Am besten in der “taz” ist das Gendern des Wortes “Juden”. Wenn man gar nicht mit dem Gendern rechnet, weil man dieses Blatt nicht gerade regelmäßig liest, kann man zunächst völlig die Orientierung über den Satz verlieren, so verwirrend ist das. Am 17.10.23 gab es in der Internetausgabe der “taz” einen Artikel, der ausnahmsweise mal richtig gut war. Nach der Überschrift “In diesen Tagen” folgte der Untertext dazu: “Wegschauen, relativieren, hassen: Jüdinnen: Juden sind weltweit bedroht wie seit der Shoah nicht mehr. Warum sehen das so viele nicht?” Durch den doppelten Doppelpunkt im Satz kam ich erst mal völlig durcheinander und glaubte an einen Schreibfehler, aber das ist “korrekt” geschrieben, denn das Wort “Juden” wird in der “taz” so gegendert: “Jüdinnen: Juden”. Trotzdem war der Artikel selbst unbedingt lesenswert. Die Welt ist eben nicht so einfach, als dass man sagen kann: Die “taz” ist links, also schreibt die immer nur Schrott.
Ich will doch schwer hoffen, daß der Gaga-Gender-:innen-Quatsch bei Ihnen wieder Auszug hält. Ich hätte mich schwer verbrodert, wenn die taz im Stile auf Sie abfärben würde. Aber das nur nebenbei. Selbst die Ju(ü)d/en/innen (Himmel, ist das nervig) hierzulande unterscheiden sich kaum vom Volksklamauk des deutschen Fernabrealisten und sind wohl ebenso weichgeschleudert wie der Politzirkus, der zwar wechseln mag, aber die Clowns immer bleiben. Die mehrheitsdeutsche Rückgrat-Haltung hat die Konsistenz von Buttermilch. Von aufrecht kann keine Rede mehr sein. Da ist Bückling aber angesagter. Beste Grüße
“Satire ist ok, solange sie nicht umschlägt zur Essenz des Lebens.” Wenn ich so verbittert bin und nie mehr lachen kann, dann befreie ich mein Umfeld von mir…
Lässig geschrieben, lieber Herr Broder. Diese Kulturtruppen hängen mir als einstiger Absolvent der Hochschule der Künste zum Halse heraus.
Vielen Dank, Herr Broder, für die Hinweise zu den Phänomenen zu denen ich ohne Lehr-Reichung gar keinen Zugang hätte. Ich habe sogar mal den Link zu dem besagten Potzdamer Einstein-Forum angeklickt. Es war reine Neugier, was Einstein denn mit Potzdam am Hut hatte. Da schrie mir zuerst eine “Einwilligungserklärung” entgegen, deren Sinn ich nicht verstand. Das begann mit “Wir (Ministerium für Wissenschaft Forschung und Kultur) möchten personenbezogene Daten verarbeiten, um Nutzungsstatistiken zu erstellen und die Darstellung der Website zu verbessern. Dazu erstellen wir aus den von Ihrem Gerät übermittelten Daten ein für maximal 24 Stunden gespeichertes pseudonymes Besucherprofil. Aus diesen Daten geht unter anderem hervor, was für einen Browser und was für ein Gerät Sie nutzen und welche Unterseiten Sie auf unserer Website aufrufen.” Ich empfand das als Unterstellung, ich würde Unterseiten aufrufen wollen, nachdem man mir noch nicht einmal eine Oberseite präsentiert hat. Also ich meine, die haben gar keine Botschaft. Denn wenn sie eine hätten würden sie die nicht so intensiv hinter unverständlichen Schwachsinns-Zumutungen verbergen. Man muss denen VERBIETEN, den Namen EINSTEIN zu führen. Einstein war doch kein Idiot! Die machen das aber nur, um zu messen, wie beliebt ihre Seiten sind. Herr lass Hirn herab, es mangelt hier so. Und dann wollen die auch noch die Darstellung der Website verbessern. Was für eine Zumutung. Aber so ist ja inzwischen der flächendeckende klappernde Wahnsinn. Sie sagen, die wollen damit beweisen, dass sie die Erben von Hannah Arendt sind? Von Ernst Bloch schon gar nicht. Der hatte ja Hamlets Dialog von Sein oder Nichtsein geschrieben. Das alte “Ich spreche also bin ich” ist denen völlig in die falsche Kehle gerutscht. Wie haben Sie herausgefunden, dass die etwas kuntextualisieren wollen? Was bedeutet das? Also für mich entsteht daraus keine Gefahr, dass die da irgendwo im märkischen Sand so einen Server stehen haben. Mich erreicht das nicht.
Wenn Sie, lieber Herr @Klaus Kalweit, nicht wissen, wofür Anführungszeichen (im Volksmund ‘Gänsefüsschen oben und unten’) da sind, kann Ihnen auch Herr Broder nicht helfen und Sie werden wohl oder übel dumm sterben.
Stichwort Genderung: diese stammte weder von Herrn Broder noch den Unterzeichnern, sondern von der TAZ. Eigentlich sollte man hinzufügen: natürlich.
“Was uns Angst macht, ist die in Deutschland vorherrschende Atmosphäre von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit, die Hand in Hand mit einem zwanghaften und paternalistischen Philo-Semitismus geht. Wir lehnen insbesondere die Gleichsetzung von Antisemitismus und jeglicher Kritik am Staat Israel ab ...Dissens ist eine Voraussetzung für jede freie und demokratische Gesellschaft. Freiheit, schrieb Rosa Luxemburg, „ist immer Freiheit der Andersdenkenden”. Ob die unterzeichnet Habenden studienhalber heimlich Achgut gelesen haben ...?
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