UN-Kulturorganisation Unesco zur Regulierung digitaler Plattformen aufgerufen. Diese Bemühungen müssten weltweit einheitlich und nicht in Dutzenden Ländern isoliert erfolgen, und zwar auf einem auf den Menschenrechten basierenden Ansatz, sagte Unesco-Generaldirektorin Audrey Azoulay am Donnerstag in Paris.“

War das Wahrheitsministerium in Orwells „1984“ nur für Ozeanien zuständig, will Frau Azoulay nicht weniger als „weltweit einheitlich“ bestimmen (lassen), was Information und was Desinformation, was wahr und was falsch ist.

Und wer bestimmt das? Die Politik und die medialen „Faktenchecker“, die ihr aus der Hand fressen und Kritiker als „Leugner“, „Lügner“ und „Schwurbler“ geißeln, die „Falschinformationen“ verbreiten. Sie nehmen für sich in Anspruch, die unanfechtbare Wahrheit zu kennen. Zwar haben sie in der Corona-Krise das Narrativ der Regierungen auf breiter Front hundertzehnprozentig verteidigt und waren damit auch eine gewisse Zeit erfolgreich, nur fallen ihnen jetzt eben die Trümmer der vor unser aller Augen kollabierenden Erzählung von der tödlichen Pandemie und den gerechtfertigten Maßnahmen auf die Füße. Nicht, dass sie ihre Fehler zugeben würden; die Aufgabe, ihnen ihre Unseriosität nachzuweisen, fällt unabhängigen Journalisten zu. 

Heroischer Kampf gegen unbelegte Gerüchte und Falschbehauptungen

Zu denen zählt Correctiv eben nicht, das soeben den „größten Zusammenschluss von Faktencheck-Teams und Forschenden im deutschsprachigen Raum“ bekanntgegeben hat – „unter dem Motto ,Fakten gegen Fakes‘.“ GADMO heißt die Plattform, Kürzel des bombastisch klingenden Namens „German-Austrian Digital Media Observatory“. Achgut berichtete bereits über die Hintergründe des Projekts und eines Milieus, das sich allen Ernstes das „Fördern von objektiver Wahrheit als Grundpfeiler von Regierungen für und von Menschen“ auf die Fahnen schreibt. Auch Uschi Jonas, Teamleiterin von „CORRECTIV.Faktencheck“, weiß, wer nur Gerüchte verbreitet und wer die „objektive Wahrheit“ repräsentiert:

„Desinformation bedroht unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Demokratie – umso wichtiger finden wir es, die Kräfte von Faktencheckerinnen und Faktencheckern zu bündeln und die Forschung mit ins Boot zu holen, um gemeinsam noch effektiver und nachdrücklicher unbelegten Gerüchten und Falschbehauptungen im Netz entgegenzuwirken.“

In der AFP-Pressemitteilung heißt es dazu:

„Ziel ist die koordinierte Bekämpfung von Falschbehauptungen und Desinformations-Kampagnen im deutschsprachigen Internet. Dabei kommen deutsche und österreichische Faktencheck-Teams von Agence France-Presse (AFP), Deutsche Presse-Agentur (dpa), Austria Presse Agentur (APA) und des unabhängigen Recherchenetzwerks Correctiv in einer neuartigen Allianz zusammen.“

„Forschende“ sind auch dabei

Das Projekt werde koordiniert von „Forschenden“ der Technischen Universität Dortmund. Man habe „2022 eine Förderung zur Bekämpfung regionaler Desinformationen von der Europäischen Kommission gewonnen“ – einmal mehr waschen also Politik und Medien einander die Hände, weshalb sich auch die Bundesregierung freut:

„Wirksamer gegen Falschbehauptungen und Desinformationen im Internet vorgehen: Das ist das Ziel des neuen Faktencheck-Teams GADMO – ein Zusammenschluss von unabhängigen Agenturen und Forschungseinrichtung.“

Das Treiben der „unabhängigen“ medialen Claqueure der Politik hat Kollege Felix Perrefort vor einiger Zeit an einem vielsagenden Beispiel bereits sehr anschaulich gezeigt. Die unseriöse Correctiv-Masche läuft so: Der „Faktencheck“ unterstellt Behauptungen, die gar nicht getätigt wurden, und „widerlegt“ sie – weil er außerstande ist, die Aussage zu widerlegen, die ihn eigentlich stört.

Schokolade „Ganze Grille“? Eine Fälschung, ha!

Neuerdings entblöden sich die „Faktenchecker“ nicht einmal mehr, sich auf offensichtliche Spaß-Memes zu werfen: Das Bild einer Tafel Schokolade der Marke Ritter Sport in der Geschmacksrichtung „Ganze Grille“ („mit crunchy Heimchen-Beinchen“), das in sozialen Netzwerken kursierte, wird von Correctiv als Fälschung entlarvt: „Nein, Ritter Sport bietet keine Schokolade mit Insekten an“, die Sorte sei „nicht echt“. Zuvor hatte sich der dpa-Faktenchecker lächerlich gemacht:

„Die Proteste von Klima-Aktivisten, die sich mit Kleber an Straßenpflaster heften, werden kontrovers diskutiert. Angeblich hat Playmobil dazu ein Spielzeug-Set ins Angebot genommen - doch das stimmt nicht.“

Wer hätte das gedacht? Und womit kommen sie demnächst um die Ecke? Wird die Darstellung von Monty Python widerlegt, statt Jesus sei ein gewisser Brian gekreuzigt worden?

Denken Sie daran, wenn Ihnen demnächst Ihre „Faktenchecker“ erzählen, dass die als Corona-„Impfung“ verkaufte Gentherapie „wirksam und sicher sei“, dass man ein 84-Millionen-Industrieland mit Wind- und Sonnenenergie am Laufen halten könne und dass nichts darauf hindeute, dass die zunehmenden Messerattacken im Land etwas mit ungeregelter Migration aus gewaltaffinen Kulturen zu tun haben könnten. Das sind alles „objektive Wahrheiten" der Regierung und der von ihr geförderten „unabhängigen“ Journalisten, die dürfen niemals hinterfragt werden

Wir machen es trotzdem.

 

Claudio Casula arbeitet als Autor, Redakteur und Lektor bei der Achse des Guten.

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Hans Eger / 24.02.2023

Wenn das die Siegermächte lesen…der Name Deutsch-Österreich wurde nämlich verboten…natürlich nur als Name für Ö. ,aber wen stört das schon?Aus “alle sind gleich vor dem Gesetz” wurde ja auch “alle sind gleich”. Also nicht wundern wenn Biden das liest und nen Angriff auf die Zentrale befiehlt…

Rainer Irrwitz / 24.02.2023

ja und? Wir wissen dass sie lügen, Sie wissen dass wir wissen das sie lügen, wir wissen dass sie wissen das wir wissen dass sie lügen…und sie lügen einfach weiter. Ich sehe das ganz Positiv: das Vertrauen ist weg, die Macht die sie durch das Ihnen entgegengebrachte Vertrauen hatten ist futsch! Schon Göbbels wusste: “gute Propaganda muss glaubhaft sein”. Und dazu sind die woken Wi*er scheinbar zu blöde!

Gudrun Meyer / 24.02.2023

Das größte Problem mit dem polit-medialen Komplex ist nicht, dass die Presse zu regimenah wäre (obwohl das schon schlimm genug wäre), sondern dass das Regime zu pressenah und -abhängig ist. Auch die Politiker der “(links)liberalen Demokratie” sind verantwortungslos, aber sie müssen noch ab und zu den Schein wahren. Die Journokraten sind die einzigen unter allen Machthabern, denen niemand Verantwortung abverlangt. Sie müssen sich äußerstenfalls für nicht mehr überseh- und vertuschbare Falschnachrichten rechtfertigen, und schon das ohne Konsequenzen. Sie müssen aber nie für politische Entscheidungen geradestehen, die auf noch so eindeutige und diktatorische, journalistische Anweisungen für Politiker zurückgehen. Das Regime wird in geringem Umfang z.B. für “Impf"schäden verantwortlich gemacht, die Journaille nicht. Das Regime kann für eindeutige Fehlentscheidungen zwar nicht finanziell haften, aber wenigstens theoretisch zum Rücktritt gezwungen werden. Wer entscheidet darüber, wer zurücktreten muss? Natürlich die Journokraten. Wer muss niemals zurücktreten, um von noch mehr Verantwortungsübernahme erst gar nicht anzufangen? Natürlich die Journokraten. - @Thomas Szabo: Leider richtig, und wenn die Verhältnisse erst mal restlos chaotisch sind, wird man berechtigterweise eine primitive Ordnung immer noch dem vollkommenen Chaos vorziehen. Die Durchsetzung dürfte leicht fallen, nachdem die herrschende Linke schon längst für islamische Autoritäten eintritt.

T. Schneegaß / 24.02.2023

Könnte GADMO mal checken, ob die erfreuliche Meldung aus dem Bildungsministerium ein Fake ist oder der Wahrheit entspricht? “Laut der jüngsten Pisa-Studie machen deutsche Schüler große Fortschritte. Waren es bei der vorletzten Studie noch 2/4 aller Schüler, die erhebliche Bildungsrückstände aufwiesen, sind es aktuell nur noch 2/3.”

S. Wietzke / 24.02.2023

Mir will es einfach nicht in den Kopf warum die Achseautoren immer noch Texter einer Propagandaabteilung als “Journalisten” bezeichnen. Anscheinend sind die Begriffe dann doch synonym zu verwenden.

Dr. Joachim Lucas / 24.02.2023

Diese ganzen organisierten Grüppchen von Mietschreiberlingen der Regierung sind nur Transmissionsriemen fürs betreute Denken durch den Staat. Die machen halt dessen Drecksarbeit. Richtige Arbeit finden die am Markt vorbei produzierten Halbakademiker (Geschwätzfächer) nicht, deswegen verschaffen sie sich ihren Lebensunterhalt durch diese Art Prostitution. Ein Staat, der sich solcher Leute glaubt bedienen zu müssen, ist innerlich schon verfault. Exemplarisch in D zu betrachten.

Heiko Stadler / 24.02.2023

Wir sollten einfach mal einen Text veröffentlichen, der sämtliche Narrative vom fleißigen Einwanderer bis zur Klimaerhitzung enthält und nach jedem Satz einen möglichst originalgetreuen Korrektiv-Eintrag “Fake-News” machen.

Hans Buschmann / 24.02.2023

Faktenchecker sind eine Beleidigung der Intelligenz der Menschen. Sie sind lediglich ein Mittel zur Volksverdummung. Wer ihnen noch etwas glaubt, sollte sich immer vor den Fernseher setzen.

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