Henryk M. Broder / 17.07.2023 / 14:00 / Foto: Tim Maxeiner / 62 / Seite ausdrucken

Die Folgen der Hitzewelle in Berlin

War das mal wieder ein Wochenende! Kein Marathon, kein CSD, kein Staatsbesuch, die Irren der Letzten Generation im Heilschlaf, aber trotzdem jede Menge Action und Unterhaltung.

Fangen wir mit dem Wichtigsten an. Die Ökonomin Ulrike Malmendier, Mitglied im Rat der Wirtschaftweisen, der Vorhersagen über die Vergangenheit erstellt, sagt, der Aufschwung der Rechtspopulisten, also der AfD, könnte furchtbare Folgen haben, nämlich die dringend benötigten ausländischen Fachkräfte vergraulen. Darauf ist vor ihr noch keiner gekommen, denn bis jetzt, also bevor der erste AfD-Politiker zum Landrat gewählt wurde, ist alles prima gelaufen. Die ausländischen Fachkräfte standen Schlange an den Grenzübergängen und riskierten sogar Leib und Leben, um nach Deutschland zu kommen, den Sehnsuchtsort ihrer Hoffnungen. Nun aber werden sie es sich zweimal überlegen, ob sie in Deutschland leben, arbeiten und einen Beitrag zum BIP leisten wollen. Und ob sie ihre Zelte nicht lieber in Bulgarien, Rumänien oder Moldawien aufschlagen sollten, wo die Sozialleistungen viel besser sind und eine echte Willkommenskultur die Integration erleichtert.

Die Vizepräsidentin des Bundestages, Katrin Göring-Eckardt, brachte einmal mehr „die Verteilung des Vermögens in der Gesellschaft“ auf die Tagesordnung. Dem  Berliner Tagesspiegel sagte sie: „Wir müssen perspektivisch unseren Reichtum besser teilen, Menschen mit sehr hohen Vermögen können und sollen sich stärker an unserer solidarischen Gesellschaft beteiligen..." Einfacher gesagt: Die Reichen sollten ärmer und die Armen reicher werden. Die Idee hat sich bewährt und dafür gesorgt, dass z.B. in Venezuela, einem „perspektivisch“ reichen Land, das in Öl schwimmt, kaum jemand noch reich ist, dafür aber fast alle arm sind. Das nennt man Verteilungsgerechtigkeit. 

Auf Deutschland bezogen, würde das bedeuten: Katrin Göring-Eckardt könnte einen Beitrag zu unserer solidarischen Gesellschaft leisten, indem sie ihr Einkommen von über 15.000.- Euro monatlich mit denjenigen teilt, die mit 1.500.- Euro auskommen müssen. In diesem Zusammenhang  forderte KGE die Einsetzung eines „Gerechtigkeitsgipfels“, an dem „alle demokratischen Parteien, der Bund, die Länder und Kommunen, die Gewerkschaften, die Arbeitgeber, die Kirchen“ teilnehmen sollten, um über „die richtigen Instrumente für ein stärkeres Heranziehen der Reichen“ zu beraten, also eine Art Runden Tisch, so groß wie das Nördlinger Ries.

Bei dieser Gelegenheit könnte auch geklärt werden, wie es der Lebensgefährte von KGE geschafft hat, acht Millionen Euro staatliche Fördermittel für einen von ihm gegründeten und geführten Verein namens „United4Rescue“ für die Seenotrettung von Flüchtlingen zu bekommen.  

Mehr Bäder braucht das Land!

Am späten Sonntagabend ging es bei STERN TV auf RTL um Ursachen und  Folgen der Krawalle in Berliner Freibädern, wo – so der Moderator – die Situation „ein bisschen außer Kontrolle“ zu geraten droht. Mit in der Runde: ein bisher unverbrauchtes Gesicht, Daphne Weber vom Geschäftsführenden Parteivorstand der Linken. Das eigentliche Problem, sagte sie, sei der „Personalmangel“ in den Bädern, es müsse „massiv in die Bäder investiert“ und „mehr Personal eingestellt werden“. Problematisch sei auch, „dass wir immer weniger Bäder haben, sich dort die Probleme ballen, dass nicht entzerrt wird und das Personal überfordert ist“, das sei „das eigentliche Problem für die Sicherheit“. 

Man müsse „in die tiefer liegende Schicht der Probleme gehen“ und fragen, „was ist Neukölln für ein Stadtteil?“ Es ist „ein sehr armer Stadtteil, die Wohnungen sind klein, da leben große Familien in sehr kleinen Wohungen, es gibt viel zu wenig Plätze, wo die jungen Männer sich austoben können, wo die Jugendlichen Freiraum haben, wo die kicken können, und das Schwimmbad ist eines der wenigen Orte, wo sich die Jugendlichen austoben können“. Und deswegen müsse man „darüber reden, wie schaffen wir mehr Bäder, wie schaffen wir günstige Ticketpreise, das sind die strukturellen Aufgaben, die wir als Gesellschaft haben“.

Ärgerlich sei auch, sagt Daphne Weber, die an der Humboldt Universität zu Berlin zu politischen Slogans und Werbemitteln forscht, wie solche Vorfälle in den Medien behandelt würden. Was in einem von Zugewanderten besuchten Schwimmbad passiert, löse bundesweit Empörung aus; passiere das Gleiche beim Oktoberfest, will es niemand wissen.

So kann man es natürlich auch sehen. Aber dazu muss man lange in der Sonne gelegen oder eine führende Funktion in der Linkspartei haben.

Foto: Tim Maxeiner

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Klaus Matschke / 17.07.2023

Diese zwei schönen Beispiele zeigen aber auch, wie einfach die Lösung sein kann. So könnte man die 8 Millionen, statt sie dem Lebensgefährten von KGE zu geben, auch nehmen um die von Daphne Weber genannte, zu geringe Anzahl von Freizeitbädern, um eins zu erhöhen. Mit den 15.000€/Monat von KGE kann man dann auch versuchen, die monatlichen Unkosten zu bezahlen. Und schon ist mehr als Problem gelöst.

Dirk Jungnickel / 17.07.2023

s ist immer wieder bewundernswert , lieber H. M. Boder, dass Sie sich solcher schlichten Gemüter wie KGE annehmen. Interessant ist allemal, dass ihr Lebensgefährte mit verantworlich ist, dass sich Frauen mit kleinen Kindern in hochseeuntauglichen Kähnen auf’ s Mittelmeer begeben, weil ihnen die Schlepper einreden, es handele sich um k e i n Himmelfahrtskommando.   Diese o.g. sogen. Wirtschaftsweise vergrault eher selbst Investoren, weil sie ein dämliches AfD - Bashing nachplappert. Womit sie den Zustand unserer Demokratie dokumentiert ...

Sepp Kneip / 17.07.2023

Ein paar Episoden aus der Irrenanstalt Deutschland. Aber diese kleinen Begebenheiten zeigen schon, wie weit sich die Idiotie vom Kern her, also der Regierung, bis an die Ränder gefressen hat. Da die Menschen, die von diesen Irren regiert werden, von diesen Idiotien langsam die Schnauze voll haben, ist kein Wunder. Sie wenden sich dahin, wo sie etwas Normales erwarten. Was bleibt ihnen da anderes übrig als die AfD.  Deren gestiegener Zuspruch spricht für sich. Doch die Gehirnwäsche der letzten Jahre hat ihre Spuren hinterlassen. Obwohl die Menschen die gegenwärtige Idiotie in Berlin verachten, wird in ihren Köpfen die AfD immer noch als Nazi-Partei registriert. als die man sie in ihre Köpfe hinein gewaschen hat. Und obwohl man es möchte, scheint man sich wegen des Nazi-Makels, den es gar nicht gibt, nicht zu ihr bekennen zu wollen. Wenn die Menschen einmal begriffen haben, wer wirklich ihre Interessen vertritt, können sich die Altparteien warm anziehen. Diejenigen die es begriffen haben, zeigen wo es langgeht.

Ulrich Bohl / 17.07.2023

Daphne verwandelte sich in der griechischen Mythologie in einen Lorbeerbaum. Da Bäume nicht reden können und daher auch keinen Blödsinn von sich geben könnte, erscheint eine Wiederholung der Verwandlung                                                               in einen schönen schweigenden Baum auch hier eine gute Lösung zu sein. Ein echter Lorbeerbaum braucht die Sonne ohne Schaden zu nehmen. Ein weiterer positiver Effekt. Das Verb forschen wird auch in diesem Fall miß- bräuchlich verwendet und diskreditiert die Forschung allgemein. Rudolf Virchow „Es wird ja fleißig gearbeitet und viel mikroskopiert, aber es müsste mal wieder einer einen gescheiten Gedanken haben”. Rudolf Virchow

A. Ostrovsky / 17.07.2023

@Johannes Schuster : >>Ich habe gestern nach 20 Ü- Eiern die 9. Daphne rausgezogen. Ich tausche 8 Daphnes gegen eine Mickey Maus. Die Krawalle in Freibädern kommen von Blähungen, die unter Wasser abgehen und auf Langs verdorbenes Frittenfett zurückgehen. Blähungen sind die Republik, kommt Land mit, wird der Mensch Politiker.<<    Was sagt der Steuerberater? Muss man für Blähungen Mehrwertsteuer zahlen, wenn man schwerhörig ist? Auf der Alm, da gibts koa Sünd.  röhre://PYOPsXrb3RE

Thomin Weller / 17.07.2023

Der woke Faschismus wird ausgebaut. Gerade frisch aus der Reichsregierung: //“Der Sachverständigenrat für Umweltfragen empfiehlt in einem Sondergutachten der Bundesregierung, umweltfreundliches Verhalten durch entsprechende politische Rahmenbedingungen zu erleichtern. Auch das „umweltrelevante Verhalten der Bevölkerung“ gelte es in den Blick zu nehmen, heißt es in dem Gutachten der Experten, das nun als Unterrichtung vorliegt” Und besonders dreist //“Aktionsplan „Neue Chancen für Kinder in Deutschland. Benachteiligten Kindern soll bis 2030 der Zugang zu hochwertiger frühkindlicher Betreuung, Bildungsangeboten, Gesundheitsversorgung, angemessenem Wohnraum sowie guten Ernährungsangeboten gewährleistet werden.”// Armen Müttern wird das Kind entzogen. Die Neuauflage des Lebensborn, ein Projekt Heinrich Himmlers nun aus der rot-grünen Pestilienz. Die haben in Berlin nicht mehr alle Synapsen beieinander. P.S. Für die die es nicht verstehen, Bildungsangebote für Babys, was soll das sein?

Peter Bauch / 17.07.2023

Mir ist nicht erinnerlich, daß Frau KGE jemals einen vernünftigen Satz von sich gegeben hätte. Man sollte deshalb was sie so meint möglichst ignorieren. Schaden kann sie keinen anrichten, sie hat ja keinen Ministerposten. Wobei - die Quote in der Ampel ist ja derzeit außer Gleichgewicht. Nein - den Gedanken möchte ich jetzt nicht weiterspinnen.

Dr. Klaus Schmid / 17.07.2023

Glaubt bitte nicht dass diese Leute wirklich so dumm sind, die wissen nur was man derzeit sagen und tun muss um Karriere zu machen. War vor 80 Jahren auch nicht anders. Und wird sich nie ändern. *** Andererseits - vielleicht sind die wirklich so dumm, vielleicht wäre das sogar noch schlimmer?

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