Herr Zeyer, Sie mögen recht haben in Bezug auf die deutschen Medien und deren oberlehrerhaftes Verhalten - aber tun Sie nicht das gleiche? Woher wollen Sie wissen ob jeder Deutsche (Soldat oder Zivilist) bis zum 8. Mai für seinen Glauben an den Führer und das Regime gekämpft hat oder einfach nur für sein Leben, seine Heimat, seine Familie und seine Mitmenschen - sind Sie schon so alt daß Sie dabei waren damals und auch noch jeden Soldaten und dessen Gesinnung persönlich kannten?
Dieser Artikel ist schwer zu kommentieren. Letztlich wurde im Osten Europas die eine Diktatur durch die andere abgelöst. Erst mit dem Fall es Eisernen Vorhangs wurden die europäischen Staaten des sog. Ostblocks von einer Diktatur befreit. Insbesondere deswegen kann ich es nicht nachvollziehen, dass im Beitrittsgebiet, also in der ehemaligen “DDR”, der 8. Mai “gefeiert” werden soll, wie in ganz Berlin, auch in Ost-Berlin, in diesem Jahr geschehen. Für die ca. 17 Millionen Insassen der “DDR” endete die Diktatur erst am 9. November 1988 mit dem Mauerfall, also der Öffnung der Gefängnistore, oder genauer am 3. Oktober 1989 mit dem Beitritt zum 1945 von den West-Alliierten von einer Diktatur befreiten Teil des Landes.
„.... Versuch deutscher Historiker bezeichnet, den Überfall als Notwehr zu klittern, als Präventivschlag gegen einen angeblich bevorstehenden oder geplanten Angriff der UdSSR. “ Noch einer, der die Augen vor den inzwischen mannigfach belegten Fakten verschließt. Dass das deutsche Staatsfernsehn sich mal wieder Peinlich präsentiert, ebenso wie Politiker, ist richtig zu erwähnen. Wahrscheinlich sind Sie auch einer derjenigen, Die Deutschland die Alleinschuld an beiden WK zuschreiben. Kein Wort on den Kriegsverbrechen und Verletzungen der Haager Konvention durch die Alliierten. Ganz schlechter Beitrag, Herr Zeyer. Leider nicht der erste.
Zwei Korrekturen seien gestattet: 1. Nicht das deutsche Volk schrie begeistert nach dem totalen Krieg, sondern ein ausgesuchter Kreis von besonders linientreuen Parteigenossen. Die Veranstaltung im Berliner Sportpalalst war nichts als eien propagandistische Inszenierung: 2. Stauffenberg war kein glühender Anhänger Hitlers, sondern ein paternalistischer preußischer Aristokrat, in dessen Weltbild das Prinzip des Führerstaates gut passte. Ein Demokrat war er ganz sicher nicht. Hieraus allerdings eine glühende Verehererschaft für Hitler abzuleiten, geht an der Sache vorbei. Ansonsten gebe ich dem Autor uneingeschränkt Recht.
Nach meinen Erfahrungen mit den heutigen Deutschen habe ich inzwischen Zweifel, ob nicht tatsächlich die meisten nichts wußten. Gewiß, sie hätten wissrn können, aber ihre Fähigkeit zur Nichtwahrnehmung, zum Nichtwissenwollen dürfte der unserer Zeitgenossen gleich gewesen sein. Fatale Eigenschaft das, einst genauso wie heute und bittere Erkenntnis.
Das deutsche Kastendenken hat Vergangenheitsbewältigung betrieben und den Krieg als solchen als das eigentliche Übel ausgemacht. Das ist zur Mediensynapse eingewachsen.
Wenn man das so liest, hat man das Gefühl nur der zweite Weltkrieg war bestialisch und der deutsche Soldat ganz besonders. Es gibt keine zivilisierte Kriegsführung, die gab es noch nie und die wird es nie geben. Dieses vergleichen und relativieren der jeweiligen Kriegsverbrechen ist erbärmlich und lächerlich. Zu behaupten jeder Landser wusste was da passiert ist absurd. Die Männer waren seit Jahren im Feld in einem anderen Land. Es gab kein Internet, kein Handy, auch Tageszeitungen fanden selten einen Weg in den Schützengraben. Natürlich hat über die Dauer jeder Kriegsverbrechen erlebt oder gehört. Aber davon auf dem großen Plan zu schließen ? Sowas zu behaupten ist naiv und weltfremd. Und vorallem jeder kannte Propaganda. Und sie wussten, nicht alles was gesagt wird, passiert auch so. Aber heute wird es auf die Goldwaage gelegt. So als würde heutige Politik nicht mit Übertreibungen und Superlativen arbeiten. Nichtmal der heutige Bürger schafft es hinter die Vorgänge zu sehen. Aber ein Landser mit Volksschule im Schützengraben, der konnte das natürlich ? Glauben Sie ihren Unsinn eigentlich selbst ?
Die in diesem Artikel angesprochene “Schnöseligkeit” ist mir (Jahrgang 79) bisher nicht wirklich aufgefallen muss ich sagen. Im Gegenteil bestand mehr als 70 Prozent des Geschichtsunterrichts in der Schule aus gefühlt einem Thema- unsere Schuld am ersten und zweiten Weltkrieg nebst allen Greueltaten und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Dieser Geschichtsunterricht wurde dann in Funk, Film und Fernsehen fortgeführt und von Jahr zu Jahr intensiviert. Natürlich ist es Humbug Kritik an der russischen Siegesfeier zu üben - aber den Deutschen in so einem Artikel vorzuwerfen sie seinen geschichtsvergessen - das ist aus meiner Sicht mehr als unappetitlich. Eine Prise Katyn, Nemmersdorf oder Ehrenburg vor dem abfassen wäre sicher förderlich gewesen..
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