Glückwunsch, Frank-Walter!

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bekommt den Henry K. Kissinger Preis für seine vielfältigen Verdienste um Frieden und Sicherheit und die transatlantische Zusammenarbeit. Aber das ist noch nicht alles. Einige seiner preiswürdigen Aktionen und Initiativen werden in der Würdigung ausgespart. Wir liefern nach.

Die American Academy in Berlin ist eine Art Club zur Pflege der deutsch-amerikanischen Beziehungen. Idyllisch am Ufer des Wannsees in einer geschichtsträchtigen Villa gelegen, bietet sie Politikern, Künstlern, Schriftstellern, Akademikern und Autodidakten einen Raum, in dem sie ihre Arbeiten vorstellen und diskutieren können. 

Seit 2007 verleiht die AA alljährlich den Henry A. Kissinger Prize an „eine renommierte europäische oder amerikanische Persönlichkeit aus dem Bereich der internationalen Diplomatie“; zu den Ausgezeichneten gehören u.a. Helmut Schmidt, Helmut Kohl, Wolfgang Schäuble und Angela Merkel. Auch 2022 bekommt ein deutscher Polit-Profi den Henry A. Kissinger Prize. Wofür, das steht in einer aktuellen Mitteilung der AA:

One of Germany’s longest-serving and most accomplished foreign ministers, President Steinmeier is justly credited with strengthening Germany’s renown as a responsible leader of the international community and a champion of the global rules-based order. Throughout more than three decades of dedicated public life – and despite moments of genuine bilateral disagreement – he has been an unfailing champion of the U.S.-German relationship as an anchor of transatlantic peace and security.

Ist das schon alles? Nein! Auch Steinmeiers Einsatz bei der Lösung der Ukraine-Krise, die Entwicklung der Steinmeier-Formel zur Umsetzung der Minsk 1- und Minsk 2-Abkommen der beteiligten Konfliktparteien, verdiente es, angemessen gewürdigt zu werden. Etwa so, wie es Heiko Maas im Oktober 2019 unternahm. Mindestens ebenso erfolgreich war auch Steinmeiers Mitwirkung beim Zustandekommen des Atomabkommens mit dem Iran. Laut Steinmeier ein „historischer Erfolg der Diplomatie“, mit dem Abkommen sei „ein iranischer Weg zu Atomwaffen verlässlich und nachprüfbar verschlossen“ worden.

Ein Erfolg war das Abkommen in jedem Fall für Steinmeier, der vom Außenminister zum Bundespräsidenten aufstieg, und für den Iran, der seinem Ziel, dem Bau einer A-Bombe, näherkam, obwohl dem Land angeblich der Weg zu Atomwaffen verlässlich und nachprüfbar verschlossen wurde. 

Komischerweise werden diese Erfolge Steinmeiers als Außenminister und Chef-Diplomat in der Würdigung der American Academy nicht erwähnt. Auch nicht seine verunglückte Glückwunsch-Adresse an die Mullahs und Ayatollahs anlässlich der 40. Jahrestages der Islamischen Revolution. – Das sei hiermit nachgeholt, respektvoll, verlässlich und nachprüfbar.

 

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Nico Schmidt / 11.11.2022

Sehr geehrter Herr Broder, auf unsere Politiker kann man stolz sein. Großartige und selbstlos Leistung für das Vaterland. Würdige Nachfolger eines Adenauers. Mfg Nico Schmidt

Florian Bode / 11.11.2022

Diese Preise sind wie Blechorden, die sich die Brudervölkerführer gegenseitig an die Jacke pappen.

Claudius Pappe / 11.11.2022

Und zur Preisverleihung spielen auf : Feine Sahne Fischfilet, Die toten Hosen und Herbert Gröhlemeier. Iris Berben hält die Laudatio und das Preisgeld stiftet Frank der Spalter an die Ukraine und Annal ena legt noch 10 Mrd. drauf.

Claudius Pappe / 11.11.2022

Ich würde Frank ( Mein Gott Walter….) Steinmeier den großen Locus Preis an der Kette verleihen. Bei dem ganzem Scheiss den er erzählt ( Trump ist ein Hetzer , RAF Terroristen sind große Frauen der Weltgeschichte ) ist er doch ein würdiger Preisträger.

Wilfried Cremer / 11.11.2022

Judenhassern voller Achtung gratulieren, aber einen Judenfreund als Hassprediger ächten – dieser Mann steht für ein totes Gleis der Weltgeschichte.

Bertram Scharpf / 11.11.2022

Schade, daß es den Gaddafi-Preis für Menschenrechte nicht mehr gibt. Den hätte er redlich verdient.

Ludwig Luhmann / 11.11.2022

Kissinger war Schwabs Mentor. Und wer ist dieser F.-W., der tötungslustigen Halalen in der iranischen Religionshölle gratuliert?

Michael Lorenz / 11.11.2022

Ich frage mich, ob es überhaupt noch Auszeichnungen gibt, die man annehmen kann, ohne sich wegen der zuvor Ausgezeichneten schämen zu müssen. Außer dem Nobelpreis fällt mir nicht mehr viel ein - und auch da muss man differenzieren: der für Frieden ging ja an einen Terroristen (Arafat) und einen Nichtstuer (Obama) - und der für Literatur ... oh je ... also fällt auch der Nobelpreis zum Teil schon weg. Und mal sehen: vielleicht geht ja einer für Naturwissenschaften noch an Lyssenko, wegen seiner Leistungen in der Genetik (einfach in Abrede stellen, dass es sowas wie Gene gibt), dann kann im kommenden Jahr auch einer für die Entdeckung von 56 Geschlechtern vergeben werden. Dann wäre der Nobelpreis schließlich da, wo alles andere schon angekommen ist: Leistung ist sowas von vorgestern, allein Haltung zählt!

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