Dirk Maxeiner / 03.08.2023 / 06:00 / Foto: TimsAI / 64 / Seite ausdrucken

Deutscher PR-Rat und Corona: Tarnen, Täuschen und Verpissen

Der Deutsche PR-Rat hat sich eifrig an der Stigmatisierung von Corona-Kritikern beteiligt. Jetzt mahnt er plötzlich die Firma BioNTech für „mangelnde Transparenz" und Zensur-Kungeleien mit Twitter. Ein gutes Zeichen für die Corona-Aufarbeitung: Die Wendehälse setzen sich allmählich ab.

Der Deutsche Rat für Public Relations (DRPR) ist nach eigenen Angaben „das Organ der freiwilligen Selbstkontrolle im Berufsfeld Public Relations und Kommunikation.“ Er erarbeitet Richtlinien für ethisches Verhalten im Berufsstand und befasst sich mit Fällen, in denen gegen die Regeln verstoßen wird“, heißt es auf seiner Website, „Missstände und Fehlverhalten macht der Rat öffentlich und belegt diese mit Mahnungen oder Rügen“. Wie schön, dass er dabei stets auf der sicheren Seite agiert. Und wenn das Wort "Ethik" fällt, darf man mittlerweile ziemlich sicher sein, dass man in einem Bordell gelandet ist, das sich als katholisches Nonnenkloster tarnt.

Das äußerte sich beispielsweise in der Corona-Zeit dadurch, dass der DRPR der Pressestelle der Hamburger Universität 2020 „Irreführung der Medien und der Öffentlichkeit“ vorwarf. Anlass war eine Studie von Professor Roland Wiesendanger zum Ursprung des Corona-Virus in einem chinesischen Labor. Inzwischen gibt der Wissensstand Wiesendanger und seinen damaligen Aussagen weitestgehend recht, Achgut.com berichtete vielfach

Und das ist nicht die einzige peinliche Aktion des erlauchten PR-Stuhlkreises. Schon zuvor hatte man linientreu gegen die Berichterstattung über die sogenannte „Heinsberg-Studie“ in einem Welt-Beitrag mit Tschingderassabum „ein Prüfverfahren“ eröffnet. Es ging wohl eher darum, die Glaubwürdigkeit dieser politisch nicht opportunen Studie zu diskreditieren, und auch die von Studienleiter Professor Dr. Hendrik Streeck, Direktor des Instituts für Virologie am Universitätsklinikum Bonn. Sowohl die Studie als auch Streeck wollten nicht in das allgemeine Panik-Orchester einstimmen, was sich ebenfalls als vollkommen richtig erweisen sollte. Die PR-Ethikwächter mit ihrem feinen Sensorium für den Zeitgeist waren allerdings der Meinung, Streeck zur Strecke bringen zu müssen, was ihnen jetzt an der Schuhsohle klebt wie ein alter Kaugummi.

Veranlasst, ein wenig umzudenken

Nun ändert sich die Lage allmählich, allenthalben entpuppen sich Verschwörungstheorien als bittere Realität, was den deutschen PR-Rat nun offenbar dazu veranlasst, ein wenig umzudenken. Gemäß einem alten Motto, das unter Wehrpflichtigen der Bundeswehr kursierte: „Tarnen, Täuschen und Verpissen“.

Und, voilà, hier das Neueste aus dem Rotlichtbezirk der PR-Moral: „Deutscher Rat für Public Relations mahnt Twitter (BZW.X) und BioNTech SE“, ist eine Pressemitteilung von gestern überschrieben. Zitat: „Nach intensiver Recherche spricht der DRPR eine Mahnung gegen Twitter (bzw. X) und die BioNTech SE wegen Verstoßes gegen das Transparenzgebot des Deutschen Kommunikationskodex aus. Hintergrund ist der Versuch der BioNTech SE, sich im Jahr 2020 einer öffentlichen Debatte auf Twitter im Kontext „Impfpatente“ zu entziehen“.

Weiter heißt es: „Nach Abwägung der vorliegenden Fakten sind die Mitglieder des Deutschen Rates für Public Relations (DRPR) zu der Überzeugung gelangt, dass die BioNTech SE versucht hat, sich dem öffentlichen Diskurs im Rahmen des „People’s Vaccine Day“ 2020 zu entziehen. Demnach hat die BioNTech SE Twitter nach Auffassung des DRPR dazu veranlassen wollen, den eigenen Account in Erwartung einer „Online-Kampagne gegen Impfstoffhersteller“ für zwei Tage durch Twitter „verstecken“ zu lassen, um so kritische „Kommentare etc. unmöglich zu machen“. Dazu stand BioNTech SE im Austausch mit Verantwortlichen bei Twitter u.a. in Berlin, wie ein E-Mail-Verkehr belegt.

Auch wenn eine konkrete Umsetzung nicht nachweisbar ist, deuten die vorliegenden Absprachen und Diskussionen nach Auffassung des DRPR auf einen Verstoß gegen das Transparenzgebot des Deutschen Kommunikationskodex hin, der zu ahnden ist. Dies gilt sowohl für das seitens Twitter diskutierte „Downgrading“ von Twitter-Accounts und Hashtags, die im inhaltlichen Kontext des „People’s Vaccine Day“ standen als auch für den Versuch seitens der BioNTech SE, sich durch das Verstecken des eigenen Twitter-Accounts einer öffentlichen Diskussion anlässlich des „People’s Vaccine Day“ zu entziehen oder diese zu erschweren."

Die guten alten manipulativen Linienpolizisten

Einfach ausgedrückt: Der Deutsche PR-Rat hat nach „intensiver Recherche“ plötzlich festgestellt, was Corona-Kritiker seit fast drei Jahren öffentlich beklagen: Zensur, Lüge, Korruption und Vertuschung unliebsamer Fakten in der Corona- und Impfkampagne. Der Deutsche PR-Rat hat also etwas bemerkt, woran er sich selbst in vorauseilendem Gehorsam vor Kunden und Regierung begeistert beteiligt hat. Aber immerhin.

Wobei die Zuschreibung zu Elons Musks „X“ (ehemals Twitter) noch die guten alten manipulativen Linienpolizisten verrät. Denn Musk hat rein gar nichts mit den üblen Absprachen zu tun, im Gegenteil, er hat sie öffentlich gemacht. Nur passt sein Hang zur Wahrhaftigkeit den PR-Genossen natürlich überhaupt nicht. 

Trotzdem erfreulich: Wenn biegsame Figuren wie der Deutsche PR-Rat sich des Impf-Schätzchens BioNTech annehmen, dann dient das einerseits dazu, von der eigenen Rolle abzulenken und sich medial vorsorglich in die Büsche zu schlagen. Aber es zeigt auch, dass die Bastionen derjenigen, die sich in der Coronazeit schwer mit Schuld beladen haben, allmählich Risse bekommen. 

Dirk Maxeiner ist einer der Herausgeber von Achgut.com

 

Redaktioneller Hinweis passend zu diesem Thema:

Gunter Franks Enthüllungsbuch „Das Staatsverbrechen“

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Foto: TimsAI

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Reinmar von Bielau / 03.08.2023

Nachdem man in die Ecke geschissen har, wird erstmal Weihrauch verbrannt, um den Gestank loszuwerden. Das hat dieselbe Qualität wie die Aussagen von Bürgern in einem Interview des WDR.

Thomas Szabó / 03.08.2023

Der Führer wechselt zum Widerstand! Der Führer war immer schon ein Widerstandskämpfer!

Wilfried Cremer / 03.08.2023

hi, der Corona-Bluff war, ähnlich wie der Klimaquatsch noch immer, ein Charaktertest, der zeigte, dass die meisten Leute, quer durch alle Bildungsschichten, Pudding-Ärsche sind. Wer aber unter Diffamierung litt, hat mit Bravour bestanden.

A. Ostrovsky / 03.08.2023

Ich wusste gar nicht, dass es einen Deutschen PR-Rat gibt. Was machen die beruflich? Und jetzt verlassen die das Schiff, obwohl es gar nicht sinkt? Rate, rate noch ein Weilchen, dann kommt Habeck auch zu dir…

Lars Schweitzer / 03.08.2023

Es gibt also wirklich einen deutschen PR-Rat. Beim Lesen der Überschrift dachte ich zunächst an eine Metapher für den Ethikrat oder die Stiko oder das RKI.

Christian Freund / 03.08.2023

Vom “Deutschen Rat für Public Relations” hatte man noch nie etwas gehört und das hätte auch so bleiben können, Hr. Maxeiner. Ein “Rat”, der sich mit dem ethischen Verhalten anderer Leute befasst - da krieg ich mittlerweile Pusteln von.

Jens Kegel / 03.08.2023

Als Ossi bin ich immer wieder erstaunt darüber, dass wir es bereits zum dritten Mal mit Phänomenen wie Totalitarismus, Denunziation, Wendehälsen, Staatsfunk, hörigen Medien und Verbänden zu tun haben. Wobei die Aufzählung hier noch nicht endet. Ich sollte langsam ein Seminar vorbereiten: “(Über)Leben in der Diktatur - so geht’s”. Wobei 80% der Deutschen auch nach ‘45 nicht klar war, dass sie in einer Diktatur lebten. Die Mehrheit unseres Volkes kann und will Demokratie nicht, denn diese bedeutete Argumentieten und Handeln auf Basis von Fakten, nicht von Dogmen. Der samstäglich gemähte Rasen und die rechtwinklig balbierte Hecke sind wichtiger. Um nach dieser schweren Tätigkeit sich die Informationen bei der Aktuellen Kamera zu besorgen. Auch eine Art, Prioritäten zu setzen.

Hans-Joachim Gille / 03.08.2023

Nichts ist vergessen, nichts. Impfpropagandisten dürfen sich warm anziehen & beten, daß sich das sogenannte politische Sentiment nicht verändert. Nürnberg 2.0, mit bunten Zebrastreifen, wartet auf euch & euren Weg in den Bau.

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