indubio / 18.07.2021 / 08:00 / 42 / Seite ausdrucken

Indubio Folge 145 – Die nächste Welle kommt bestimmt

Carlos Gebauer, Rechtsanwalt und Publizist, und Walter van Rossum, Literaturkritiker und Essayist, diskutieren mit Burkhard Müller-Ullrich über unsere erstaunliche Wehrlosigkeit gegenüber den neuen Machtansprüchen der Politik, über das Kuschen von Wissenschaftsorganisationen, Medien und Verfassungsgerichten sowie über die gendersensible Lufthansa, die keine Damen und Herren mehr begrüßt.

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Silas Loy / 18.07.2021

Die angstgetriebenen Versager, die Angst haben, aufzufliegen, und die deshalb ständig Alarm verbreiten, um davon abzulenken und die Leute im Panikstress zu halten, welche dann die eigentlichen Probleme und die dafür Verantwortlichen übersehen: an der These von Herrn Gebauer (vgl.:“Haltet den Dieb!”) könnte was dran sein. Und ja, damit lässt sich auch viel Geld lockermachen bis hin zur Planwirtschaft. Vielen Dank den drei Zweiflern und natürlich auch DS-Pharmagit!

Friedrich Richter / 18.07.2021

Früher habe ich gelernt, dass es die absolute Wahrheit durchaus gibt. Das erscheint mir auch heute noch plausibel. Wir befinden uns mit unserem Erkenntnisprozess auf dem Niveau einer gewissen relativen Wahrheit und nähern uns asymptotisch der absoluten Wahrheit an, ohne sie freilich jemals zu erreichen. Dieser Erkenntnisprozess schließt auch Irrtümer und Rückschläge mit ein, das hat mir immer eingeleuchtet. Dass man sich allerdings aus freien Stücken systematisch wieder von der absoluten Wahrheit wegbewegt, das hötte ich der zivilisierten westlichen Welt im 21. Jahrhundert nicht zugetraut. Und 2+2=4 ist natürlich genau betrachtet falsch, denn die Welt funktioniert analog, und wir versuchen sie mit diesem groben digitalen Modell zu beschreiben. Immerhin funktioniert es, und man sollte dabei bleiben. Wenn man künftig eine Brücke mit woker Mathematik auslegt, wird man feststellen, dass eine Brücke immer antirassistisch ist, egal wie man sie berechnet. Sie wird einstürzen, unabhängig von Hautfarbe und Geschlecht dessen, der gerade drüberläuft. Vielleicht braucht es das, damit der Erkenntnisprozess mal wieder in die richtige Richtung einschwenkt.

H.Stolz / 18.07.2021

@Thomas Schmied: Genauso ist es. Wir sind zum 2. Mal innerhalb von 100 Jahren bereit, die Errungenschaft der Aufklärung ohne Not wegzuwerfen. Sapere aude - wage es weise zu sein - wird ersetzt durch: Höre und folge dem, der medial den stärksten Druck erzeugt. Die im Podcast angesprochene Dokumentation über Ken Jebsen ist nichts anderes als die moderne Form der Inquisition. Wer so etwas produziert und sendet, ist entweder ein Zyniker oder dämlich. Früher war der Papst für viele Menschen unfehlbar, heute ist es Kleber und Zamperoni. Vorwärts zurück ins Mittelalter.

Rainer Niersberger / 18.07.2021

Positiv ist zu anzumerken, dass inzwischen Luegen als Luegen bezeichnet werden, wobei der Umstand, dass die Politmafia den Demos beluegt durchaus alarmiend sein muesste. Nun ueberwinden wir noch die Hemmung, kriminelle Handlungen als kriminell zu benennen, auch wenn sie von ” oben” begangen werden und “oben” psychoautomatisch in Deutschland immer gut ist.  Es sei denn, die Abschaffung der FDGO oder konkret die Unterlassung notwendiger Massnahmen im Spätherbst /Winter 2020/2021 zum Schutze der Alten und Pflegebedürftigen in den Heimen mit den entsprechenden, mindestens absehbaren, Folgen wuerde als legal gesehen werden, was mich (als Jurist) doch sehr ueberraschen würde.  Zu diesem Zeitpunkt war durchaus bekannt, welches Risikopotential das Virus fuer (sehr) Alte und Kranke besitzt. Bekanntlich, die konkreten, zahlreichen Faelle mit zahlreichen Toten, sind erinnerlich, wurden daraus keine Konsequenzen gezogen.  Fahrlässig ist das Mindeste, bedingter Vorsatz denkbar. Erstaunlich, wie leger man diesen “Versäumnissen” und Folgen umgeht. Aber genauso” leger” wird ja bis heute die Beseitigung der FDGO behandelt, vermutlich eines der ueblichen “Merkelversehen”. Dass sie offen die Beseitigung des (Verwaltungsgerichts) rechtsschutzes als Motiv fuer ihr Ausnahme -, Ermächtigungs - oder Notstandsgesetz, das bis heute! gilt, als Motiv zugibt, erregt auch kaum noch Kritik, geschweige denn Massnahmen.  Es ist nicht gerade leicht, diese “Sichtweise” auf das Handeln der Machthaber zu verstehen.

Michael Hinz / 18.07.2021

Das wirkliche Problem wird nur zaghaft angedeutet. Es gibt in den zahlreichen alten und neuen Zentren der politischen Willensbildung eine viel radikalere politische Arbeit als in der DDR. Diese kannte weder Die Grünen, Greenpeace, Attac, Extinction Rebellion, Kahane- und Böllstiftungen, Correctiv, Open-Borders-Vereine, Mercatorstiftung, Pro-Asyl, Privatkonzerne als Zensoren bis hin zum Profisport mit Regenbogen-Binde etc, etc. Ohne die SED-Machenschaften zu relativieren: Es hat eine revolutionäre Umsturzbewegung entschlossen und hemmungslos um sich gegriffen, die eine andere Qualität des Terrors aufweist. Mit dem Ziel, die Axt an unsere Lebenswelt samt Freiheit, Sicherheit und Wohlstand zu legen.

K. Schmidt / 18.07.2021

Ich sehe das schon lange ähnlich wie Herr Gebauer. Das Kaputtmachen durch die Linken nicht das eigene Leben bestimmen lassen. Dafür sich um sich selbst kümmern, aber irgendwo anderst.

Andreas Rühl / 18.07.2021

Zur “Wissenschaft”. Was wir von den Politikern hören, offenbart in meinen Augen nur eines: Einen eklatanten Mangel an Allgemeinbildung, ja Bildung überhaupt. Die Gründe sind offensichtlich: Wer heute Politiker werden will - mit anderen Worten sich durch die Parteihierarchie nach oben arbeiten - darf gar nichts wissen und hat auch keine Zeit, Wissenslücken zu füllen. Sehr schnell merkt er - während er durch die Gremien nach oben sich netzwerkt - dass niemand in seiner Partei überhaupt etwas weiß. Das bedeutet, dass Wissen nur Ballast ist, den man nicht braucht. Die Wissenslücke ist gar keine! Sie ist - im Gegenteil - sogar ein Vorteil, etwa, wenn es gilt, eine Position sehr schnell, der Karriere willen, gegen eine andere auszutauschen. Da es ja nicht eine Überzeugung ist, die auf eigenem Wissen und Urteilskraft beruht, gelingt es mühelos, die Fronten zu wechseln, bestes Beispiel Merkel und die Kernkraft nach Fukoshima. Lange Zeit habe ich auch gedacht, dass diesen Unfugsäußerungen zu Corona oder Klima ein Plan zugrunde liegt, mittlerweile ist mir aber klar, dass es tatsächlich nur um “Macht” geht für die, die Regierungschancen haben, dem Rest geht es um die parlamentarische Sinekure, sprich: “Diäten”. Um die Sache geht es dabei in keinem einzigen Fall. Den Hinweis auf Bismarck, den ein sprachlich entgleisender Kommentar hier zieht, kann falscher gar nicht sein. Bismarck hatte den Plan, Preussen zur Großmacht zu machen, um, vor allen Dingen, die Katastrophe von 1806 für alle Zeiten unmöglich zu machen. Das unterscheidet Bismarck von Napoleon etwa, der gar keinen Plan hatte, außer den, sich selbst zu bereichern, seinen Clan zu mästen und sich mit Ruhm zu schmücken. Merkel ist näher an Napoleon und Hitler als an Bismarck, ja kilometerweit von Bismarck entfernt. Herr Kollege Gebauer: Ihre Sottise zum SGB ist leider keine. Begleitend dazu empfehle ich die Lektüre des Geldwäschegesetzes, um jeden Glauben an die Herrschaft der Vernunft in unserem Land zu verlieren.

Michael Hinz / 18.07.2021

@Dieter Kief - “Der Dr. van Rossum ist ein Relativist. Wahrhheit gibt’s nicht, alles nur Definitionen und Vereinbarungen. Solche postmodernen Theorien scheitern freilich, wenn es darum geht zu erklären, warum manche Dinge funktionieren und andere nicht.”  Nein - Herr Rossum ist kein Relativist, sondern Nominalist. Bei “Zwei und zwei sind vier” fängt das an: Das kann keine “Wahrheit” sein, weil schon die Zahl, hier die ‘Zwei’ (Quantität, Kategorie, Universalie) so heißt, weil sie so -basierend auf Koventionalität -genannt wurde (Universalia post Res) und nicht, weil sie eine feststehende Wahrheit in sich trüge (Univeralia ante Res) oder als solche mit den Augen einfach wahrzunehmen wäre (Universalia inrebus). Schauen Sie sich den mittelalterlichen Universalienstreit noch einmal an. Der Nominalismus hat sich ideengeschichtlich durchgesetzt. Nicht weil postmoderne Theoretiker oder Herr Habermas da so wollten, sondern weil nur so Wissenschaft möglich sein konnte und kann und erfolgreich ist. Ohne dieses Herzstück des okzidentalen Rationalismus samt Grundlagenforschung könnten Sie jetzt nicht vor Ihrem PC sitzen und tolle Kommentare schreiben.

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