„Falsch abgebogen“? Man kann nicht falsch abbiegen wenn man der eigenen Nase, dem eigenen Instinkt folgt. Es kann zuweilen lediglich stürmisch werden aber letzten Endes tut es nur gut wenn man auch die Elemente spürt. Ich fand hingegen “Rückenwind” immer unangenehm. Weiter so Herr Broder, fahren Sie zickzack. Immer der Nase nach und weg vom Gestank!
Ob damals oder heute, lieber Herr Broder. Sie waren und sind voll im Leben und reflektieren es sehr scharf und facettenreich. Ihre Widersacher hingegen wagten es nie, einen Blick auf das reale Leben zu werfen und begnügten sich mit dem, was sie einmal so stark prägte, daß sie es nicht für notwendig hielten, es in Frage zu stellen. Mit anderen Worten - Sie stellen permanent alles in Frage und teilen Ihre Gedanken mit uns. Ihre Gegner stellen nur Sie bzw. diejenigen in Frage, die an ihren Theorien zweifeln.
Lieber Herr Broder, was soll ich sagen, ohne zuviel Pathos zu verbreiten? Bleiben Sie genau so, wie Sie sind! Mutig, unbequem, selbstironisch (oh, du undeutscheste aller möglichen höheren Charaktereigenschaften) und unbestechlich in der Sache. Einer der Leuchttürme aufgeklärten Denkens - Sigmund Freud - sagte einmal so schön zu den Forderungen seiner Gegner, Sexualität in Eros und Liebe begrifflich aufzulösen: “man gibt zuerst in Worten nach und dann allmählich auch in der Sache” (Massenpsychologie und Ich-Analyse, 1921). Das tat Freud nicht, wofür er noch heute den Hass der Dummen und Ideologen auf sich zieht. Und das tun auch Sie gerade nicht, wenn Sie sich nicht kollektivistischen (ob grün, rot oder braun lackierten) Sprech- und Denkverboten unterwerfen. Das stellt Sie als Leuchtturm mutigen Journalismus heraus - ups, doch etwas pathetisch geraten - und darum wäre Deutschland ohne ihre Stimme nicht nur ärmer, es fehle eine der wenigen, verbliebenen Stützen des “sápere aúde”, dessen sich so viele Menschen ohne Not und bereitwillig zugunsten geistig-kollektivistischer Gleichschaltung begeben. Stemmen Sie sich weiter gegen diese ideologisch angetriebene Gleichschaltung, die in manchem an finstere deutsche Traditionen erinnert, unsere freie Gesellschaft braucht Sie dringender denn je (und natürlich all ihre Mitstreiter)!
Vor allem die Zukunft war früher besser. Und es war mehr davon da, genug für alle.
Lieber Herr Broder,bleiben Sie , wie Sie sind!Des passt scho!!Meine Mutter ist sozusagen mit Ihnen alt geworden,kennt Ihre Werke seit zig Jahren und ist ganz beigestert davon , jede Woche Ihren Spiegel auf you Tube anzuschauen, nachdem ich Ihr gezeigt habe, wo sie das findet!!
Früher war alles besser? Nicht alles! Die Linken bleiben immer gleich. Ob gestern, heute, morgen: Bist du nicht ihrer Meinung, reißen sie ihre demokratische Maske runter und es zeigen sich unverzerrte totalitäre - freundlich formuliert - Gesichter.
Was ist mit ganz früher? Als ich die “konkret” abonniert hatte, war ich anfangs immer erst mal irritiert über den Text auf der letzten Seite. Am Ende des Abos habe ich fast nur noch diese gelesen. Naja, da war ich noch jung. aber ich würde sagen, das meiste war entschieden besser und vor allem lustiger.
Ach, lieber Herr Broder, eso es, sagte mir neulich ein Spanier. Und Einstein! Nicht mal ‘ne einsteitliche Feldenkreistheorie, der alte Trottel. Aber er sagte selber mal: “Die Einführung der kosmologischen Konstante war die größte Eselei meines Lebens”. Na denn. Und das Nobelpreiskommitee hat den nicht mal genobelt für seine Relalativen - nicht die spezielle und schon gar nicht für die allgemeine. Eine Gemeinheit. Gekriegt hat er ihn aber für seine äußerst illustre Arbeit zum photoelektrischen Effekt. Da hat er gezeigt, wie man die Dinge anpacken muss - habe ich immer bewundert. Literatur: Erasmus von Rotterdam: “Laus stultitiae”. Aber vielleicht auch zur Illus(trat)ion: Astrid Lindgreen: “Die Welt muss verrückt geworden sein” - irgendwas mit der Nazizeit, postum veröffentliche Aufzeichnungen, Zeitungsausschnitte, Dokumente und Kommentare. Aus mehr schwedischer Sicht, klar. Shalom, zä‘fix halleluja. Und Wassalam.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.