Henryk M. Broder / 09.10.2018 / 16:55 / Foto: Pixabay / 42 / Seite ausdrucken

In der Hölle der Kuscheltiere

Ich habe letzte Nacht schlecht geschlafen. Das passiert schon mal, wenn ich eine Folge von The Walking Dead auf RTL 2 oder TTT mit Max Moor gesehen habe. Diesmal aber könnte es daher kommen, dass ich meine Ernährung umgestellt habe. Von gemäßigt vegetarisch – kein Fleisch, außer Spare Ribs – zu radikal vegan, also nur noch eierlose Pfannkuchen aus Matzenmehl. Zuerst träumte ich, ich wäre in Köln (!) und hätte dort in einer Sauna (!!) Alice Schwarzer (!!!) ohne Make-up getroffen. Ein völlig absurder Traum, weil ich nie in einer Sauna war.

Dann träumte ich, ich säße in einem bescheiden aber gediegen möblierten Raum des Bundestages und würde an einer Art Befragung über die illegale Einwanderung teilnehmen. Mir gegenüber saß eine grüne Abgeordnete, deren Namen ich noch nie gehört habe, und wiederholte immer wieder einen Satz: Sie verstünde nicht, worum es gehen würde, es gäbe doch keine illegale Einwanderung. Ich versuchte, ihr klarzumachen, dass so etwas doch stattfinden würde, scheiterte aber jedes Mal am inneren Widerstand einer promovierten Analphabetin, die dazu noch ein Gesicht machte, als hätte Quasimodo, der Glöckner von Notre Dame, sie zu einem Konzert mit der Kelly Family eingeladen.

Als ich aufwachte, war ich nicht nur erleichtert, sondern auch schweißnass. Bevor ich ins Bad ging, schaute ich erst einmal auf Finanzen.net nach, wie die Tesla-Aktien stehen, in die ich meinen ganzen Gewinn aus dem Verkauf von Baumhäusern an Naturschützer investiert hatte. Sie waren über Nacht gefallen. Ich rief meinen Broker in Timbuktu an und gab ihm den Auftrag, alles abzustoßen und dafür Aktien der British American Tobacco zu kaufen.

Dann schaute ich bei der Achse des Guten vorbei. Und was fand ich da? Das hier. Ich hatte also nicht geträumt. Ich war gestern tatsächlich im Bundestag. Nun frage ich mich, ob ich auch in Köln war. Und ob es Alice Schwarzer war, die ich in der Sauna getroffen habe. Oder vielleicht Lamya Kaddor. Oder ob ich einen an der Klatsche habe.

Foto: Pixabay

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Leserpost

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Daniel Gildenhorn / 09.10.2018

Ich muss Sie enttäuschen, werter Herr Broder. Es sind doch mehrere in sich verschachtelte Träume. Ganz wie in diesem amerikanischen Blockbuster. Man meint, durchs Aufwachen, den schlimmen Verlauf beendet zu haben, irrt sich aber, da das Böse nun erneut zuschlägt. Real kann der ganze Wahnsinn gar nicht existieren, da es soviel davon auf einem (abgegrenzten?) Staatsgebiet gar nicht geben kann. Verstärkend dazu kommt, daß wir Ihren Traum auch sehen können. Sind wir alle schon jenseits, oder kommt das Große Ende noch?

Nicolaus Mahr / 09.10.2018

Herr Broder, sie waren wie immer grenz genial und es ist schade, dass man Ihnen nicht mehr Redezeit gewährt hat, sondern sich lieber damit aufhielt (die Zeit herunter spielte), gegenseitig förmlich auf die Schulter zu klopfen, dass dies ja schon alles werden wird. Wir, die wir Ihr Engagement und das von Frau Lengsfeld und der vielen anderen Anderen, sehr zu schätzen wissen, wir sind mehr. Allerdings müssen wir einen Weg finden, dass in den verbleibenden zwei Monaten eine Vernetzung stattfindet, die dazu in der Lage ist, friedliche Proteste auszulösen, so dass es nicht mehr einfach unter den Teppich gekehrt werden kann, das NGO und Verband-gesteuerte Zerstören einer Grande Nation.

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