Gumbrecht ist ein Paradebeispiel für die neue Art von Intellektuellen , die keinen einzigen Satz ohne hinsichtlich, rücksichtlich oder vermutlich zustande bringen. Müller-Ulrich bemüht sich redlich, irgend etwas greifbares aus ihm herauszupressen, wie man in England sagt. never try to nail a pudding on the wall!
Es ist nur noch aberwitzig. B. Müller-Ullrich zitiert H-U Gumbrecht: “Noch nie in den 2½ Jahrhunderten, seit dem die Öffentlichkeit als ein Forum für alle Menschen entstanden ist, haben wir Intellektuellen so erbärmlich ausgesehen, wie im Sommer 2020.” - - - Worauf Gumbrecht antwortet: “… ich glaub’ gar nicht daß es irgendeine Verschwörung gibt oder ich hab keine Verschwörungstheorie, daß wir damit also klein gehalten werden sollen …” - - - In vorauseilendem Gehorsam bringt G. das intellektuell erbärmliche Totschlagargument in Stellung, wonach jedes Benennen von Ursachen und deren handelnde Personen, als VT zu denunzieren sei. - - - Eine Welt, wo das Aussprechen einer “übergeordnete Stufe, Ebene; die dahintersteht, die der eigentliche Ausgangspunkt bei etwas ist.” (Duden), auf diese Weise, flächendeckend und hermetisch aus der Diskussion genommen wird, hat sich der Intellektuellen bereits entledigt. Es gibt sie schlicht nicht mehr. Was einzig bleibt, ist selbstzufriedenes und selbstreferenzielles “byzantinisches Geschwätz”.
Mein Respekt, dass Sie das Interview mit einem “Never Trumper” hier veröffentlichen.
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