Henryk M. Broder / 24.12.2018 / 10:00 / Foto: Raimond Spekking / 32 / Seite ausdrucken

Die wollen doch nur protestieren!

Pünktlich zum Weihnachtsfest erreichen uns zwei Meldungen aus den Asservatenkammern zweier großer Organisationen, die global tätig sind, Millionen Anhänger haben und Milliarden Umsatz machen. Sie sind für Anstand, Moral und Recycling zuständig, darunter fällt auch die Verwandlung von schlechtem Gewissen in gutes Gewissen auf dem Umweg von Reue, Buße und Ablass.

Die erste Meldung kommt aus der Logistik-Zentrale der Katholischen Kirche. Der Vatikan beabsichtigt nicht, der in ihrer Heimat verfolgten pakistanischen Katholikin Asia Bibi und ihrer Familie Asyl anzubieten. Es handle sich um eine „innerpakistanische Angelegenheit", erklärte ein Staatssekretär des Vatikans am Rande einer Konferenz über Migrationsthemen in Rom. Ginge es um Empfängnisverhütung, wäre das natürlich keine "innerpakistanische Angelegenheit", da muss man sauber differenzieren.

Die zweite Meldung kommt direkt aus der Chefetage des deutschen Protestantismus. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche, Heinrich Bedford-Strohm, hat die AfD analysiert und dabei herausgefunden, dass es in der AfD Menschen gibt, „die nur protestieren wollen" und andere, „die ihr rechtsradikales Gedankengut unter dem Logo der AfD verbreiten wollen". Also die Dummen und die Bösen. Bedford-Strom forderte „klare Kante gegen Antisemitismus und gegen Rassismus, klare Kante gegen die Abwertung von Menschengruppen aufgrund ihrer Religion".

Das ist ein guter Vorsatz, und damit könnte HBS in seinem eigenen Beritt anfangen, z.B. in der Evangelischen Akademie Bad Boll, wo engagierte "Antizionisten", als Israelkritiker verkleidet, israelische Politik auf nationalsozialistische Spuren untersuchen, um die Lage der Palästinenser in Gaza und den besetzten Gebieten mit der Lage der Juden im Warschauer Ghetto vergleichen zu können. In Bad Boll trifft sich das Who is Who der linksantisemitischen Schickeria, um darüber zu beraten, wie das "zionistische Projekt" abgewickelt und das Land Israel an seine rechtmäßigen Besitzer zurückgegeben werden sollte. Ansonsten aber gilt: Klare Kante gegen Antisemitismus und nie wieder Auschwitz!

Foto: Raimond Spekking CC-BY-SA 4.0 via Wikimedia Commons

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Thomas Taterka / 24.12.2018

” Es ist, als würde man ein schizophrenes Pferd in einen brennenden Stall reiten! “ ( Mike Nichols, The Birdcage )

P.Steigert / 24.12.2018

Die Kirche soll mal ihre Jugendgruppen unter die Lupe nehmen. Dort findet man Hass auf Israel, die USA, die eigene Gesellschaft und einen Hang zum religionsfeindlichen Sozialismus und Maoismus. Und zur Durchsetzung der linkspolitischen Ziele ignoriert man beliebig das Falschzeugnisverbot. Das betrifft aber nicht nur die Kirchenjugend.

Gertraude Wenz / 24.12.2018

Ich kann mir nicht helfen, aber die von den “Meinungsträgern” ständig geforderte “klare Kante gegen…” assoziiere ich inzwischen unwillkürlich und unvermeidlich mit “klare Kante gegen Vernunft, Fakten, selbstständiges und kritisch-rationales Denken”! Besonders , wenn’s die Kirche sagt. Allen Achse-Autoren und Lesern ein trotz allem frohes Weihnachtsfest und ein tolles neues Jahr! Humor ist, wenn man trotzdem lacht! Wie gut, dass es euch gibt! Die Achse ist meine tägliche Medizin!

Ulla Smielowski / 24.12.2018

Was die Ev. Kirche in Bad Boll so treibt, davon erfahre ich als Zugehörige dieser Kirche nichts. So richtig vorstellen, was da vor sich geht, das kann ich mir nicht. Meistens geht es den Kirchen ja darum, dass weiterhin Gelder für sie zur Verfügung stehen, damit sie ihre guten Gehälter,  großen Wohnungen und andere angenehme Dinge weiterhin behalten können… In der heutigen Zeit kann das Judentum für Christen wohl kaum als eine Gefahr angesehen werden. Worin sollte die Gefahr denn bestehen?  Also für mich insgesamt wenig begreiflich..

Paul Braun / 24.12.2018

Okay, dann, legt der Vatikan seine Karten jetzt auf den Tisch: Verfolgte Christen in Pakistan scheren uns im Vatikan nicht. Dagegen gilt verfolgten Muslimen aus Nordafrika unsere christliche Nächstenliebe, solange wir sie irgendwo nach Europa predigen können. Passt nicht so recht zu Heiligabend - aber es ist ja noch nicht Abend.

Andreas Horn / 24.12.2018

Man fragt sich immer mehr was damit gemeint ist :... wegen Auschwitz! Bei Maas, zum Beispiel ,frage ich mich das schon lange.

Sabine Schönfelder / 24.12.2018

Unterwerfung ist eine der wichtigsten Säulen für den Bestand der katholischen und evangelischen Kirche. Dazu wählte man eigens 2 Prachtexemplare heuchlerischer Appeasementhaltung aus, unseren linker Sozenpapst und die oberste Orgelpfeife Bett-fort-unter -Strom. Wenn Ratzinger mit seiner islamkritischen Haltung nicht freiwillig zurückgetreten wäre, hätte es womöglich einen weiteren mysteriösen Todesfall innerhalb der katholischen Kirche gegeben. Eine Institution, die tausenden von Kinderschändern Unterkunft und Lohn gewährt, spielt sich als oberste moralische Instanz der Welt auf, der Papst als Stellvertreter Gottes auf Erden, das müßte selbst einem eingefleischten Katholiken zu denken geben. Das Kreuz Christi so zu besudeln und es politisch, zum eigenen Selbsterhalt, an die Nutznießer der weltweiten Migration zu verkaufen, erfüllt so ziemlich jeden Tatbestand des katholischen Sündenkatalogs. Hinter ‘Beddis’ freundlicher Fassade verbirgt sich eiskaltes Kalkül, durch antizionistische Fußtruppen wird linke Politik betrieben unter dem Schutze kirchlicher Allmacht und moralischer Überlegenheit. Immer zu Diensten, das kleine Irrlicht KGE. Halleluja. Das war meine kleine Weihnachtsbotschaft.

Sepp Kneip / 24.12.2018

Wenn das alles nicht so traurig wäre, was in diesem unseren Lande abgeht, müsste man eigentlich nur lachen über das, was Zeitgenossen aus Politik, Medien und Kirchen so loslassen. Sie führen ein groteskes Kabarett auf, ohne es selbst zu merken. Sie widersprechen sich am laufenden Band selbst und machen aus Guten Böse und aus Bösen Gute. Ich hätte nie gedacht, dass Deutschland in so kurzer Zeit zu einem fallenden Staat werden könnte, der nicht mehr zu retten ist. Dazu passt, dass viele, für die Weihnachten noch ein Fest war, dass ihnen Trost und Freude gescherte, dieses Festes auch noch beraubt werden. Und von wem? Von Politik, Medien und Kirchen. Political correctness verbietet Weihnachten.

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