der Blume muss da unbedingt bleiben. Der ist echt lustig und das Geld ist sehr gut angelegt.
Irgendwie hat er ja recht, weil alles hängt irgendwie mit allem irgendwie zusammen irgendwie. Also jetzt lobt ihn halt auch mal. Wär doch interessant wenn er von der falschen Seite gelobt wird hihi.
Die Frage ist doch: Ist die Pseudo-Opposition nicht noch schmieriger als der Mainstream?
Vor Jahren hatte ich einmal eine Art kurzen Meinungsaustausch mit Herrn Dr. Blume auf ‘Scilogs’ (das ist ein Blog, der von Spektrum der Wissenschaft betrieben wird). Ich weiß nicht mehr genau, um was es dabei ging (es war jedenfalls nicht das Thema Antisemitismus) aber ich habe ihn als einen sehr höflichen und gebildeten Zeitgenossen in Erinnerung. Er ist - so wie ich ihn in Erinnerung habe - etwas umständlich in seinen Gedankengängen und ‘hüpft’ gern von Thema zu Thema, was Meinungsaustäusche mit ihm anscheinend immer zu einer ausufernden Diskussion über alles nur Erdenklich, nur nicht das eigentliche Ursprungsthema, ausarten läßt aber ansonsten kann ich nichts Böses über ihn sagen - Lashon hara! Das er jetzt Dekarbonisierung mit Antisemitismus kausal verknüpft wundert mich nicht sehr. Auch dass er die Ehe bzw. “Mischehe” meines Namensvetter Mordechai Martin Buber als Beziehungsmodell nimmt finde ich nicht wirklich schlimm, kann es jedoch auch nicht wirklich nachvollziehen. Ich selbst bin auch “Frucht einer Mischehe” (jüdische Mutter, katholischer, dann zum Judentum konvertierter Vater) und habe meine Eltern nur als zankend und sich angiftend in Erinnerung. Mein Vater wurde nach seiner Gijur nämlich zu einer Art überorthodoxen Überjuden (oder er wollte es zumindest sein) und die nur äußerst rudimentär vorhandene religiöse Linientreue meiner Mutter, die auch am Shabbos gerne rauchte und Auto fuhr, war meinem Vater, dem “Hüter der Halacha” der mit Argusaugen über die 39 Melachot wachte, immer ein Dorn im Auge. Es gibt Schlimmere als Herrn Dr. Blume, lieber Henryk. Und -ach ja - Gut Shabbos!
Feel hugged, Henryk M. ...
Nachdem ausgerechnet Frau Ataman sich u.a. jetzt für Fraueninteressen in Deutschland einsetzen soll, was ich angesichts ihrer Äußerungen und ihres Hintergrundes für den Witz des Jahrhunderts halte, warum sollte es Ihnen, Herr Broder mit Ihrer “Vertretung” denn wesentlich besser gehen? Ich weigere mich inzwischen, diese Clownstruppe noch ansatzweise ernst zu nehmen, von denen man in Politik und Medien ernsthaft behauptet, sie wollten unsere Interessen vertreten. Konsequente Nichtbeachtung ist das Mindeste, was diese Menschen verdienen. Die Zahl jener, die sich von unserem Steuergeld durchfressen, aber jeden Tag konsequent gegen unsere Interessen handeln, steigt in diesem Land täglich. Der Wähler möchte es so.
Es gibt in diesem Land inzwischen nichts Peinliches, das es nicht gibt. Es gibt alles, was man vor Jahren noch für unmöglich gehalten hätte. Und diese Feststellung betrifft sowohl Themen als auch - wie hier - Personen in öffentlichen Ämtern.
Herr Broder, Sie sagen, dass Republik gleichbedeutend sei mit Staat. Das ist nicht richtig, was sich selbstredend am berühmten Zitat des 14. Ludwigs - L’État, c’est moi - erklärt. Staaten können republikanisch oder anders verfasst sein , aber Republik ist kein anderes Wort für Staat. Der Sager vom “Staat Israel” ist meiner Meinung ein Relikt der Gründerzeit, in der Israel von seiner herrschenden Klasse sozialistisch eingerichtet wurde, ohne eine sozialistische Volksrepublik zu werden, welche ja auf einem Rätesystem basiert. In der Hinsicht war Israel aber von Anfang an westlich-demokratisch, auch wenn die Diaspora, die aus historischen Gründen bei keinem anderen Staat soviel Einfluss nimmt über Organisationen, ein einzigartiges Element der politischen Willensbildung darstellt. Der Sager “Staat Israel” ist längst antiquiert und hängt dem Land propagantistisch betrachtet an wie ein Klotz am Bein. Dass Israel aber auch keine Republik ist, gleich dem Vereinigten Königreich z.B., sieht man schon daran, dass Avigdor Lieberman Israel in eine verwandeln möchte (wozu er populistisch den orthodoxen Teil der Gesellschaft als Nazis verunglimpft). Wenn die säkularen Juden glauben, Israel braucht seinen Gott nicht mehr, es verlässt sich ganz und gar auf sich selbst, wie während der Gründerzeit, wird Gott vielleicht endgültig die Schnauze von solchem treulosen Volk voll haben, an dem er in den letzten siebzig Jahren so viele Wunder getan hat, wie zur Zeit Mose.
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