Henryk M. Broder / 27.12.2018 / 10:00 / 10 / Seite ausdrucken

Eine besondere Auszeichnung für eine deutsche Bank

Während die Weihnachtsglocken noch läuteten, kam aus Los Angeles eine eher unfrohe Botschaft: Das Simon Wiesenthal Center legte seine Liste der "Top Ten Worst Antisemitic Incidents" für das Jahr 2018 vor. Auf Platz 1 rangierte der Anschlag auf eine Synagoge in Pittsburgh, bei dem elf Menschen von einem weißen Rassisten ermordet wurden. Platz 2, 4 und 10 belegten bekannte und bewährte Antisemiten – Louis Farrakhan, Jeremy Corbyn und Roger Waters. Dazwischen, auf Platz 7, wurde die Bank für Sozialwirtschaft in Köln, die "Bank für Wesentliches", gesetzt.

In der Begründung heisst es u.a.: When it comes to issues related to anti-Semitism and threats to the Jewish state, Germany receives a great deal of attention. In recent years, to their credit, German cities, companies and financial institutions have recognized the anti-Semitic underpinnings of BDS and shunned interaction with a global campaign seeking the Jewish state’s demise. In 2018, however, one important financial institution, the Bank for Social Economy, insists on doing business with the radical “Jewish Voice for a Just Peace in the Middle East,” which strongly endorses boycotting the Jewish state.

Die Bank für Sozialwirtschaft hat derweil ein "wissenschaftliches Gutachten" in Auftrag gegeben, ob es sich bei BDS und der Jewish Voice for a Just Peace in the Middle East um antisemitische Initiativen handelt. In einem Land, in dem der gesunde Menschenverstand zugunsten von "Wissenschaft" abgeschafft wurde, ist das kein ungewöhnlicher Vorgang. Und während die Polizei Statistiken zurechtbiegt, indem sie 95% aller antisemitischen Übergriffe dem "rechten Spektrum" zuordnet, fällt "renommierten Wissenschaftlern" die Aufgabe zu, den Humbug "wissenschaftlich" zu untermauern. In diesem Fall ist es Dr. Juliane Wetzel vom Berliner Zentrum für Antisemitismusforschung, die allen Ernstes behauptet, es gebe "keinen muslimischen Antisemitismus", sondern allenfalls einen "Antisemitismus unter Muslimen".

Wir gratulieren der BfS zu ihrer Wahl und drücken alle Daumen für das Gutachten.

 

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Frank Stricker / 27.12.2018

Ich habe mir mal die älteren Texte von Frau Dr. Wetzel angeschaut . Gar nicht übel , sie prangert da ganz klar den islamischen Antisemitismus an , wie Al-Quds Tag ,  Organisationen wie den Muslim-Markt und die Absicht dahinter Israel von der Landkarte zu tilgen. Im Laufe der Jahre hat sich aber wohl zu einer “Islam welcome” Verfechterin entwickelt. Man könnte auch von einer negativen Metamorphose sprechen , quasi vom Schmetterling wieder zurück zur Raupe.

Arnd Siewert / 27.12.2018

Im Zeitalter des faktenfreien Wissenschaffens wird auch diese Studie gelingen. Man nehme das bevölkerungsreichste Land des muslimischen Horizont und befrage dort die analfabethische Landbevölkerung mit Interviews in englischer Mundart( vielleicht noch mit amerikanischem Akzent) und siehe da! Weder Israel noch Juden sind dort Thema - also doch nur Einzelfälle!

Thomas Taterka / 27.12.2018

Und in der “Jüdischen Allgemeinen “ wird fleißig das Poesiealbum vollgeschrieben mit dem schicken Apple -Phone. Wenn ich das lese, könnte ich Migräne bekommen. Morgens beim Kaffee. Gott sei Dank werde ich “täglich älter “. DAS wird mich retten. (Abspann: Mozart KV 478 Allegro, Rubinstein u. Guarneris )

Andreas Rochow / 27.12.2018

Die krampfhaften und zweifelsfrei auch teuren Bemühungen deutscher Banken, sich auf die Seite des guten UN-Mainstreams zu schlagen, werden jetzt im Fall der Superguten von der Bank für Sozialwirtschaft durch das Simon Wiesenthal Center torpediert und diskreditiert! Mit der Geldmacht der Bank für Sozialwirtschaft soll die Basis all derjenigen verbreitert werden, die dem Staat Israel “völlig frei von Antisemitismus” das Existenzrecht streitig machen. Achse-Leser sind clever genug, sich über BDS und Jewish Voice for a Just Peace in Middle East zu informieren. Deutsche Krankenhaus- und Pflegekonzerne, die ihre Konten bei der Bank für Soziakwirtschaft haben, sollten durch Debatte oder Aktion ihrem Banker zeigen, was sie davon halten. Bleibt die Frage: Hat sich das Simon Wiesenthal Center inzwischen an die Aktionen der UNO (UNRWA) so sehr gewöhnt, dass sie nicht mehr gewürdigt werden?

Stefan Bley / 27.12.2018

Ich habe vollstes Vertrauen in unsere Institutionen, daß das Gutachten zu einem politisch korrekten Ergebnis gelangt. Kann der Claas hier nicht die Hand führen?! Der hat doch jetzt Zeit.

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