Deutsche Unis und die Weltspitze: Es war einmal

Da gibt es diesen edlen Wettstreit, wer die Schönste aller Frauen und wer die Beste aller Universitäten sei. Bei den Universitäten sind sich die Rating Agenturen einig: Die vorderen Plätze gehören den „Big Five“: MIT, Stanford, Harvard, Oxford und Cambridge, also dreimal USA und zweimal UK. Deutschland spielt in dieser Liga nicht mit. Die beste deutsche Hochschule, die TU München, schafft es auf Platz 55. Die Hauptstadt des Landes der Dichter und Denker aber ist hoffnungslos Dritte Welt: Die Humboldt-Universität liegt auf Platz 117, knapp zwanzig Plätze hinter Mexico City, die anderen Berliner Hochschulen rangieren noch weiter hinten.

Vielleicht interessiert Sie ja dieses Ranking genauso wenig wie Deutschlands Abschneiden beim Eurovision-Schlagerwettbewerb. Aber Vorsicht, wenn Sie einmal unter den Händen eines Neurochirurgen liegen sollten, oder wenn der Bauingenieur das Fundament für Ihr neues Haus am Rheinufer berechnet, dann wäre es doch wichtig für Sie, zu wissen, dass diese Experten über solides Wissen verfügen, in anspruchsvollem Studium erworben und vor unbestechlichen Prüfern bewiesen. Sie wollen sicher sein, dass deren akademische Titel tatsächlich das halten, wofür sie stehen.

Eine mindere Qualität unserer Universitäten ist also kein „rein akademisches“ Thema, sondern ein Problem, das Folgen für jeden von uns haben kann.

Mehr sein als scheinen

Es ist keine Frage, dass es um die Qualität von Forschung und Ausbildung in der Vergangenheit besser bestellt war. Auf dem hübsch kolorierten Foto von 1927 sehen Sie Herrschaften in altmodischer Kleidung und mit ernsten Gesichtern. Aber bevor sie mit überlegenem Lächeln weiterlesen, verrate ich Ihnen etwas: Nie wieder werden Sie ein Foto sehen, auf dem so viel kollektive Intelligenz vereint ist.

In der ersten Reihe sitzen Nobelpreisträger, von denen Sie einen sofort erkennen. Links neben Einstein sitzt Hendrik Lorentz, dessen Gleichung in der speziellen Relativitätstheorie eine Rolle spielt, dann kommt Marie Curie, gleich mit zwei Nobelpreisen, und neben ihr Max Planck, den die Grufties unter den Lesern noch von der 2-Mark-Münze kennen.

Doch auch auf den billigeren Plätzen, oben rechts, finden sich durchaus Hochkaräter: Werner Heisenberg, Wolfgang Pauli und mit Brille Erwin Schrödinger, die Erfinder der Quantenphysik – alle drei Preisträger in spe.

Das Bild stammt von einer Konferenz, zu der ein belgischer Industrieller namens Ernest Solvay eingeladen hatte. Es war europäische Teamarbeit auf höchstem Niveau, bei der Grenzen und Nationalitäten (noch) keine Rolle spielten. Die Kooperation war angetrieben durch wissenschaftliche Neugierde und ermöglicht durch akademische Ethik und bürgerliche Etikette. Mekka der Physik war damals Göttingen.

Drei Generationen später stellt sich die Frage: Wo sind die Erben dieser Elite? Was ist passiert? Die Uni Göttingen rangiert heute auf Platz 195.

Die Klaviersonate

Hier ein Ereignis, welches dem oben erwähnten Werner Heisenberg widerfuhr. Er war ja nicht nur einer der größten Physiker des 20. Jahrhunderts, er war auch ein hervorragender Pianist. In seinem Büro im physikalischen Institut hatte er ein Klavier stehen, auf dem er regelmäßig übte. Als er gerade wieder einen Satz gespielt hatte, schaute er vor die Tür und sah da einen jungen Mann im Gang sitzen.

Es war die Zeit, als Vorlesungen durch Aktivisten unterbrochen wurden, die forderten, man solle über Politik reden statt über Quantenmechanik. An der Kleidung erkannte Heisenberg, dass er es mit solch einem Störer zu tun hatte.

Der junge Mann meinte, er hätte die Musik gehört, und begann dann, ziemlich arrogant, so wie man es ihm wohl beigebracht hatte, mit politischer Propaganda. Heisenberg verbat sich den Unsinn, und nach wenig freundlichen Worten war das Gespräch beendet und der Student wandte sich, um zu gehen.

Da lud ihn Heisenberg in sein Büro ein, falls er noch den letzten Satz der Klaviersonate hören wollte. Die Einladung wurde angenommen, und der Gast verabschiedete sich letztlich sehr dankbar und höflich.

Die erwähnte, auffallende Kleidung, an der Heisenberg den Störer erkannt hatte, war übrigens die Uniform der Hitlerjugend. Es waren die späten 1930er Jahre, und die Nazis übernahmen das Kommando – auch in den Universitäten. Es war der Anfang vom Ende der wissenschaftlichen Blüte.

Derartige Störungen sollten sich, in anderer Maskierung, drei Jahrzehnte später an deutschen Universitäten von Neuem abspielen. Diesmal wäre die Uniform allerdings ein roter Schal mit Ché-Guevara-Mütze.

Kaiser Wilhelm und Max Planck

Vom Exodus der jüdischen Wissenschaftler während des Dritten Reiches haben sich die Universitäten nie erholt. Es gelang dennoch, nach dem Krieg, an die wissenschaftliche Tradition aus der Zeit vor den Nazis anzuknüpfen. Eine wichtige Rolle spielte dabei die Max-Planck-Gesellschaft, welche in die Fußstapfen der 1911 gegründeten Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft trat. Sie bot eine Dachorganisation für Forschungsinstitute außerhalb des Universitätsbetriebs.

Doch auch die Universitäten erholten sich – das Wirtschaftswunder wäre ohne die technologische Kompetenz der Industrie nicht möglich gewesen, und die wiederum verdankte man der soliden Arbeit an den deutschen Hochschulen.

Der Muff von tausend Jahren

Nicht jeder aber sah diesen Erfolg mit Wohlgefallen und Ende der 1960er Jahre formierten sich Proteste. Die Protagonisten der Bewegung hatten erkannt, dass sie mit ihren sozialistischen Maximen auf einem akademischen Spielfeld, das von Logik und Aufklärung geprägt war, keine Chance hätten. Sie machten sich also daran, diese Ordnung zu stören. In den Universitäten besetzten sie schnell die Büros der Studentenvertretungen, des „AStA“, und rekrutierten hier demonstrationswillige Kommilitonen, die dabei halfen, Vorlesungen zu stören; auch solche, die vollkommen unpolitisch waren. Ob ihnen bewusst war, in welcher Tradition sie handelten?

Ihr Slogan „Unter den Talaren der Muff von tausend Jahren“ richtete sich zwar angeblich gegen das nationalsozialistische Erbe an den Hochschulen. Tatsächlich aber war es ein Angriff auf den Geist der Aufklärung, deren Erfolg sich in den exakten Wissenschaften und den technologisch-industriellen Leistungen des Landes par excellence verkörpert hatte.

Dieser „Leistungsgesellschaft“, die viele der Akteure durch Stipendien gut versorgte, fühlte man sich nicht gewachsen. Nach dem Motto „Macht kaputt, was euch kaputt macht“ versuchte man einerseits durch Gewalt, andererseits durch Ausdauer sein zerstörerisches Ziel zu erreichen. Dieser zweite Weg, der „Marsch durch die Institutionen“, war erfolgreich.

Zwei Generationen nach 68 sind das öffentliche intellektuelle Leben, die Erziehung vom dritten zum dreißigsten Lebensjahr, die Medien und – nicht zuletzt – die Regierung zutiefst durch linke Ideologie geprägt. Heute steht Haltung an Stelle von Leistung, Ideologie hat Logik verdrängt, Ausbildung wurde durch Indoktrination ersetzt. Die Abiturientin von heute kann Ihnen vielleicht erklären, welch schlimme Folgen der Klimawandel hat, aber sie weiß nicht, was der Dreisatz ist.

Die Aufklärung ist besiegt, und die Universitäten haben ihren eigentlichen Sinn verloren – auch wenn es durchaus Institute gibt, die Spitzenleistungen produzieren. Doch die sind leider Ausnahmen, sonst würden unsere Universitäten im globalen Vergleich nicht so schlecht abschneiden. Und je röter, desto weiter hinten liegen sie im Ranking. Die Uni Bremen etwa, schon immer an vorderster Front des sozialistischen Kampfes, kommt im globalen Vergleich auf Platz 541.

Mehrheit und Wahrheit

Politik und Wissenschaft vertragen sich nicht. In der Wissenschaft geht es um Wahrheit, in der Politik um Mehrheit. Die Wahrheit ist beständig, daher kann Wissenschaft systematisch auf alte Erkenntnisse bauen. „Ich stand auf den Schultern von Riesen, deswegen konnte ich so weit sehen“, soll Isaac Newton gesagt haben; seine bahnbrechenden Entdeckungen verdankte er den Philosophen der Antike.

Politische Veränderungen aber entstehen auf Trümmerfeldern, die entweder schon vorhanden sind oder durch eine Revolution geschaffen werden. Der Politiker steht nicht auf den Schultern von Riesen und blickt in die Weite, er wühlt sich wie ein Maulwurf durch die Ruinen. „Wir lernen aus der Geschichte, dass wir nichts aus der Geschichte lernen (Desmond Tutu).“

Wenn die Politik nun für sich beansprucht, der Verwalter der Wahrheit zu sein, dann ist das ein Todesurteil für die Wissenschaft. Dann wird man von Forschern verlangen, pseudo-wissenschaftliche Beweise für politisch opportune Thesen vorzulegen. Dann werden eigene Universitäten gegründet, um eine Erwärmung um 0,02°C jedes Jahr aufs Neue zu bestätigen. Dann werden Institute für Gender-Forschung geschaffen, die nachweisen, dass es keine Unterschiede zwischen Frauen und Männern gibt, abgesehen davon, dass die Frau in jeder Hinsicht nützlicher, klüger und wichtiger ist.

Mehr noch als die Naturwissenschaften haben die Geisteswissenschaften gelitten, die früher einmal intellektueller Gegenpol zur Macht waren. Heute aber sind sie zu Stichwortgebern für die Politik degeneriert. Sie haben weder mit Geist noch mit Wissenschaft zu tun, sie verdienen den Namen nicht mehr.

Wohin steuert solch eine Gesellschaft? Der warnenden Beispiele gibt es in der Geschichte mehr als genug.

Dieser Artikel erschien zuerst bei Think Again und im BuchGrün und Dumm“.

Foto: Solvay-Conference/Postincolor

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A. Ostrovsky / 03.07.2020

Leider finde ich keinen Hinweis auf der verlinkten Seite, nach welchen Kriterien das Ranking erfolgt. Erwartet der Autor von mir tatsächlich, dass ich gegen das Abstandsgebot opponiere, das deutsche Bildungssystem kritisch hinterfrage, aber dann bei so einem Ranking blind vertraue. Wenn ich das richtig verstehe, gibt es eine Jury von 20 Personen aus allen Kontinenten. Das mutet ja fast an, wie die WHO. Glaubt jemand wirklich, dass man zur Kritik eines Systems die Vertreter dieses Systems fragen sollte? Auch die Vergabe des Nobelpreises geschieht sicher genauso. Ich habe noch nie etwas von transparenten Kriterien des Nobelpreiskommitees gehört. Und wenn ich mir die Preisverleihungen der ltzten 100 Jahre ansehe, könnte ich mir vorstellen, dass es andere wissenschaftliche Leistungen gab, die unsere Welt und unsere technologischen Standards, von denen der Wohlstand abhängt, deutlich mehr beeinflusst und gefördert haben. IIch möchte mich auf dieser Ebene mit niemanden anlegen, melde aber Zweifel am Wert dieses Rankings an. Es gibt wohl auch eine betriebswirtschaftliche Komponente dabei, dass auch einige Hochschulen mehr in PR und Werbung investieren können.

Marc Greiner / 03.07.2020

Das Foto ist ja schrecklich, nach heutigen Masstäben: Nur eine Frau, keine Transen, keine Schwarzen, überhaupt nicht Divers, keine Antifa- oder Regenbogen-Flagge. Wie konnten die nur Weltspitze sein? Müssen Zufallstreffer gewesen sein.

Ilona Grimm / 03.07.2020

@Johannes Schuster: Jetzt bin ich aber schwer beeindruckt: RaMBaM beim Altpapier. Warum schreiben Sie nicht „Maimonides“, dann wüsste jeder, wer gemeint ist. Auch wenn Sie so überragend sind, wie Sie schildern, hat niemand etwas davon, wenn er/sie/es Sie nicht versteht.

Karl-Heinz Vonderstein / 03.07.2020

Isaac Newton verdankt seine Entdeckungen nicht nur antiken Philosophen, sondern besonders auch Kopernikus, Kepler und Galilei.Mit Rankings ist so ne Sache, sah ein Universitäts-Ranking jetzt von 2020 auf einer englischsprachigen Seite, da sind unter den Top 100 immerhin 8 deutsche Universitäten und die erste deutsche Uni, eine aus München, kommt auf den 30er Plätzen.Die Uni von Harvard kommt nur auf Platz 7, erster ist die von Cambridge.Aber fast jede zweite Uni unter den Top 100 scheint aus den USA zu kommen und Britische sind zahlenmäßig auch sehr gut vertreten und ne Menge asiatische Unis findet man.Deutsche Unis drittklassisch? Finde ich jetzt zu hart, zumindest was die besten deutschen Unis betrifft, eher zweitklassisch, wenn man sie mit den Spitzenunis aus USA und Großbritannien vergleicht.Was mir auffällt, hier in den Medien guckt man immer so arrogant herab auf die USA und Großbritannien, dabei haben die die besseren Universitäten und deren Forscher gewinnen auch mehr Nobelpreise, auch die Britischen und man tut hier immer so als habe man die perfekte und gerechtere Demokratie von allen.Nur, wer hat denn alles die Demokratie erfunden? Eher doch wohl die alten Griechen und die Engländer im 17. und 18. Jhr. und die Gründungsväter der USA und die Franzosen während der Französischen Revolution und das liberale und tolerante Holland im 17.Jhr.  oder das polnische Commonwealth und während der Aufklärung waren es eher englische, schottische und französische Denker, die die Ideen dazu hatten, mit der großen Ausnahme Kant.

Ilona Grimm / 03.07.2020

@Belo Zibé: Mit dem Narrativ vom friedlichen Zusammenleben der Religionen im mittelalterlichen Spanien räumt der Autor Dario Fernandez-Morera in seinem Buch „The Myth of the Andalusian Paradise“ gründlich auf. In Wahrheit haben die Muslime dort (abgesehen vom üblichen Schutzgeldzwang „jizya“) 400 Jahre lang Krieg gegen die einheimische Bevölkerung und deren Glauben geführt – mit Millionen von Nadelstichen und Hunderten von Schlachten. Aber die Geschichtsbücher in deutschen Schulen werden mit Rücksichtnahme auf muslimische Schüler eben entsprechend geschönt. Und irgendwann glaubt man, was da drin steht. In deutschen Kitas werden bei Grillfeiern ja auch zuerst die muslimischen Kinder mit halal-Fleisch beglückt, und danach die Schweinefleischfresser dran kommen, damit das halal-Fleisch nicht durch den Schweine-Grill haram wird. (Hat vor ein paar Tagen eine Foristin geschildert.) Und irgendwann wird das alles ganz selbstverständlich sein. Rücksichtnahme auf Muslime (Mohammedaner) hat in Deutschland allerdings eine lange Tradition, wie uns Dr. Giesemann ja immer wieder zu Recht ins Gedächtnis ruft.

A. Ostrovsky / 03.07.2020

Leistung muss sich wieder lohnen! Das höre ich, seitdem ich denken kann. Leistung hat sich für den, der Leistung bringt, nie gelohnt, jedenfalls nicht seit meiner frühen Schulzeit. Und das ist wirklich nicht nur ein deutsches Problem. auch wenn es in DE besonders drückend ist. Und wenn ich mich kurz erinnere, von wem ich solche Parolen mal gehört habe, komme ich aus dem Staunen nicht weraus, wie ich das mal glauben konnte. Bin ich wirklich nicht zum Denken fähig gewesen? Oder war es mangelhafte Beobachtung? Wenn ich den Gockel befrage - ja trotz Zensur mache ich das noch, mangels Alternativen - finde ich in der WELT am Sonntag von 20.08.2006 einen Artikel mit dieser Überschrift. Wer hat den geschrieben? KURT BECK (SPD). Hahahahahahahahahaaa! Oder beim Südlichen Beobachter am 12. September 2016, 19:02 Uhr: Da wird GÜNTHER OETTINGER beweihräuchert. Und überhaupt: Südlicher Beobachter!!! Hahahahahahahahahaaaa! Haltet Ihr die Leute für erkenntnis-unfähig? Wenn sich Leistung nicht lohnt, und das systematisch seit Jahrzehnten, wieso soll da jemand leistungsorientiert oder sogar leistungswillig sein? Um Leistung bringen zu können, braucht man Verstand. Wer aber Verstand hat, merkt schnell, dass sich Leistung nicht lohnt, jedenfalls nicht für den, der sich da abrackert. Nur Schmarotzer werden reich von fremder Leistung. Wer Verstand hat und dann versucht, selber Leistung zu bringen, der hat doch keinen Verstand! Natürlich lohnt sich Leistung, aber doch nicht die eigene.

Johannes Schuster / 03.07.2020

@Rudi Knoth: Die Röhre hat das gleiche Prinzip wie der Transistor, nur daß die Elektronen eben anders in Aktion gebracht werden und nicht als Defekt wandern können. Die Diode kann man auch im Vaccum erzeugen. Auch die Herkunft von Ideen ist immer etwas vielschichtiger als man das mit einem Lehrsatz zementieren könnte. Ich kann einen Transistor auch mit einem Mühlrad erklären, Überschuß und Defekt der Elektronen und die Entsprechnung (denn nur jede leere aufwärts treibende Schaufel hat einen potentiellen Leistungswert im Rahmen ihres Volumens). Damit ist nur die Leistungsbestückung mit Wasser ein Überschußantrieb, der direkt vom Defektwert des freien Volumens abhängt. Auch das ist relativ und zwar zwingend ! Anders ist das Potenial der Anode auch nur die kapazitive Leistung in Abhängigkeit von der Spannung und der Kombination der fließenden Ladung mit der Anode. Anders ist auch die negative Gitterspannung selber eine Kathode und fungiert wie ein abarischer Punkt. Physik ist immer ein Netz von Begründungen. Die Grundlagen der Halbleiter sind das eine, ihre Produktion und Verwendung das andere. Heute reicht es den Studenten nicht einmal einen einfachen Schwingkreis aufzubauen ohne App. Das liegt am Fleiß und an einer anderen Art von Narzissmus als dem mit einer unbedingten Außenwirkung kurzer Güte. Narzissmus gehört dazu, er ist aber kein Ersatz für Wissen, sondern sein Nebenaggregat.  Verlumpt - selbstsüchtig und disziplinlos. Das ist keine gute Mischung. Aber die Quittung wird kommen.

Thomas Taterka / 03.07.2020

” Ideale und Moral sind das beste Mittel, um das grosse Loch zu füllen, das man Seele nennt. ” Robert Musil

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