Max Roland, Gastautor / 28.12.2018 / 06:13 / Foto: Tim Maxeiner / 53 / Seite ausdrucken

Gedenket der Diesel-Opfer!

Von Max Roland.

Hier ist nicht die Rede von den angeblich 12.000 Diesel-Toten, von denen die „Deutsche Umwelthilfe“ spricht. In einem dramatischen Spot sieht man Menschen, die erst einatmen und dann husten müssen. Dann dunkel. Aus der Dunkelheit kommt ein Totenkopf und die Botschaft: Jährlich sterben über 12.000 Menschen an Diesel-Abgasen. Aber diese Zahlen sind falsch. Professor Martin Hetzel, Chefarzt an der Stuttgarter Lungenfachklinik, sagt, „Stickoxide in einer so geringen Konzentration wie in unseren Städten können keine krankmachende Wirkung haben.“ Es sei deshalb „schlicht unmöglich, auch nur einen Todesfall“ darauf zurückzuführen. Die DUH greift sich also schlicht und ergreifend irgendwelche Zahlen aus der Luft, indem sie Statistiken uminterpretiert oder wie auch immer. Während Jürgen Resch und Co. ihren Kreuzzug gegen die Freiheit der individuellen Verkehrsteilnahme also weiterführen und dabei irgendwelche Zahlen hochkalkulieren, will ich über echte Zahlen sprechen. Zahlen, bei denen es nichts zu interpretieren gibt.

Ich spreche von tausenden gestrichenen Jobs bei VW. Wie kürzlich berichtet, wird der Konzern in Hannover und Emden 7.000 Stellen streichen. Denn VW stellt die Konzernstrategie, durch den Krieg gegen den Diesel getrieben, auf E-Mobilität um. VW-Chef Diess geniert sich auch nicht, offen auf die Schuldigen zu zeigen. Denn die verschärften CO2-Grenzwerte für Neuwagen (nach neuem EU-Beschluss soll der CO2-Ausstoß von neuen Autos bis 2030 um 37,5 Prozent im Vergleich zu 2021 sinken) sind für ihn die Ursache der Arbeitsplatzverluste. „Dadurch müsste in gut zehn Jahren etwa ein Viertel der Jobs in den VW-Werken wegfallen. Das entspreche etwa 100.000 Arbeitsplätzen. So eine Industrie kann schneller abstürzen, als viele glauben wollen“, so Diess.

Gerade Ostfriesland und das Emsland sind auf die Arbeitsplätze von VW angewiesen. Die ansonsten eher strukturschwachen Regionen leben von den Arbeitsplätzen, die der Konzern aus Wolfsburg bisher dort garantiert. 7.000 Menschen und ihre Familien sollen ihre Existenz verlieren wegen einer Hetzjagd, die auf frisierten und herbeigerechneten Statistiken beruht – zugunsten der Grünenwähler in den Innenstädten, die ein bisschen Feinstaub beim Atmen spüren, wenn sie sich ganz doll anstrengen.

Das ist heutige Politik von links: Für die kleinen Leute, versteht sich. Und wer arbeitslos ist, hat ja auch umso mehr Zeit, sich über den Kampf gegen Feinstaub zu freuen, oder? Wenn wir erst einmal alle entweder E-Auto oder gleich gar kein Auto mehr fahren, unser Land erfolgreich von der Ems bis zum Inn deindustrialisiert haben und uns Robert und Annalena, Renate und Jürgen erklären, dass der Strom aus der Steckdose und der Wohlstand vom Konto oder wahlweise vom Sozialamt kommt und dass mit solarbetriebenen Gewächshäusern für vegane, glutenfreie Nahrung alles besser wird, sind Arbeitsplätze eh nicht mehr so wichtig, oder? Das Geld wird ja schon irgendwo herkommen. Vielleicht retten uns ja die Griechen.

Der Autor Max Roland ist 18 Jahre alt und Stellvertretender Chefredakteur des Schülerblogs apollo-news.net, auf dem dieser Beitrag ebenfalls erscheint.

Foto: Tim Maxeiner

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Leserpost

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Peter Michel / 28.12.2018

Ich stimme Herrn Roland voll zu und es muss leider noch schlimmer kommen, der Bürger merkt den Schmerz erst wenn er vor der Haustür steht, Venezuela lässt grüßen. Schön, dass hier ein Leser so lax drüber gehen kann, - K.Anton,  natürlich, die Textilindustrie ist auch unter gegangen und wir kleiden uns noch.  Organisiertes Verbrechen? hat da nicht die Autoindustrie der gesamten Welt dieses Verbrechen begangen. Was ist mit Toyota und der DUH?

Hjalmar Kreutzer / 28.12.2018

Sehr geehrter Andreas Rochow,  auch wenn Max Roland und der Chefredakteur Air Tuerkis der apollo-news „noch nicht rechtsmündige Schüleblogger“ sind und Ihnen einige Formulierungen hochtrabend vorkommen, haben die jungen Leute meine Bewunderung. In dieser linksverstrahlt indoktrinierenden schulischen Umgebung, das Abitur bestehen müssend und womöglich noch einen NC-Studienplatz erringen wollend, eine solche Seite zu betreiben und solche Artikel zu veröffentlichen, erfordert m.E. jedesmal eine mutige Überwindung, wie ein Sprung vom 10m-Turm. Das mag vielleicht der Grund dafür sein, dass Ihnen einige Formulierungen nicht gefallen, an die man m.E. nicht unbedingt die Messlatte professioneller Publizistik legen sollte. Zum Glück ist meine Tochter schon durch Schule und Uni durch. Wer weiß, wie heute evtl. „Pflichtgymnasiasten“ vom Politiklehrer zur „freiwilligen“ Teilnahme an „Bündnissen gegen rechts“ genötigt werden. Diese Atmosphäre ist mir aus meinen Schultagen in der DDR wohlbekannt, steuern wir wieder dorthin? Auch die Verpflichtung zur dreijährigen Dienstzeit in der Armee oder die Mitgliedschaft in der Freien Deutschen Jugend und der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft waren „freiwillig“. Wer dies allerdings nicht „freiwillig“ einsah, konnte sich dank mieser Benotungen und Beurteilungen, mangelnde gesellschaftliche Reife etc. seinen gewünschten Studienplatz von der Backe schmieren. Daher wünsche ich den jungen Leuten heutzurage Stehvermögen und im Fall der Fälle dann doch gegenüber der Schule einen bissigen Anwalt und wenigsten in Resten funktionierenden Rechtsstaat.

Joachim Müske / 28.12.2018

Der schönste pars-pro-toto-Satz hinsichtlich der Sach- und Fachkunde unserer Politiker ist für mich: DAS NETZ IST DER SPEICHER (A.B. / Grüne). Ich schlage ihn vor für die Kategorie „Un-Satz des Jahres 2018“.

Dr. Inge Frigge-Hagemann / 28.12.2018

Danke für Ihren guten Beitrag! Mich freut vor allem, dass ganz junge Leute zunehmend (so auch Air Tuerkis mit ‘Elektroautos’? vom 26.12.18, Autor 16 Jahre alt) erkennen und öffentlich formulieren, wie fatal die politischen Vorstellungen/Eingriffe gegen die Individualmobilität sind. Gerade für junge Menschen ist die Zukunft enorm wichtig und sie müssen sich gegen die geballte Unfähigkeit/abstruse Ablehnung des bislang üblichen und notwendigen Individualverkehrs zur Wehr setzen.

Klaus Trageser / 28.12.2018

Ich bin leider auch ein Dieselopfer. Aus Umweltschutzgründen wurde meinem Macan ein Softwareupdate verordnet. Vor den Update verbrauchte er ca. 6, 5 Liter auf 100 km. Nach dem Update waren es dann 8 Liter auf 100 km. Kein Problem. Wenn es der Umwelt hilft, nimmt man das gerne in Kauf :-))

Marc Greiner / 28.12.2018

Sorry, aber die Achse ist stur Diesel-Freundlich, obwohl der Aufwand zur Abgasentgiftung massiv grösser und somit teurer ist als bei Benzinern. Deshalb bieten ja Kleinwagenhersteller gar keine Diesel mehr an. Anstatt über VW, den Oberbetrüger, zu jammern, wie wäre es mit einem guten Tipp: Baut mehr Benziner und normale Hybrid-Autos, also solche ohne Steckdosen-Zwang (Plug-in-Modelle) wie Toyota auch und für die Oberklasse, wo es sich lohnt und Sinn macht, kann man ja noch immer einen Diesel anbieten. BMW hat den saubersten Diesel. Also, geht doch.—————Ich glaube aber etwas anderes: Kann es sein, dass VW eine Abmachnung mit der Regierung hat, auf unverkäufliche und unnötige Elektrowagen umzusteigen? Weil, die Politik von VW macht keinen Sinn. Von einem Extrem ins Andere. Ausser eben, man hat Garantien.

Wolfgang Kaufmann / 28.12.2018

Meine persönlichen Helden sind die beiden Senioren, die bei jedem Feinstaubalarm tapfer auf der Brücke verharren mit dem Plakat: „Wir wollen nicht sterben wie die Lemminge“. Glaubten sie selber an ihre These, würden sie nicht mitten über der Hauptstraße demonstrieren und nicht mitten in der Großstadt wohnen! – Sind es die Spätfolgen des 68er-Drogenkonsums oder ist es beginnender Altersschwachsinn, wenn sie gedankenlos wie die Lemminge dem Mainstream folgen und die arbeitende Bevölkerung belehren wollen?

Klaus Trageser / 28.12.2018

Ohjee. Und die nächste Katastrophe naht. Die Polumkehrung unseres Planeten. Das sollten die Grünen nutzen, um den Fleischverzehr zu verbieten. Es wird sich sicherlich ein Experte finden, der eine wissenschaftlichen Zusammenhang verleitet. Zum Wohl der Menschheit, versteht sich.

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