Henryk M. Broder / 09.03.2022 / 14:30 / Foto: Acgut.com / 63 / Seite ausdrucken

Eine Frau will hoch hinaus

Zum Weltfrauentag erschien im Berliner Tagesspiegel ein Beitrag von Tessa Ganserer, einer grünen Bundestagsabgeordneten aus Bayern, die für „Geschlechtergerechtigkeit" eintritt.

Lange hat man beim Berliner Tagesspiegel darüber nachgedacht, wen man um einen Beitrag zum Weltfrauentag bitten könnte. Es sollte eine Frau sein, bekannt, aber nicht verbraucht, politisch, aber nicht radikal, sexy, aber maßvoll. Alice Schwarzer war kurz im Gespräch, Sawsan Chebli und Dunja Hayali. Aber keine kam richtig an, bei jeder gab es ein „Aber...".

Dann schlug ein Volontär Tessa Ganserer vor. Worauf die Gleichstellungsbeauftragte sich mit der flachen Hand gegen die Stirn schlug und rief: „Wieso sind wir nicht gleich darauf gekommen?"

Und so kam es, dass am 7. März, dem Tag vor dem Weltfrauentag, im Tagesspiegel ein Beitrag von Tessa Ganserer erschien, in dem sie darlegte, was sie sich zum Weltfrauentag wünschte. Unter anderem, dass sich auch der männliche Teil der Bevölkerung endlich dafür einsetzt, dass strukturelle Mechanismen wie etwa steuerliche Anreize, die junge Paare auch heute noch dazu verleiten, in die traditionelle Aufteilung der Geschlechterrollen zu fallen, endlich abgeschafft werden.

Ja, das wäre auch meine erste Wahl gewesen. Das Ehegatten-Splitting abzuschaffen, damit junge Paare nicht der Versuchung erliegen, in die traditionelle Aufteilung der Geschlechterrollen zu fallen...

Auch den folgenden Wünschen von Tessa Ganserer konnte ich mich mühelos anschließen; ich finde auch, dass Cissexismus gegeißelt werden muss, würde freilich gerne wissen, worum es dabei geht. Damit ich beim nächsten Weltfrauentag einen Pappdeckel mit der Parole hochhalten kann: GEGEN CISSEXISMUS JEDER ART!

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Gudrun Meyer / 09.03.2022

Begriffe wie “Cissexismus” für, so ungefähr, die Wesensart der paar Leute, die noch nicht kapiert haben, dass sie trans oder non-binär sind, können eigentlich nur in satirischen Kontexten aufgekommen sein. Leider stellen sich die Menschen, für die die Bolschewoken so richtig revoluzzen, sich unter einer “Satire” eher das handelsübliche Gezeter gegen Konservative (“AfD-Nazis!”) echte Umweltschützer , die darauf hinweisen, dass naturnahe Ökotope den Klimawandle zwar nicht verhindern, aber im Unterschied zu Windrädern abfedern (“Klimaleugner!”)  und natürlich gegen Spaziergänger (“selbsternannte Freiheitskämpfer und Grundrechteschwurbler!”) vor. Jedenfalls nennen Qualitätsjournalisten diese seltsamen Zuordnungen “satirisch”, sobald die Gefahr besteht, dass sie Ärger bekommen, etwa wegen Verleumdung. Und in der Tat klingt da so manches nach Satire, z.B. die “verfassungsschutzrelevante Delegitimierung des Staates”.

Claudius Pappe / 09.03.2022

Carearbeit: Das Wort kannte ich noch nicht. Als ich vor ein paar Tagen an ” meiner ” alten Kirche vorbeifuhr und eine übergroße Regenbogenfahne sah, wurde mir speiübel…..................ich kenn den Pastor nicht, muß mal googln was der für eine sexuelle Präferenz ( nennt man das heute so ? ) hat oder sogar eine Frau ist-ober so ein Mittelding-mit und ohne Ding.————habe gesucht und gefunden: Haben sogar zwei Pastoren-eine mit Quote, der andere mit Ding a ling…..................... Hörtip : My ding a ling von Chuck Berry

Reab Bima / 09.03.2022

Verstehe ich nicht ganz. Die Abschaffung des Ehegattensplittings ist doch bereits beschlossene Sache lt. Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierungsparteien. Die Abschaffung ist vielleicht steuergesetzlich noch nicht umgesetzt, das wird aber bald der Fall sein, nehme ich an, und wird sich m.E. auch auf das Steuerjahr 2022 auswirken. Vermutlich habe ich da was falsch verstanden, Herr Broder ist bestimmt besser informiert als ich, aber der Wunsch ist doch sozusagen bereits erfüllt, die Erfüllung lediglich noch nicht ratifiziert…

Heinrich Friedrich Klemm / 09.03.2022

Das ist doch der gelernte Forstwirt der ohne Holz vor der Hütte aber mit Pi….matz vorgibt eine Frau zu sein ? Treffender geht die Auswahl eines Kommentators nicht.

Michael Hufnagel / 09.03.2022

Bzgl. solcher Zeitgeistfiguren und ihrer Ergüsse halte ich es mit dem guten alten Götz von Berlichingen.

G. Zülken / 09.03.2022

,,Eine Frau will hoch hinaus``, heißt der Titel von Henryk. M. Broder. Ich glaube, in der heutigen Zeit genügt es schon, als Mann in hochhackige Damenpumps zu schlüpfen. Schon befindet Mann sich auf der Höhe von echten bedeutenden weiblichen Persönlichkeiten. Tessa Ganserer hat es mit ihrer/seiner Verkleidung schon geschafft, was Annalena Baerbock noch große Mühe macht, eine bedeutsame weibliche Persönlichkeit zu sein.

Chr. Kühn / 09.03.2022

Südafrika ist uns da schon weit voraus: die haben zwei Gebiete, eines heißt Transkei, das andere Ciskei. Beide werden von der gleichen Sonne beschienen, die Luft ist hie wie dort atembar, Wasser ist flüssig, und wenn sich die Leute in den Finger schneiden, ist ihr Blut rot. Leider kann man(n) jeman(n)den wie Ganserer net zum produktiven Werkeln in den Steinbruch schicken, weil sich bei dem Anblick sogar die Steine erweichen würden. Is’ halt weder was Halbes, no was Ganses, der Ganserer/die Gansererin/das Ganse. Aber wie man(n) in die Schlagzeilen kommt, und ohne viel Anstrengung an monetäre Auskömmlichkeiten, dafür reicht’s. Aber es wurde ja bereits annodunnemals festgestellt, daß in einem Land, in dem die Sonne der Kultur tiefsteht, auch Zwerge lange Schatten werfen. Übrigens Zwerge, Herr Broder: bei Tolkien sehen die Zwergenfrauen wie Zwergenmänner aus. Beiderlei Geschlecht im Steinbruch tätig, mit und ohne Balrog. Tolkien hat allerdings die Zwerge in Hinblick auf das Judentum charakterisiert, was wahrscheinlich ausreicht, daß Ganserer ihn (also Tolkien) zur Gänze von der Kanzel aus känzeln lassen würde. Macht das Sinn? Je nun, so viel oder wenig wie Ganserer (ich wollte ein “Herr” davor setzen, weiß aber net, so daß nicht inzwischen - so wie in Kanada - unter Strafe steht, die falsche Anrede fälschlicherweise und absichtsvoll zu benutzen). Daher nur Ganserer. Ein “der, die, das” bitte nach Belieben vorne-, hinten- oder nebenhin stellen. Ganserer steht ja sowieso eher neben sich (m/w/d). Puh, dieser Kommentar war ganz schön…irgendwie…Sie wissen schon.

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