Das Kapital. als gesellschaftliches Verhältnis, ist, gleich der Würde des Menschen, unantastbar. Sagen die Linken, sagen die Rechten, sagen eigentlich fast alle. Heute vor 150 Jahren begann die Kommune von Paris einen zaghaften Versuch, es doch anzutasten. 72 Tage später waren nach einer Blutwoche, in der die guten Bürger Paris in ein Schlachthaus verwandeln ließen,, ein paar Tausend Kommunarden tot und das Kapital mopsfidel. Pierre Bourdieu schuf gut hundert Jahre später das kulturelle Kapital. Seitdem arbeiten sich die Linken, die Rechten, eigentlich fast alle, eben daran ab. Und jetzt kommen Sie, Herr Seitz, und tun ganz unschuldig so, als ob Sie autorisiert wären eine Übersetzung zu beurteilen, ja deren Exzellenz zu bestätigen, nur weil Ihnen dafür ihr kulturelles Kapital in Form exzellenter Kenntnisse zweier Sprachen und von jahrelangem Aufenthalt in Afrika zur Verfügung steht. Wollen Sie es nicht verstehen? Sie sind keine Frau und ihre Haut ist nicht dunkel genug - Sie haben also gar kein kulturelles Kapital. Sie sind ein Hochstapler. Was aber ist, wenn wir eine dunkelhäutige Frau finden, die exzellent Deutsch spricht, aber nur leidlich französisch und die aber aufgrund ihrer Geburt und Sozialisation in Deutschland kaum mehr weiß über Afrika als der Durchschnittsdeutsche. Welches kulturelle Kapital zählt mehr? Ihres oder ihrs? Es steht 3:3. Kenntnisse zweier Sprachen und über Afrika gegen Kenntnis einer Sprache, Hautfarbe, Geschlecht. Sie wissen wie Sie gewinnen können? Letztlich kann, wer bei diesem Spiel mitspielt, nur verlieren, sagen Sie? Nein, sage ich. Kenntnisse lassen sich aneignen, Mann und Frau sind gleichermaßen begabt, zu lernen. Es könnte also demnächst 3:3 stehen in Sprachen- und Afrikakenntnissen. Wenn ich dann erwartete von Ihnen, dass Sie sagten, Lady is first oder Schönheit vor Alter, würden Sie mir sicherlich Sexismus und Altersdiskriminierung vorwerfen. Sie hätten ja so recht!
...dann wird wohl das das Mädchen Amanda nicht übersetzt. Es gibt genug von alten weißen Männern (und politisch unkorrekten dazu), was noch zu übersetzen wäre.
Muss ich eine bisexuelle Gymnasiallehrerin im Mädcheninternat “Aphrodite” sein, um Sappho übersetzen zu dürfen, ein blinder Liedermacher für Homer, ein pensionierter General im Exil für Thukydides, ein alkoholkranker Nebenerwerbszuhälter für Villon, ein schwuler Adliger unter Pseudonym für Shakespeare? Darf ein Schwarzer Germanistik studieren und die Gedichte Dorothee Sölles ins Swahili übertragen? Darf eine weiße atheistische Lesbe Martin Luther King kommentieren und eine schwarze pazifistische Ernst Jünger? - Na, dann unterdrückt das mal schön, sperrt euch in eure eigenen Schubladen und beklagt von drinnen die Bosheiten der “Identitären”.
Mein brauner erwachsener Sohn sagt, ” die haben alle einen Knall”! Womit er wahrscheinlich absolut richtig liegt. Herr Seitz, wenn’s dem Esel zu heiß wird, geht er auf’s Eis. Danke für die auf den Punkt gebrachten Zeilen!
Das wird noch lustig: Ein sehr großer Teil der Weltliteratur wurde und wird auch heute noch von alten weißen Männern geschrieben. Bei den Übersetzern stellen jedoch die Frauen die deutliche Mehrheit. Nach den neuen Regeln dürfte somit der Marktpreis für alte weiße männliche Übersetzer enorm steigen. Was wiederum den Gender Pay Gap enorm erhöht. Man sollte sich einfach gemütlich zurücklehnen und darauf warten, dass die ganzen Spinner sich gegenseitig die Köpfe einschlagen. Lange kann es nicht mehr dauern, und das wird ganz großes Kino, das versprech ich euch!
Leute, was soll dieser Unsinn? Wer einem Menschen aufgrund seiner bloßen Hautfarbe die Übersetzung(!) eines Textes verbieten will, ist ein Rassist. Also nennt diese Linken gefälligst auch Rassisten, denn das sind sie. Warum ist es so schwer, offensichtliche ethnische Vorurteile zu benennen?
Vor diesem Hintergrund wird deutlich, wie großartig die Bereitschaft der westlichen Kultur ist, ihr Wissen, ihre Erkenntnisse und ihre Errungenschaften mit der gesamten Menschheit zu teilen, ohne Ansehen von Hautfarbe oder Herkunft und zum großen Teil völlig umsonst. Jeder der Beethoven spielen will, darf das. Jeder der Einstein studieren will, darf das. Das Agrarwissen, das Milliarden Menschen vor dem Hungertod rettet, wird praktisch verschenkt. Die hier diskutierten rassistischen Ideen sind ein Schlag ins Gesicht des großzügigen, weltoffenen Westens.
Wären wir in einem Normalzustand, würden wir nicht mit Kampagnen der unterdrückten Frau, den mißbrauchten Kindern, gegen Rassismus usw. überflutet werden. D.h., irgendwer muß diesen Normalzustand kürzlich außer Kraft gesetzt haben und nutzt nun die Unruhe, um seine schmutzigen Phantasien anderen in die Schuhe zu schieben und damit auch von den eigentlichen, völkerrechtswidrigen Skandalen abzulenken. Wir vergessen allzu leicht, daß was ich denk’ und selber tu’, das trau’ ich meinem Nächsten zu. Die Grünen waren vor nicht allzulanger Zeit als Pädophilie-Partei in Verruf, Kindersex war für sie lange Zeit ein gangbarer Weg, die SPD hatte schon mehrere Kinderporno- und Sexualdelikte als Skandale zu verarbeiten. Abgesehen von den Korruptionsskandalen. Gleich und gleich gesellt sich gern? - Das Zitat hat “Hank” geklaut. Das findet man schon bei Konrad Lorentz.
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