Was wären wir ohne Kaffeemaschine, Kühlschrank, Gefrierfach, Herd und Licht? Genau, in der Frühsteinzeit… back to the roots.
Danke. Der Begriff „Lichtverschmutzung“ stammt m.W. ursprünglich aus der Astronomie. Man kann in besiedelten Gegenden heute vernünftigerweise nicht mehr superlichtstarke Teleskope aufstellen, die finden sich dann in der Atacama usw. Selbst die abgelegene Sternwarte Sonneberg konnte m.W. nur noch die Beobachtung relativ heller veränderlicher Sterne sinnvoll durchführen. Die Tatsache, dass die leistungsstarken Teleskope weitab jeder Zivilisation in klimatisch-atmosphärentechnisch speziellen Gegenden stehen, zeigt, dass Lichtverschmutzung in Mitteleuropa primär Amateurastronomen betrifft. Ob sie für die Insektenpopulationen ein ernsthaftes zusätzliches Problem darstellt, bezweifle ich, da spielen andere Faktoren eine größere Rolle, nicht zuletzt die Windräder. Und ich bezweifle auch, dass der genannte FDPist das fachlich beurteilen kann, so etwas wäre außergewöhnlich. Licht und Helle werden übrigens in allen Kulturen mit Positivem und mit Verstehen assoziiert, einschließlich nichtweißer Kulturen, auch denen auf Steinzeitstufe beispielsweise in Papua-Neuguinea oder dem Orinoko-Gebiet oder der Kalahari. Das reicht also anthropologisch tiefer als das Zeitalter der Aufklärung. Ein anderes ist es noch, realistisch auszurechnen, wieviel zusätzliche Energie die Weihnachtsbeleuchtung (oft mit LED) kostet. Das dürfte weit weniger als die Leistung eines wegen Gemeingefährlichkeit abzuschaltenden KKW sein. Es geht um Züchtigung und Unterwerfung. Wie in manchen sog. Religionen.
Einspruch. Lichtverschmutzung ist sehr wohl sein Problem und chädlich für die Natur; nächtliche Daurbeleuchtung sollte dort unterbleiben, wo sie nicht notwendig ist. Nowendig ist sie zB zur Strassenbeleuchtung in Ortschaften. Nicht nötig ist zB die Lampenverteilung in privaten Gärten, weil der Blick vom Sofa auf den beleuchteten Rhododendron so romantisch ist. Was diese Auswüchse der Bestrahlung (- mit Folge der Schäden an der Kleintierwelt) mit “Kein Fernsehen, kein Radio, keine E-Bikes” zu tun hat, erläutert der Autor leider nicht. Nein, ich bin kein Ökofanatiker, kein Klimahysteriker, kein Autogegner. Ich bin für festliche Weihnachtsbeleuchtung sowie beleuchtete Ladenfenster und halte FfF et al. für Spinner. Über angemessene Beleuchtung und Probleme, die Beleuchtung auch verursacht, muss man aber diskutieren.
Herr Mayer, ich kann mir die Gefühle unserer europäischen Vorfahren wie einen Rausch vorstellen, als sie zum ersten Mal des Great Barrier Riffs gewahr wurden auf ihrer Nussschale so klein, inmitten solcher Größe und Herrlichkeit! Der Schrecken der finstersten Nacht macht umso empfänglicher für das Meer aus Sternen über uns.
Eines muß man den grünwoken Honks lassen : wenn man glaubt , daß sie nun langsam allen Irrsinn des Kosmos hervorgewürgt haben , überraschen sie noch mit frisch Erbrochenem wie der Erkenntnis , der zu Folge Licht Schmutz sei. Weh denen , die den ewig Blinden des Lichtes Himmelsfackel leihn , sie leuchtet nicht , sie kann nur zünden , und äschert Merkels Doofland ein.
Herrlicher Artikel, danke. Die Dummheit und Hysterie ums Klima, nun auch ums Licht, wird immer hysterischer und abstruser geführt. Den Grünen kann es nicht dunkel und kalt genug werden, genau das ist Ziel ihrer Politik der Energieverknappung und Verteuerung. Leider haben das in diesem Land bislang viel zu wenige Menschen erkannt, bzw. wollen es gar nicht erkennen. Lieber eifert man mit beim Frieren und Energiesparen schließlich, so glauben sie ernsthaft, retten sie damit auch das Weltklima. Die Gehirnwäsche, gepaart mit Bildungsmangel, zeigt mittlerweile erstaunliche Erfolge.
Daß Licht seit gut 100 Jahren so leicht verfügbar ist, war gewiß ein großer Fortschritt. Aber ich denke schon lange, ganz unabhängig von allen aktuellen Trends, daß manchmal auch etwas Mut zur Dunkelheit gut täte. So empfehle ich im kommenden Winter, falls denn Schnee liegen sollte, mal einen Spaziergang außerhalb von Orten, wo es - wenigstens in der Nähe - keinerlei künstliches Licht gibt. Wer das nicht kennt, wird sich wohl wundern, wie hell es nachts sein kann, ganz ohne Lampen, nur durch das Streulicht. - Goethe soll sich ja angeblich mit “Mehr Licht!” von dieser Welt verabschiedet haben. Mir erscheint das unlogisch: Hat man ihm da nicht ein vielleicht “Mehr nicht!” luziferisch verfälscht? Goethe dürfte die Zwiespältigkeit bekannt gewesen sein, die mit dem “Licht der Aufklärung” real verbunden war. Luzifer heißt zwar “Lichtbringer”, ist aber real der Satan, das Böse. Der beschönigende Name ist schon Teil des Programms. In Goethes Faust und anderen Werken wie “Der Groß-Kophta” sieht man, daß dessen Sympathien keineswegs bei diesen Falschspielern lagen. Immerhin hatte er ja bei des Jesuiten Weishaupts (“Spartakus”) Illuminaten mal hereingeschaut, als diese - in Absprache mit Knigge (“Philo”) - in die Freimaurerstrukturen integriert wurden. Bald hat er sich wieder abgewandt, ohne formell auszutreten. - Hat Descartes sein “Cogito ergo sum” vielleicht gezielt so mißverständlich formuliert, weil er ja tatsächlich der Vernunft Priorität einräumte? Der Satz selbst ist aber lediglich erkenntnistheoretisch gemeint, ganz aktuell bedeutsam: Bis auf den Umstand, daß ich gerade nachdenke, könnte letztlich alles andere nur Täuschung sein. Mehr Gewißheit erlaubt die Vernunft nicht. Anscheinend ist diese Überlegung für viele zu problematisch, und daher (?) wird der Satz - wie auch hier - meist so verstanden, als ob allein das Denken die Existenz konstituierte. So war er aber kaum gemeint.
Also ich hätte da schon ein paar Ideen, um Energie einzusparen. Auf meine Weihnachtsbeleuchtung werde ich aber sicher nicht verzichten, auch nicht auf die Stirnlampe, mit der ich Wauwis Ausscheidungen identifizieren und aufsammeln kann. Nicht auf das Licht, das mir die Bude an dunklen Tagen erhellt und ganz sicher nicht auf das an meinem Auto, was schon so manchen lichtsparenden Radfahrer vor dem Tod bewahrt hat. Wie das nunmal so ist: supertolle Ideen haben reicht nicht. Man muss mit gutem Beispiel vorangehen. Für die DUH hieße das, erstmal das eigene Licht abzudrehen. Für die applaudierenden Fernsehsender, einfach mal Sendepause zu machen (der Blauanteil ist doch eh ganz besonders übel ?!?). Ach ja, Bundestag ohne Licht hätte auch was. Da gibt’s ja so viele Fans der DUH. Langstrecken-Luisa könnte auf die Beleuchtung der Landebahn verzichten. Und überhaupt, die ganzen Gretas und sonstigen Rampenlicht-Bader würden sich im Dunklen irgendwie besser machen.
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