Henryk M. Broder / 17.08.2018 / 06:29 / Foto: Henryk M.Broder / 65 / Seite ausdrucken

Hände weg von meinem SUV!

Es gibt tatsächlich viele gute Gründe, darüber nachzudenken, "welche Welt" wir unseren Kindern, sofern wir noch welche haben, "überlassen" wollen. Eine Welt, so bunt und lustig wie Duisburg-Marxloh, eine Welt voller funktionaler Analphabeten, eine Welt, in der Parksünder und Zwangsgebührenverweigerer verfolgt werden, aber Drogendealer ihren Geschäften frei nachgehen dürfen? Eine Welt, in der eine marode Infrastruktur erst zum Thema wird, wenn bei einem Brückeneinsturz Dutzende von Menschen ums Leben kommen? Eine Welt, in der wir täglich über die Leiden des jungen Pietro Lombardi informiert werden, in der Claus Kleber eine moralische Autorität ist, welche die Wahrheit rettet und KGE Menschen als Geschenke verteilt?

Ja, das ist alles schlimm, noch schlimmer ist nur, dass es noch Autos gibt und der Verkehr nicht komplett auf Fahrräder, Tretroller und Rikschas umgestellt wurde, was nicht nur für das Klima gut wäre, sondern auch die Frage lösen würde, wie man die vielen überquaifizierten Fachkräfte beschäftigen könnte, die derzeit keinen Job finden. 

Es gibt ohnehin genug Flaneure, die nicht wissen, was sie mit ihrer Zeit anfangen sollen. Die einen zeigen Parksünder beim Ordnungsamt an, die anderen stecken tatsächlich Zettel unter die Scheibenwischer, auf denen gefragt wird, welche Welt wir unseren Kindern überlassen wollen. Um im selben Atemzug die ultimative Warnung auzsprechen: "So ein Auto zu fahren, ist ethisch nicht vertretbar!" 

Mit so einem Auto sind SUVs gemeint, deren Besitzer gerne bei ALDI und Lidl vorfahren, um dort Obst und Gemüse aus regionalem Anbau zu kaufen. Klar haben diese Leute einen an der Klatsche, aber nicht mehr und nicht weniger als Leute, die glauben, sie würden die Welt retten, wenn sie recyceltes Klopapier benutzen. Jeder Jeck ist anders. 

Am jecksten sind aber diejenigen, die zu wissen glauben, was "ethisch vertretbar" ist und was nicht. Merhmals im Laufe der deutschen Geschichte sind sie schon auf die Fresse gefallen, aber dazugelernt haben sie nix. Sollen sie meinetwegen zu Fuß gehen, trocken duschen und immer eine Kotztüte aus Papier mit sich tragen, aber wehe, sie kommen meinem amerikanischen Kleinwagen zu nahe. Dann gibts was auf den Aluhut.

Foto: Henryl M.Broder

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Leo Hohensee / 17.08.2018

Nä, nä, Herr Broder, dat Sie son Auto fahren ? Verderbnis, Verderbnis. Es gibt doch diese ideologie-freien Elektrofahrräder ! Gern auch für ältere Herren mit Stützrädern und tiefem Einstieg ... ja, ja, die “Energiewende-Meinungsvorherrschafts-Partei” hat schon an alles gedacht. Die Regenhäubchen und die Fahrradhelme werden jetzt ja auch nach männlich oder weiblich “weiter”-entwickelt. Und die Fahrräder kommen alle aus der bunten “Eigen-Nation” - also von hier. Sie müssen nicht auch noch weit transportiert werden! Oder habe ich da eine Bildungslücke? Wo ich auch nicht ganz sicher bin: soll rechtsdrehender Joghurt nun verboten werden? Oder gibt es nur linksdrehenden? Mal Annalena Baerbock fragen, die Fachfrau der Grünen, die bekannt gemacht hat, dass das Stromnetz selbst ja als Speicher dienen kann und dass das alles durchgerechnet sei. Aus solchen Berechnungsverfahren erwachsen die Perspektiven der Grünen.

Peter Bereit / 17.08.2018

Ein echter Broder, dieser Beitrag. Ich habe mir kürzlich einen Aufkleber auf mein Diesel-Euro 6-SUV geklebt. Darauf steht: I love my Diesel. Das habenich nicht getan, weil ich glaube, dass Diesel die Lebenserwartung drastisch erhöht, sondern weil mich die verlogene Kampagne gegen den Diesel in Deutschland anwidert. Deutschland legt ständig neue Kreuzfahrtschiffe auf Kiel und besitzt eine der größten Containerschiffflotten der Welt. All diese Schiffe fahren mit Schweröl und wiegen den Ausstoß aller Pkw um ein Vielfaches auf. Keiner redet vom Verbot solcher Dreckschleudern. Nein. Die saubersten Diesel der Welt müssen weg. Aha. Japan fördert gerade den Kauf von Dieselfahrzeugen steuerlich. Sind die blöde? Sie machen das, um die Klimaziele einhalten zu können, weil Diesel erheblich weniger CO2 ausstoßen. Hä? Dann kommt aus den Benzinern doch keine frische Meeresluft?! Ich bin nun etwas verwirrt, fahre vorerst weiter mein SUV und werde mir vorsorglich einen Hering an den Ventilator hängen.

M. Arnold / 17.08.2018

Sie haben mal wieder voll in’s Schwarze getroffen. Insbesondere kann man heute viele unserer Neuankömmlinge sehen, welche als Fachkraft eingereist sind und ihren Weg als Flaneure nachgehen. Die Flaneure gehören noch zur harmlosen Sorte, solange sie das Flanieren nicht auf dumme Gedanken bringt. Solange sie rumflanieren , geben sie nur unser verdientes Geld aus. Sollte doch mal Einer vom Weg abkommen, dann sind die Schuldigen schnell ausgemacht. Es sind mit Sicherheit die SUV, Diesel und sonstige Fahrer, welche ganz schnell ausgebremst werden müssen. Ich empfehle ihnen sich einen Aufkleber für ihren SUV zu besorgen, auf welchem Atomkraft nein Danke steht. Ich könnte darauf wetten, Sie sorgen damit für etwas Verwirrung oder ggf sogar für Akzeptanz bei den Jecken.

Sebastian Welker / 17.08.2018

Ich bin gegen jegliche Form der Bevormundung und denke, dass Verbote keine Lösung sind. Doch leider ist ihre Ansicht der Grund warum die deutsche Autoindustrie auf lange Sicht nicht bestehen kann, wenn sie ihre Komfortzone nicht verlässt. Amerikanische und Chinesische Ingenieure haben unsere in Sachen E-Mobilität leider überholt. Im verbrennen bauen sind wir einsame Spitze, doch leider ist das nicht die Zukunft.

Gabriele Kremmel / 17.08.2018

Das haben Sie treffend herausgearbeitet, Herr Broder. Dazu kommt, dass man mit solchem Pathos wohl kaum einem SUV-Fahrer ein schlechtes Gewissen einbläuen kann. Überzeugender wäre ein real existierendes Problem betreffend überdimensionierter KFZ, und das ist die Raumverschwendung, die sich im Stau, im Stadtverkehr, in engen Gassen und auf den Parkplätzen spürbar auswirkt. Und erst in Parkhäusern.

Claudia Maack / 17.08.2018

In unserer Kleinstadt regten Oberstufenschüler eines privaten kath. Gymnasiums mal an, in der Nachfolge Jesu die SUV’s von “reichen Säcken” freiwillig zu waschen, um sie mit dieser Demutsgeste zum Nachdenken anzuregen. Leider verhielt es sich so, dass damit in der Mehrzahl die Autos ihrer eigenen Eltern betroffen gewesen wären. Soweit wollte man sich dann doch nicht herablassen, denn dann wäre das Autowaschen genauso profan gewesen wie Garten- oder Hausarbeit. Wovor man sich normalerweise drückt.

Dr. Klaus Eckhard / 17.08.2018

Linksgrüne Volkserziehung eben.  Aber der Zettel unter dem Scheibenwischer ist ja noch harmlos.  Sollten aber Leute dieser Couleur in Positionen gelangen, wo sie etwas zu sagen (=zu verbieten) haben,  dann geht’s aber rund.  Dann wird der Autoindustrie vorgeschrieben nur die Modelle zu bauen, die die Volkserzieher erlauben. Dann wird nicht mehr produziert, was die Leute wollen sondern was staatlich genehmigt wird.  Der so genannte Dieselskandal liegt auf dieser Linie.  Vor zwei Jahren noch war ein Diesel ein tolles Spritsparen des hoch technisiertes Fahrzeug aus deutscher Ingenieurkunst.  Bis DUH, finanziert auch durch die Bundesregierung, ohne den Hauch eines Beweises 6000 Diesel Tote pro Jahr behauptet.  Einen Totenschein auf dem als Todesursache Diesel angegeben war habe ich noch nicht gesehen.

Wieland Schmied / 17.08.2018

Hier einige Gedanken von Friedrich Nietzsche, Die fröhliche Wissenschaft, Erstes Buch, 56   -  zu linksgrünen Spinnern, Schwarzmalern und Misanthropen auch der heutigen Zeit passend - : “Denke ich an die Begierde, Etwas zu tun, wie sie die Millionen junger Europäer fortwährend kitzelt und stachelt, welche alle die Langeweile und sich selber nicht ertragen können, – so begreife ich, dass in ihnen eine Begierde, Etwas zu leiden, sein muss, um aus ihrem Leiden einen probablen Grund zum Tun, zur Tat herzunehmen. Not ist nötig! Daher das Geschrei der Politiker, daher die vielen falschen, erdichteten, übertriebenen ‘Notstände’ aller möglichen Classen und die blinde Bereitwilligkeit, an sie zu glauben. Diese junge Welt verlangt, von Aussen her solle – nicht etwa das Glück – sondern das Unglück kommen oder sichtbar werden; und ihre Phantasie ist schon voraus geschäftig, ein Ungeheuer daraus zu formen, damit sie nachher mit einem Ungeheuer kämpfen könne. Fühlten diese Notsüchtigen in sich die Kraft, von innen her sich selber wohlzutun, sich selber Etwas anzutun, so würden sie auch verstehen, von innen her sich eine eigene, selbsteigene Not zu schaffen. Ihre Erfindungen könnten dann feiner sein und ihre Befriedigungen könnten wie gute Musik klingen: während sie jetzt die Welt mit ihrem Notgeschrei und folglich gar zu oft erst mit dem Notgefühle anfüllen! Sie verstehen mit sich Nichts anzufangen – und so malen sie das Unglück Anderer an die Wand: sie haben immer Andere nötig! Und immer wieder andere Andere!”  

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