In der akademischen Welt läuft vieles nicht besonders gut. Masse statt Klasse, Vetternwirtschaft, Publikationszwang statt saubere und gründliche Arbeit, Abbau des so wichtigen akademischen Mittelbaus, Professoren sollen Manager sein statt Forscher und Lehrer, Drittmittel und noch mehr Drittmittel für quasi schon fertige Miniprojekte statt langfristiger Forschungsförderung für anspruchsvolle Projekte, Quoten statt Leistung und noch einiges mehr. Tomáš Hudlický hat sich zu einigen der Probleme im Bereich der organischen Chemie in einem Meinungsbeitrag im Journal “Angewandte Chemie” geäußert. Das Journal hat einen hohen Impactfaktor und gilt als sehr angesehen. Umso interessanter, dass der akzeptierte Text (zwei Gutachter haben ihn abgesegnet, ebenso die Redakteure), nach Veröffentlichung/Druck gelöscht wurde. Die Verantwortlichen wurden bestraft. Nachzulesen hier: https://sciencefiles.org/2020/06/09/hexenjagd-zeitschrift-angewandte-chemie-wird-stalinistischer-sauberung-unterzogen/ Das wäre übrigens auch mal ein Thema für die Achse. Dennoch sollte man sich bewusst sein, dass die besagten Probleme nicht auf Deutschland beschränkt sind. In den USA und UK ist es eigentlich noch extremer, wie es uns unter anderem Jordan Peterson ja deutlich berichtet hat (erst vor ein paar Tagen gab es hier einen Text zur Thematik der nutz- und wertlosen akademischen Abschlüsse vieler US-Universitäten). Der Kulturmarxismus, das Unwesen der SJWs, die Hexenjagden und die politische Korrektheit blühen dort ganz besonders. Ebenso die entsprechenden Säuberungsversuche. Nicht zuletzt deswegen sollte man diese Rankings in Frage stellen. Wer erstellt sie und auf welcher Grundlage? Und wie werden die Daten erhoben? Dass die Angelsachsen Dinge besser verkaufen können als viele andere ist keine Neuigkeit. Da wird jede Mücke zum Elefanten gemacht, um Aufmerksamkeit zu generieren und Gelder abzugreifen. Spitzenforschung gibt es aber in vielen Ländern an vielen Universitäten. Ebenso die Lehre.
Das Ranking setzt sich laut der im Artikel angegebenen Homepage aus vier Komponenten zusammen: Man befragte Wissenschaftler, Arbeitgeber, bewertete Zitathäufigkeit und den sogenannten “H-Index”, der etwas über die “Produktivität” etc. wissenschaftlicher Artikel und Mitarbeiter aussagen soll. Dazu sind aber keinerlei Angaben bzgl. der Zahl und Repräsentativität der Befragten im Hinblick auf ihre Herkunft usw.; noch dazu werden die vier Komponenten je nach Fach auch unterschiedlich gewichtet. Ich denke, das Ranking ist so ernst zu nehmen wie die Rankings von Agenturen im Finanzumfeld vor der Finanzkrise - sprich, eher absoluter Hokuspokus oder reine Vermarktung.
Die zweite Reihe auf diesem Foto ist aber auch nicht unwichtig. Die Erkenntnisse vo Heisenberg und Schrödinger waren der Grundstein zum Verständnis der Halbleiterphysik un damit der Geräte, mit denen wir komminuzieren.
Ein Beispiel zu diesem Thema. Claudia Roth hat nach 2 Semestern Theaterwissenschaften das “Studium” abgebrochen ( Den Begriff Studium zu verwenden, ist mir an dieser Stelle sehr schwer gefallen ) . Heute ist sie stellvertretende Vorsitzende im Bundestag. Preisfrage: Wer ist blöder? Der Wähler oder Claudia ?
Dafür sind sie jetzt im Genderdeutsch Spitze und haben ANTIFA-Arbeitsgruppen im Asta. Sie haben auch erfolgreich die Freiheit der Lehre abgeschafft und haben dank Gefälligkeitsprofessuren die Intelligenz verbannt.
ich sehe das ja als Professor (Wirtschafts- und Wissenschaftsphilosophie), der auf vier Kontinenten gearbeitet hat, von Innen. Ja, die Politik spielt eine grosse Rolle (Foerderung von Pseudowissenschaften wie Gender und Klima, Herabsetzung der Schulausbildung, Import von Lernunwilligen), aber der Wissenschaftsbetrieb ist auch schuld. Die Giganten (Philosophen) von denen Newton sprach, werden heute verachtet. Adam Smith und Newton wuerden in keinem Journal veroeffentlicht werden, weil die keine Ideen mehr veroeffentlichen, sondern nur noch Mathematik und Statistik. Leute wie die “Wirtschaftsweisen” zitieren Smith, ohne ihn je gelesen zu haben, und drehen, das er geschrieben hat ins Gegenteil um. Weisheit ist out, das Gegenteil (Cleverness) ist in. In Deutschland werden nur Angepasste berufen (oder Frauen und da sind halt oft Quotenfrauen dabei) und ohne Beziehungen geht gar nichts. Wenn einer zu erfolgreich wird, faellt der Hammer (Ulrich Lichtenthaler). Und natuerlich ist die Berufsethik der Professoren mit der Besoldungsreform komplett zerstoert worden.
Herr Niersberger, wir sollten endlich aufhören, uns über das zu beklagen, was in der Vergangenheit nicht optimal verlief, denn es gibt auch immer eine Erklärunge dafür, warum es aus heutiger besserwisserischer Sicht so gekommen ist und nicht anders. Selbst Einstein, der nicht mit einem goldenen Löffel im Mund zur Welt gekommen ist, hat als viertklassischer Angestellter im Patentamt Möglichkeiten gesucht und gefunden, wie er das werden konnte, was er schließlich geworden ist. Und ein jeder von uns hier im Forum hatte mindestens die gleichen Möglichkeiten und hat sie nicht genutzt oder was viel wahrscheinlicher ist, den fehlenden Intellekt. Aber auch Einstein wiederum war nicht das einzige Universalgenie, denn einer Biografie über ihn konnte ich entnehmen, dass der Mathematiker David Hilbert ihn bei der allgemeinen Relativitätstheorie sehr unterstützt hat und Einstein, der zwar die Idee hatte, befürchtete, dass Hilbert mit einem eigenen Entwurf ihm zuvor kommen könnte. Summa summarum, es ist wichtig, das aufzuzeigen, was heute falsch läuft und wenn ich, wie bereits hier ausgeführt, feststellen muss, dass George Floyd drauf und dran ist, Martin Luther King als Ikone eines Kampfes für Gleichberechtigung abzulösen, dann läuft gewaltig etwas falsch.
So schlecht sind wir gar nicht. Ich komme aus der Chemie und ich kann versichern, dass unsere Absolventen gut ausgebildet sind. Ich möchte den Chinesen, Cambridger oder Oxforder Studenten sehen der wirklich sehr viel besser ist, so wie es das Ranking signalisiert. Leider haben es unsere Wissenschaftler aufgegeben in ihrer Muttersprache zu publizieren und müssen da immer mit den “nativ speakern” konkurrieren, die sich natürlich viel besser darstellen können. Der zweite Punkt ist die Hochschulfinanziereung. Von den Summen wie sie in Cambridge ausgegeben werden, können wir nur träumen. Bei uns heißt es, Geld durch Drittmittel von ausserhalb einwerben oder auf Sparflamme fahren. Geld von ausserhalb bekommt man nur durch “angewandte Forschung” was an Sich schon den Namen Forschung nicht verdient sondern eher Produktentwicklung auf der Basis des schon bekannten Wissens ist. Was neues kommt dabei nicht oder nur am Rande heraus. Dies verhindert auch eine offene und freie Kooperation unter den Kollegen Proffessoren, es geht ja ums Geld und da hört die Kollegialität auf. Dieter
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.