@Jürgen Schäfer: Was zeichnet denn einen “Links-Patrioten” wie Sie aus? Geschichtswissen kann es nun wirklich nicht sein. Und was ist denn dann ein “Rechts-Patriot”? Kann ich auch ein “Mittel-Patriot” sein? Bitte klären Sie mich auf, der liebe Gott hat mich leider nicht ganz so üppig mit Intelligenz bedacht wie Sie.
Johannes Schumann also ich höre den begriff Völkermord permanent von westlichen Politikern und Medien in Bezug auf die Russen. Ich finde es nicht gut diesen Begriff so inflationär zu verwenden. So furchtbar es ist, was da passiert, es absolut nicht zu vergleichen mit dem Holocaust, dem Völkermord an den Herrero, oder in Ruanda , wo versucht wurde ein ganzes Volk zu ermorden, auszulöschen.
@Ilona Grimm: Die rote Armee hat Auschwitz befreit, allerdings. Aber wäre Auschwitz in der Normandie gewesen, hätten es die Amerikaner getan. Die Sowjets waren nicht daran interessiert, Auschwitz zu befreien. Es war einfach nur zufällig auf dem Weg nach Berlin gewesen. Aus einem geographischen “Vorteil” versuchen Sie, einen moralischen Pluspunkt zu generieren. Ohne Stalin hätte es wahrscheinlich gar keinen 2. Weltkrieg gegeben, denn Stalin war zwei Jahre lang Verbündeter Hitlers. Und für die Völker, die unter Stalin leben mussten, war das alles kein Zuckerschlecken. Stalin hatte vielleicht nicht wie Hitler eine systematische Ermordung eines Volkes geplant, aber auch Stalin hatte seine Mordmaschinerien. Er vernichtete die Menschen in den Arbeitslagern und das waren nicht wenige. Ich lese gerade Solschenizyn. Kann ich Ihnen auf empfehlen.
Es steht außer Frage, dass Verbrechen begangen werden - von beiden Seiten. Welche Seite die größeren Verbrechen begeht - da gibt es durchaus Unstimmigkeiten, auch bei dem Massaker in Buscha. Die Ukrainer haben, ganz offensichtlich und vor Kameras, gefangene Russen hingerichtet, oder anderen, gefesselten Russen, in die Beine geschossen. Es steht natürlich außer Frage, dass Russland dieses sinnlose Gemetzel begonnen hatte (ohne auf Majdan und Minsk näher einzugehen). Sehr geehrter Herr Broder, Ihre Entschlossenheit, sich eindeutig zu positionieren, fällt mir seit dem Anfang des Krieges auf. Ich lese fast alle Ihre Schriften und kann mich nicht erinnern, dass sie die Taten der anderen, der westlichen Großmacht, derart entschieden, verurteilten. Und da gab es, das werden Sie zugeben, nicht wenige…
Die vielen von Verständnis für Putins Handeln nur so strotzenden Texte, Stellungnahmen sind mental und real Zwillinge der Apologeten-Texte seit 1945 pro Hitler, die ihn auch mehr als Opfer denn als Täter darstellen, der 1939 und 41 keine Alternative gehabt habe, in Zwangslagen zum Krieg gezwungen und legitimiert gewesen sei. - Fakt aber ist, daß beide Brutal-Despoten den Krieg gezielt als Methode sahen und praktizierten, weil sie ihre Interessenlage für absolut erklärten, die Interessen der Gegenseite negierten. Sie waren weder 1939 noch 2002 zu ihrer Entscheidung pro Krieg gezwungen, sondern haben sich bewußt, gezielt dafür entschieden. Und beide hatten -was das ganze Entschuldigungsgerede ihrer Apologeten als verlogen-faktenfern und verroht-ehrlos gegen die Opfer macht- längst vor ihrem Hauptkrieg schon kleinere Kriege, Militäraktionen (Hitler Österreich, Tschechei, Nordafrika, Balkan; Putin Syrien, Krim, Georgien, Tschetschenien) durchgezogen und zudem lange vorher innenpolitisch eine üble Diktatur errichtet. - Daß dies nun den vielen Putin-Verstehern wurscht ist, zeigt deren moralischen Bankrott und konterkariert mehr oder weniger hart ihr sonstiges Auftreten, wo sie sich -die meisten eh nur risikolose Verbalhelden in den alternativen konservativ-patriotischen Oppositions-Medien- gebärden als Kritiker von Schweinereien der Politiker und Regierungen zuhause in der BRD, sich aufspielen als die besseren Demokraten und Beschützer von Recht, Wahrheit, Gerechtigkeit, Humanität. -Für mich als Links-Patriot seit 1990 und seit 1982 strikten Anhänger von Freiheit und westlicher Demokratie heißt das: Adé PI, AfD, Compact, ANSAGE, youwatch usw.!!
Lieber Herr Broder, als ich noch nicht ganz 16 Jahre alt war, 1967, hörte ich in den Nachrichten, Israel habe seine Nachbarn angegriffen. Für mich war damals sofort klar: Die Israelis sind die Bösen. Mein Vater erklärte mir allerdings, so einfach sei die Sache nicht. Heute bin ich in meinem Urteil etwas zurückhaltender als damals.
@Uwe Dippel: Bereits am ersten Tag des Krieges habe ich hier auf der Achse meine Meinung geäußert: in diesem Krieg verlieren Russland, die Ukraine (diese beiden auch Menschen) und Europa. Und dann gibt es EINEN Gewinner! Cui bono??? Ihrem Dank an die Achse, bezogen auf eine freie Diskussionsmöglichkeit unterschiedlicher Standpunkte schließe ich mich ausdrücklich an. Der “Einheitsbrei” der MSM und deren Unterdrückung von Meinungen, die der vorgegebenen nicht entsprechen, beweist sehr schön deren Argumentationsnot. Eigentlich wie immer und bei allen Themen, also nichts Neues.
Tun wir doch mal Butter bei die Fische! ♦ Israel muss also warten, bis die ersten iranischen (Atom-) Raketen einschlagen. Wegen der “Unschuldsvermutung” darf man sich nicht zu früh wehren, sonst wäre das “Selbstjustiz”. Das ist geradezu grotesk! Wie kommt der Koeppel nur darauf? ♦ Die Antwort ist einfach: Er hat von dem Thema über das er sich äußert (hier: Rechtwissenschaft) nicht die Spur einer Ahnung! ♦ Dass Journalisten gern über Fachthemen schreiben, von denen sie - mangels Ausbildung - wenig bis gar nichts verstehen, ist heutzutage ja eher die Regel, als die Ausnahme. Das Schlimme ist, dass die meisten Leser, die ja auch nicht über das erforderliche Fachwissen verfügen, diesen Unsinn dann glauben…
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