Mein Lokalblättchen enthält auch einige Seiten zur “großen” Politik, die aus einem überregionalen Medienhaus bezogen werden. Der Kommentar zum Rundfunkbeitrag beginnt mit der Feststellung, das BVG habe dem Landtag von Sachsen-Anhalt “zu Recht eins aufs Haupt gegeben”, zählt dann die zahlreichen (nicht-monetären) Defizite des ÖRR auf, verbunden mit der Forderung nach energischen Reformen und schließt mit “Statt zu jubeln, sollten die Intendanten das Urteil als Auftrag verstehen.” Man fasst sich an den Kopf. Genausogut hätte man die Nürnberger Rassengesetze als eine Aufforderung an den Führer verstehen können, eine humane Behandlung der Juden durchzusetzen!
Was Politologe Alexander Meschnig sehr richtig erkennt ist, dass wir - anders als in George Orwells 1984 futuristicher Diktaturbeschreibung - noch nicht gezwungen sind, diese ARD / ZDF / DLF /DW anhören und zuschauen müssen. Das war bei Orwell anders. Da muss man laut Narrative zu den Demonstrationen hingehen und laut gegen den jeweiligen Gegner “Hass” mitschreien. Das gibt es laut den Perversen des ARD / ZDF / DLF /DW noch nicht. Dies wird technisch dann dadurch sich ändern, wenn die Nach- und Abfragen kommen, warum Sie als Zwangsbeitragszahler nicht ARD / ZDF / DLF /DW einschalten und konsumieren. Dies geht über eine App, in der Sie sich einschalten und ausschalten müssen. Ähnlich, wenn Ihr Arbeitgeber eine Zoomkonferenz anberaumt und darüber feststellt, dass sie auch zuhause sind und technisch teilhaben. Herr Dr. Harbarth ist einer der personifizierten juristischen Sargnägel der freiheitlich-demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland.
Geimpfte Opportunisten wie Herrn Bolz kann ich leider nicht ernst nehmen.
Hallo zusammen, immer wieder sehr interessant dieser wöchentliche Podcast und besten Dank hierfür! Ich komme hierbei immer wieder zur Erkenntnis, egal wie politisch entschieden wird, schlussendlich werden alle immer von der Realität eingeholt werden.
Ich würde von Maternalismus reden, besser noch vom Stiefmutter-Staat.
@j. heini Nur bleibt da die Frage, warum sieht sich dann das BVerfG bemüßigt, zur inhaltlichen Qaulität der ÖRR eine Wertung vorzunehmen, die dazu noch der Realität Hohn spricht? Mir scheint, das BVerfG gibt hier Signale bezüglich anderer Klagen, die sich auf elementare Grundrechtsentzügen beziehen. Das Gericht macht deutlich, wie es Regierungshandeln grundsätzich(!) beurteilt: nicht kritisch sondern zustimmend!
Im indubio Podcast wird die sehr interessante Frage aufgeworfen, worin die Ursache liegen könne, dass die Hysterie unbestreitbar weltweite Verbreitung habe. In ihrer “Negativen Dialektik” kamen Adorno und Horkheimer schon 1966 zu dem Ergebnis, dass die Aufklärung letzlich gescheitert sei, weil in ihr rein hypothetische Annahmen und irrationale Erwartungen das Denken bestimmten im Sinne eines herstellbaren Heilszustandes. Lediglich Schopenhauer habe sich diesem unkritischen Utopismus entgegengestellt und daran festgehalten, dass ein solcher Heilszustand bloßer Phantasie entspringt, nicht aber rationalem Denken und schon gar nicht eine auf Vernunft basierende Erwartung sein kann. Das Menschenbild, das sich auch bei den meisten Aufklärern zeige, sei konstruiert und verabsolutiere die Fiktion, der Mensch sein vom Grunde seines Wesens gut. Diese Fiktion (=Setzung) dient dann als Grundlage aller teleologischen Prämissen der Aufklärung. Waren diese bei Kant und dann bei Hegel noch rein idealistischer (geistiger) Natur, so schlugen sie bei Marx in Dogmen des real praktischen Handelns um, respektive, es entstand eine Theorie utopischen Handelns zur Erlangung eines endzeitlichen Heilszustandes, in dem jegliche Form der Herrschaft notwendig(!) verschwunden sei. Mit zunehmender Technisierung trat aber ins Bewusstsein, dass gerade die technischen Errungenschaften der Aufklärung auch zerstörerischen Charakter haben können, ja die Menschen zunehmend von einer rein funktional bestimmten Lebenswirklichkeit beherrscht werden. Adorno und Horkheimer zogen daraus den Schluss, dass eine Zeit der sich verabsolutierenden Irrationalität heraufziehen könnte, in der Vernunft kein Gehör mehr finde und daher auch keine Relevanz mehr habe. Offenbar stehen wir genau vor diesem Problem. Das verabsolutierte, absurde, grundfalsche Menschenbild des an sich guten Menschen der Aufklärung ist heute allgegenwärtig.
Zwischen ARD und BVerfGE kann ich keinen Unterschied mehr erkennen. Gleichschaltung wäre wohl das passende Wort dafür.
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