“Wir wissen noch nicht genug” ist der übliche Schutzschirm, hinter den sich alle zurückziehen, die gar nicht wissen wollen, was jeder heute wissen kann oder die sich aus opportunistischen Gründen einfach nicht zu einer öffentlichen Kritik hergeben wollen. Herrn Gumbrechts Einsichten braucht keiner. E.Prüller
Manchmal geschieht’s , daß ein Wort, das man schon lange kennt ohne daß da da je ein Aufheben gewesen wäre, im konkreten Fall plötzlich seine Bedeutung in der Fülle hat. Der konkrete Fall: Professor Gumbrecht. Das Wort: sämig.
Ich sehe überhaupt gar nichts irgendwie Tröstliches in jeglicher Art von “Neuer Normalität” und auch der Herr Professor Emeritus konnte mir da nicht helfen.
Man kann wie Herr Gumbrecht, als im uebrigen klassischer, zeitgenössischer Intellektueller mit der inszenierten Attitüde des Intellektuellenkritikers nahezu durchgängig andere Meinungen als zum Beispiel der Kommentator vertreten. Wünschenswert waeren dann allerdings Argumente und Fakten anstelle einer sehr deutlichen Ideologie. An keiner Stelle, nur beispielhaft seien die Begeisterung fuer die Dame hinter Biden und die Mordbehauprung genannt, kann ich politische oder rechtliche Begründungen erkennen, was natuerlich auch an mir liegen kann. Die Mordbehauptung, ersichtlich nur von voellig unjuristischen reinen Narrativen gestützt, die bei der Tatbeurteilung voellig irrelevant sind, ist fuer die “Haltung” des Herrn ebenso aufschlussreich wie die “Begründungen” gegen Trump und pro Harris. Bei letzterer wurde hörbar sogar die Sachebene voellig verlassen. Die nahezu infantile “Begeisterung” fuer ein Land ohne Polizei zeigt, dass hier im besten Fall ein naiver Träumer, im wahrscheinlicheren Fall ein ideologisierter Intellektueller faselt, der mit den menschlichen und sozialen Realitäten wenig bis nichts zu tun hat und zu tun haben will. Bei seiner 27 jährigen Tochter wenig verwunderlich, bei ihm sehr. Dass Herr Gumbrecht als linksliberaler Intellektueller auch bei “Corona” nur das Edelste beim Handeln der MachthaberInnen annehmen oder glauben will, zeigt, wie wichtig es ist, diesen, heute sehr zahlreichen, Intellektuellen möglichst wenig politischen oder besser ideologischen Einfluss einzuräumen. Die “Großzügigkeit” des Ueberzeugen gegenüber anderen Meinungen ändert daran nichts, im Gegenteil. Insgesamt ein schönes Beispiel fuer eine getarnte political correctness.
Das Interview selbst ist der beste Beleg für den Satz: “Das wir Intellektuellen nie so erbärmlich ausgesehen haben, wie im Sommer 2020”. Langweilig, nicht unterhaltsam. Kein einziger origineller Gedanke. Die Abschaffung der Polizei. Toll. Darüber wurde schon in 70er Jahren diskutiert: Vom Polizisten zum Sozialarbeiter. Ich glaube auch nicht an Verschwörungstheorien sondern bin überzeugt, dass wir einen Haufen inkompetenter und fauler Politiker haben. Deren Handlungsweise alternativlos ist, weil sie es nicht besser können. Warum ist das so? Wie kommt man aus diesem Dilemma heraus. Warum ist unsere Gesellschaft so träge und fantasielos und lässt sich alles gefallen? Ansonsten Danke für Indubio. Der Beitrag – Tapfer im Nirgendwo - hat mit sehr gut gefallen.
Political correctness in USA soll weniger ausgeprägt sein als in D an den Unis? Kann es sein, dass Herr Gumprecht durch sein reiches literarisches Schaffen so ein bisschen in einer eigenen Elfenbeinturmwelt lebt? Auch seine Sprache ist diffus verschraubt und im akademischen Duktus ( möglichst viele Punkte ansprechen in einem Satz) gehalten. +++Habe ich da eine kleine Spitze bei Herrn Müller-Ulrich gehört :“Stanford ist ja so gross!”:-)
Mein Dank an die bisher vier Kommentatoren, die mir offenbar eine Zeitverschwendung erspart haben.
Jetzt weiss ich wieder, warum ich Gumbrechts Beiträge in der FAZ immer nach wenigen Zeilen zur Seite gelegt habe: Linker Geschwätzwissenschaftler, der “Visionen” hat. Diese Visionen sind von einer solchen Intoleranz, als Akademiker kennt er die Sorgen der “Normalos” gar nicht, und bezieht diese deshalb auch nicht in seine linken “Visionen” ein. Typischer US-Geschwätzwissenschaftler, der BLM unterstützt, nicht weiss, dass Herr Floyd offensichtlich nach einer lethalen Überdosis Fentanyl eingegangen ist. Es sind die selben Typen in deutschen Universitäten, die die Gewalt der Antifa rechtfertigen, die Mohrenstrasse und die Firma Ernst Neger abschaffen wollen und anderen ihre eigene Weltsicht aufdrücken wollen (weil sie besser wissen was gut für einen ist, als der Einzelne selber). In den US-Universitäten scheint zwischenzeitlich ein “Grossreinemachen” eingesetzt zu haben, nicht zuletzt weil Arbeitgeber erkannt haben, dass ein Studium der “liberal arts” (=linke Theorien) kein Asset ist, das Geldwert besitzt. Ich schaue gespannt über den Atlantik, was denn passieren wird, wenn die “frantic Universities” über dem Teich öffnen. Das könnte ein ziemlich übles Erwachen geben. In Deutschland sind es Staatsunis die mit Geld aus der Brüsseler Druckerpresse noch einige Zeit am Linksdrehen gehalten werden können. Stuhl auf den Balkon, zuschauen!
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