Henryk M. Broder / 19.05.2020 / 12:00 / Foto: Acgut.com / 82 / Seite ausdrucken

Hartz-4 ist für alle da!

Wie ich an dieser Stelle bereits geschrieben habe, gehören die Magazine brisant (ARD), explosiv und exclusiv (RTL) zu meinen wichtigsten Informationsquellen, gleich nach der NYT, der NZZ und den Kieler Nachrichten. Sie berichten in jeder Ausgabe über die Leiden und Nöte der uns aus Film, Funk und Fernsehen bekannten Prominenten in den Corona-Tagen.

Zum Beispiel von Anouschka Renzi, der Tochter von Eva Renzi. Ihre Engagements sind wegen Corona geplatzt, und sie überlegt, wie sie über die Runden kommen soll. Auf keinen Fall möchte sie an das Erbe ihrer Mutter ran. Denn das war dazu gedacht, "für das Alter da zu sein", also eigentlich längst fällig. Zudem muss sie ihre Tochter mitfinanzieren, und da läppert sich was zusammen. "Meine Wohnung, ihre Wohnung", das sind dann 4.000.- bis 5.000.- Euro monatlich, netto. "Vom Staat" hat sie einmalig 5.000.- Euro Soforthilfe bekommen, gerade genug, um einen Monat zu überstehen.

Noch schlimmer hat es Giulia Siegel erwischt, die Tochter des berühmten Schlagerproduzenten Ralph Siegel. Er könnte seiner Tochter, die als DJ arbeitet, bestimmt unter die Arme greifen, aber das will Giulia nicht. Auch ihr sind alle Jobs weggebrochen. Sie hat zwar "Rücklagen, Aktien", aber das ist "eigentlich" ihre Altersversorgung. Und da will sie nicht dran, nur weil der Staat jetzt "einen Shutdown gemacht" hat. Sie ist, sagt sie, "knapp fünfstellig in den Ausgaben", die sie jeden Monat hat. "Und da kommt aktuell null rein." Deswegen ist "staatliche Hilfe jetzt eine Option". Giulia hat einen Antrag auf Hartz 4 gestellt. "Das würde bedeuten, dass die Kaltmiete übernommen wird und die Heizkosten, plus 482 Euro zum Leben." Denn außer Plattenauflegen hat die Arme nichts gelernt. Was ich gerne wüsste: Putzt sie ihre kleine kuschelige Wohnung in einem Münchner Sozialbau selbst oder beschäftigt sie eine Putzfrau?

Dabei hatte sie schon Ende Januar eine Idee, wie sie Einnahmen generieren könnte. Sie bot ihre getragenen Schuhe im Netz zum Kauf an. Natürlich für einen guten Zweck. 

Es müssen nicht immer Schuhe sein.

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Arnold Warner / 19.05.2020

Haben diese Leute denn nicht in der jüngeren Vergangenheit irgendwelche Petitionen gegen Rechts unterschrieben? Das sollte doch als Beweis dafür reichen, dass ihr kulturelles Wirken unverzichtbar ist. Sie müssen ja bei der Beantragung einer dauerhaften Stütze nicht verraten, dass von den fünfstelligen Beträgen für den Erhalt des Lebensstandards ein nicht geringer Betrag auf Botox entfällt.

Jörg Themlitz / 19.05.2020

Wie sagte Harald Schmidt schon so treffend, hier nur sinngemäß: ´Also über Armut brauchen Sie mir nichts erzählen. Ich weiß noch genau wie das war, Businessklasse zu fliegen.`, ...und zum Herrentag, ohne Giulia Siegel, gibt es den Hummer, der sein Leben lang nur mit Kobe Rind gefüttert wurde. Bezahlt bestimmt das Amt.

Dr. Joachim Lucas / 19.05.2020

Das überreife Mädchen Giulia tut mir echt leid. Mehr Schuhe kaufen und bei ebay als durchgelatschte Gebrauchtschuhe verkaufen wäre doch eine Geschäftsidee. Ich denke, da lernt sie ganz schnell Marktwirtschaft. Auch Jutta Ditfurth kriegt ihr Gedankengut nicht mehr an die Frau und ist deshalb momentan auf Betteltour bei ihren Fans. Und Horst Janson hat das ebenfalls schon versucht, weil er nicht aus seiner überschuldeten Münchner Villa rauswollte. Es ist echt hart, denn was sind schon 10000 € pro Monat in diesen Zeiten. So, jetzt muß ich meine Tränen vom Bildschirm wischen und mache Schluß.

Gudrun Meyer / 19.05.2020

Wenn auch Promis mal mitkriegen, was existenzielle Probleme sind, ist das eine gute Sache, obwohl sie dann immer noch besser abgefedert sind als etwa der Inhaber des türkischen Restaurants in der Nähe meiner Wohnung. Dessen Restaurant ist jahrelang gut gelaufen, aber wie alle oder fast alle Kleinunternehmer war der Inhaber kapitalschwach. und dank dem Shutdown ist er inzwischen pleite. Er kann zwar wesentlich mehr als Platten auflegen und Gläser füllen, aber in einer Rezession nützen auch echte Kenntnisse und Qualifikationen nicht viel. Dass immer mehr Menschen auf abstruse Verschwörungstheorien hereinfallen, ist bei dieser Sachlage nicht erstaunlich, zumal das Abstandhalten zwar hygienisch sinnvoll sein dürfte, aber psychisch belastend für eine soziale Wirbeltierart ist. Dass die MSM dagegen trompeten und alle diese Gerüchte für rechtsextrem erklären, obwohl gerade die populärsten keine ideologische Schlagseite haben, wird sie nicht glaubwürdiger machen. Vor 3 Monaten haben dieselben Journos noch die Warner zu rechten Verschwörungstheoretikern erklärt. Und jetzt, wo man nicht mehr wissen darf, was gestern in der “Prawda” und im “Süddeutschen Beobachter” stand, halten die sich für glaubwürdig! Aber sollten Promis, die überhaupt die Windrichtung spüren, etwas für diejenigen durchsetzen, die ungeschützt im Sturm stehen, dann ist das gut so.

Jürgen Fischer / 19.05.2020

Och, Herr Broder. Hat nicht erst vor ein paar Wochen die arme Jutta Ditfurth bei ihren Fans betteln gehen müssen? Weil sie ja alles ehrenamtlich macht (eigentlich müsste ich jetzt ein gemeines “hihihi” anhängen). Solange es Wirtstiere gibt, wird es Schmarotzerwesen geben. Schmarotzer handeln aber nicht ökonomisch: sie sind erstmal auf ihr eigenes Überleben bedacht. Sollte es mal dazu kommen, dass ein Wirtstier über den Jordan geht, muss der Schmarotzer zusehen, ein neues Wirtstier zu finden oder dem bisherigen über den Jordan zu folgen. Das werden “unsere” Schmarotzer hoffentlich auch irgendwann lernen müssen. Nicht, wer wenig hat, sondern wer viel braucht, ist arm. Das wissen die Schmarotzer sehr gut. Es ist ihr Standardsatz, den sie ständig ihren Wirten einzubleuen versuchen. Dass sich damit die Maus in den Schwanz beißt, kapieren sie allerdings nicht: wo es nicht viel zu holen gibt, lassen sich auch keine Reichtümer aufbauen.

Rainer Niersberger / 19.05.2020

Nichts anderes als ein Symptom von vielen, die man bei etwas genauerem Blick unter die duenne Oberfläche nahezu ueberall wahrnimmt, wenn man denn will. Bezeichnend fuer den verkommenen und verrotteten Zustand dieses Staates und der Gesellschaft sind ja nicht nur die “Prominenz” dieser inflationaerer Gestalten durch absolut nichts, sondern deren Alimentation durch “das Volk”.  Diese beginnt allerdings genaugenommen schon vorher und sorgt fuer einen enormen Nachschub oder einer fast millionenfach “Vermehrung” an voellig talentfreien, aber auch schambefreiten “Promis”, mitunter auch “Künstler” genannt. Ein Teil der aktuellen Elite, der von dem anderen Teil der “Elite” gerne auch fuer"politische"Botschaften verwendet wird. Das sollte fuer eine Gesamtbewertung genügen. Das Problem : Niedrigstschwelliges “Entertainment” genügt zur Zerstreuung eines dazu passenden Publikums. Da darf das Publikum auch mal aushelfen, wenn das eigene Vermögen zurückgelegt wird.

Wilfried Cremer / 19.05.2020

Mir fehlen 38 € zur Grundsicherung. Mit Diktaturabgabe und Wegfall von Vergünstigungen im Nahverkehr bin ich ca. 100 € darunter. Das Sozialamt hat mir auf meinen Antrag (unendlich kompliziert) hin geschrieben, ich solle erstmal einen Antrag bei der Wohngeldabteilung stellen.

Volker Kleinophorst / 19.05.2020

5000 € reichen gerade mal für einen Monat? Was für ein tragisches Schicksal. Beruf “Tochter” funktioniert nicht mehr. Beruf “Sohn” höchstwahrscheinlich auch nicht. Clownsland ist am Ende. Hätte die wilde Eva Renzi nicht Paul Hubschmidt geheiratet und der Anouschka adoptiert (Vater ist laut Wiki Bolivianer gewesen.), säße sie schon seit Jahrzehnten an der Supermarktkasse.

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