Thilo Schneider / 24.03.2018 / 06:23 / 35 / Seite ausdrucken

Die Petze ist ein Meister aus Deutschland

Thilo Schneider widmet sich in seiner neuen Video-Kolumne der "Darkside of the Mittelschicht". Dabei schont er weder seine Mitmenschen noch sich selbst. In der ersten Folge nimmt er sich die Petze und den ihr nahe verwandten „unbesorgten Bürger" zur Brust: „Ich habe sie schon in der Schule gehasst, diesen Honk oder diese Uschi in der ersten Reihe. Die erste Reihe war immer auch die deutscheste Reihe in der Klasse. Sich an die Autorität ranschmeißen und den Rest dafür bluten lassen. Und ich glaube, dass Medien und Politik heute voll von Leuten aus der ersten Reihe sind."

Foto: Timo Raab

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Uta Buhr / 24.03.2018

Ich wage zu bezweifeln, dass der Oberpetzer der Nation - Sie wissen schon,  der kleine Schmalbrüstige mit der großen Hormbrille - jemals zu den Klassenbesten gehört hat. Sein juristisches Staatsexamen spricht eindeutig dagegen. Ich selber habe während meiner Schulzeitung kaum Petzen kennengelernt. War aber doch einmal eine darunter, bekam sie eine gründliche Tracht “Klassenkloppe.” Und damit war der Fall ein für alle Male geregelt.

peter luetgendorf / 24.03.2018

Ich hoffe nur, daß es keine weiteren Botschaften aus dieser “Video Kolumne” gibt. Sehr unlustig. Zu meiner archaischen Schulzeit hätte man gesagt: “Brechstange, der Witz klemmt”. Gruß

Joe Haeusler / 24.03.2018

Nein, Petzen gab es nicht, bei uns Ende der 70er. Auch nicht von denen aus der ersten Reihe. Dafür sorgte die soziale Hygiene. Es haben alle ausgebadet oder die Betreffenden standen zu ihrem Tun. Es gab dafür auch keine Ganztagesbetüdelung bzw. das Nachhilfeunwesen. Auch die Eltern waren aussen vor. An Lehrer ranschmeissen? Damals gab es sie noch, die verkappten Nazis im Lehrergewande und überhaupt waren das die Anderen, an denen man sich gerieben hat. Allerdings wussten wir, entweder Leistung oder die Schule verlassen, das war ein Spiel ohne Hängematte. Der Papa hat es nur bei Rechtsanwaltswalts- und Direktorensöhnchen, damals i.R. die Oberpunks, gerichtet.  Rückratlosigkeit und Konformismus hat andere Ursachen, z.B. die institutionalisierten 68er und deren Deutungshoheit im Mainstream. Denn wo es nicht mehr um Leistung, sondern nur noch um Verteilung geht, ist mancher geneigt, sich auf andere Art und Weise Vorteile zu verschaffen.

Andreas Mertens / 24.03.2018

@Elisabeth Lahusen Für Ihren überaus unqualifizierten Beitrag verleihen ich Ihnen den Blockwart-Orden erster Klasse mit Schwertern und Brillanten. Mit Leuten wie Ihnen lassen sich sowohl eisern-verschwiegene Odenwaldschulen als auch andere “endgültige Unterbringungsformen” für Menschen betreiben. Sie sind der genau der Grund warum Heute 3000 Jahre “deutsche” Geschichte weniger wert sind als 12 Jahre Tyrannei. Ihnen ist der Gedanke doch zuwider einfach nur Mensch zu sein. Einer(r) von vielen. Sie sind natürlich Übermensch (oder schreibt man heute einfach nur “Uber”?) Oh sind ja so ein Rebell (Achtung: Generisches Maskulinum). Sie waren schon immer “Anders”, schon immer dagegen. Dabei ist ihr “Dagegen-Sein”  nichts weiter als elitäres Angebertum. Zur schau gestellte Oberfläche ohne wirklichen Inhalt. Ihre Religion ist die Verachtung der Anderen. Deshalb haben sie es auch nicht nötig das Video zu schauen. Denn Sie wissen eh bereits Alles und vor allem, Sie wissen alles Besser. Sie sind der Zwillingsbruder der Petze .. der Besserwisser. Sie sind quasi der siamesische Tschernobyl-Zwilling aus Petze & Besserwisser. Wie schrieb es schon der alte Goethe: „Dein bin ich, Vater! Rette mich! Ihr Engel! Ihr heiligen Schaaren, Lagert euch umher, mich zu bewahren! Heinrich! Mir graut’s vor dir.“

Archi W Bechlenberg / 24.03.2018

Ich hatte während der Schulzeit so manchen Mitschüler der Sorte “Herr Lehrer, ich weiß was.” Einer von ihnen kostete mich für einige Tage das Gymnasium, da er “etwas wusste” und ich deswegen von der Schule verwiesen wurde. Meine Eltern sorgten in unerwarteter Solidarität dafür, dass das ganz schnell rückgängig gemacht wurde. Dieser Mitschüler hatte sich durch “Wissen” das Privileg erworben, vom Klassenlehrer mit Vornamen angesprochen zu werden und dessen Tasche zum Lehrerzimmer tragen zu dürfen, während wir anderen nur Plisch und Plumm waren, natürlich ohne “Herr” davor. Andere Kameraden waren nicht ganz so schleimig, stellten jedoch stets einen Unsicherheitsfaktor dar, wenn es darum ging, sich auf die eine und andere Weise aufzulehnen. Schon ein klärendes “Gespräch” mit einem Lehrer genügte, und der Nebenmann denunzierte, was das Zeug hielt. Das passierte immer wieder, fielen doch meine Schuljahre während des Erwachsenwerdens ins Ende der 1960er Jahre, und die überwiegende Zahl der Mitschüler war damals in semi-revolutionärem Aggregatzustand. Aber eben nicht alle. Niemand konnte die Denunzianten damals leiden, außer natürlich diejenigen, die von ihnen profitierten. Und so ergriffen sie dann später Berufe, in denen sie selber von Denunzianten profitieren konnten.

Helmut Bormann / 24.03.2018

Ich dachte hier sind immer alle so froh darüber, dass in Deutschland (noch) das Gestz gilt und nicht Beziehungen, Clan, gefühlte Gerechtigkeit usw. Also sollten wir uns darüber freuen, wenn jemand petzt, also den von uns allen eingestellten und bezahlten Autoritäten (Staatsanwalt, Polizei, Lehrer usw.) Bescheid gibt, wenn etwas gegen das Gesetz (die Regeln) geplant ist oder gelaufen ist. Oder sollen die Regeln jetzt doch täglich neu ausgehandelt werden?

Gabriele Schulze / 24.03.2018

Klasse! Und sehr sehr zutreffend. Alerdings gibt es 2 Sorten in der ersten Reihe: Streber und Petzer. Die Streber waren nicht unbedingt auch immer Petzer. Die Analogie ist jedoch hervorragend.

U. Unger / 24.03.2018

Bravo, Herr Schneider. Voll ins Herz aller Freiheitsliebenden, wie mich.  Stringente Gedankenführung, auch formal ein Spitzenbeitrag!

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