Atomkraft: Das tote Pferd ist sehr lebendig

Vergangene Woche hat die Internationale Atomenergie Behörde (IAEA) Vertreter von Industrie und Politik aus interessierten Nationen zu einer Konferenz nach Peking eingeladen. 

Themen waren die Entwicklung zukünftiger Technologien und die weitere Verbesserung der Betriebssicherheit von Kernkraftwerken. Die stellvertretende Generaldirektorin der IAEA, die Französin Lydie Evrard, beschrieb bei der Eröffnung die Situation der Kernenergie mit klaren Worten:

„Der sichere und zuverlässige Betrieb der bestehenden Kraftwerke zum Schutz von Mensch und Umwelt hat höchste Priorität. Auf dieser Grundlage wird die Nuklearindustrie neue Designs, wie etwa die kleinen modularen Reaktoren, entwickeln. Das wird dazu beitragen, die beabsichtigte Verdreifachung der Kernenergie und das Ziel von Net Zero bis 2050 zu erreichen“. 

Vorsitzender der Konferenz ist ein gewisser Fabrice Fourcade, Student der renommierten französischen Ecole Normale Supérieure, Bauingenieur und Master of Science in Mathematik.

Wäre diese Konferenz nicht eine gute Gelegenheit für unsere Expertinnen für nukleare Sicherheit, Steffi Lemke, und für Äußeres, Annalena Baerbock, gewesen, um den Teilnehmern endlich die Augen zu öffnen, dass sie ein totes Pferd reiten? An deren professioneller Kompetenz wäre jeglicher Widerspruch abgeprallt. Und noch etwas: Die Konferenz begann ausgerechnet am 15. April, pünktlich zum Jahrestag der Abschaltung des letzten deutschen Kernkraftwerks. Wenn das kein gutes Argument gewesen wäre.

Aber so hat die Welt wieder einmal die Chance verpasst, am deutschen Wesen zu genesen.

 

Dr. Hans Hofmann-Reinecke studierte Physik in München und arbeitete danach 15 Jahre in kernphysikalischer Forschung. In den 1980er Jahren war er für die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien als Safeguards Inspektor tätig. Er lebt heute in Kapstadt. Dieser Artikel erscheint auch im Blog des Autors Think-Again. Der Bestseller „Ein Grünes Requiem“, und andere seiner Bücher, sind bei Amazon erhältlich.

Foto: Pixabay

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Leserpost

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L. Luhmann / 22.04.2024

Solange WEF-Macron dem WEF-Habeck Strom liefert, wird Deutschland ausgehöhlt

Ralf Ehrhardt / 22.04.2024

Mit deutscher geballter Anwesenheit, geballtem deutschen grünen Expertentum und anschließenden fundierten und nicht zu widerlegenden und schon gar nicht zu widersprechenden Expertenratschlägen für den Rest der Welt hätte ja noch einmal alles gutgehen können, ...aber so ???

Fred Burig / 22.04.2024

@A. Ostrovsky:”... In meiner Kindheit bin ich mal von einer kulturell begeisterten Tante ins Grüne Gewölbe geschleppt worden.” .... Da sehen sie mal - schon weil es in ihrer Erinnerung geblieben ist - war es nicht unnütz! Sie wären heute sicher nicht so gebildet und gewandt, wenn das alles - und mehr -  nicht stattgefunden hätte! Nehmen sie es doch einfach an, wie es war - es hat sie quasi auch geprägt - und es hat ihnen zumindest nicht zum Nachteil gereicht!  MfG

W. Renner / 22.04.2024

China baut AKWs und Grossflughäfen, TakaTuka Land geht steil in Windmühlen und Lastenrädern. Mit Märchen Robert zurück in die Steinzeit.

jan blank / 22.04.2024

Lemke und Baerbock auf einer Konferenz ? Mit technischen Inhalten? Da kann man auch mit Maulwürfen Astrologie betreiben wollen….

Peter Bauch / 22.04.2024

Ich glaube, der wirtschaftliche Sachverstand von lins-grün wird allgemein unterschätzt. Mit dem - wenn auch teuren - Stromimport wollen sie einfach die - zu unseren Ungunsten -  gigantischen Target-Salden abschmelzen. Das funktioniert nur nicht bei Italien, weil die keinen Strom exportieren. Da dieses System irgend wann in nicht allzu ferner Zukunft sowieso implodiert und EU und Euro sich in Luft auflösen, ist das Geld so oder so futsch.

Torsten Hopp / 22.04.2024

Am Samstag erst erhellende Diskussion geführt. Gesprächspartner meint, nachdem in unserem Landladen eine Unterschriftensammlung gegen neue Windräder ausliegt, wir müssen uns auf steigenden Stromverbrauch einrichten und Deutschland ist Vorreiterland (weswegen die anderen sozusagen Irrlichtern). Man sollte doch mal die Menschen in Japan oder Tschernobyl fragen. Er findet auch an den Windräder, an denen er wohl täglich mit dem Fahrrad vorbeifährt, keine toten Tiere und Infraschall ist auch quatsch. Ich meinte ok, dann werden auch alle Windräder gefällt, wenn ein Mensch durch eines stirbt? Das gibt es nicht. Die Lehre: Lass dich zum Samstagmorgen nicht auf solche sinnlosen Gespräche ein.

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