Die neuesten amtlichen Zahlen der Todesopfer im Jahr 2023 beim Betrieb von Passagierflugzeugen ( erfasst werden in dieser Statistik nur Flzge mit mehr als 14 Sitzen, keine Frachtflzge, keine Militärflzge) weisen die rekordverdächtig niedrige Zahl von 80 Menschen aus. Die niedrigste Opferzahl seit 1970 bei einem um das 40 fache angestiegenem Flugverkehrsaufkommem. Eine ähnlich herausragende Leistung hat am 6.6.2013 die Cabin-Crew bei der Crash- Landung der Asiana B 777 in San Francisco erbracht. Allerhöchtsten Respekt und Anerkennung für diese Crews.
>>„xyAIR after landing Airbus line up and wait runway 34 right“<< Wenn es tatsächlich so ist, dass noch nicht einmal die Warteposition an der Seite der Startbahn, die aus “Zeitgründen” eingeführt wurdee, eine eigene Bezeichnung hat, und wenn man stattdessen solche Kombinationsmessages verwendet, die katastrophal falsch sind, wenn man den Anfang nicht versteht, wundert es mich, dass nicht jede Woche so ein Unfall passiert. Abschaffen, verbieten, bestrafen und Selbstkritik an der Wandzeitung!
Unter dem Strich sieht man, dass im Luftverkehr die Leittechnik und Sicherheitstechnik nicht auf dem Stand ist, wo sie sein könnte. Das Callsign ist eine Adresse, die man für adressierte (elektronische) Nachrichten nutzen könnte und die geschwurbelten Messages könnte man auf eindeutige digitale Codes abbilden. Die Übermittlung könnte transaktional sein, mit Rückmeldung. Und dann braucht man in jedem Flieger eine kleine Elektronik, die laut piept, wenn die Position des Flugzeuges nicht mit der zugewiesenen übereinstimmt. Da wird GPS ausreichen. Dann muss im Tower die Verbindung zwischen den Messages durch einen vergleichsweise kleinen Computer hergestellt werden, nach definierten Regeln, der die Messages für jede Bahn auf Kollisionsgefahr überwacht. Alles keine Raketenwissenschaft. Selbstverständlich müssen die codierten Messages in Englisch und in die jeweilige Landessprache übersetzt sein. Nur ein solches automatisiertes Überwachungssystem erlaubt es, so riskante “Zeitersparnis” zu erwägen, wie im Artikel beschrieben. Insofern ist die Aussage “Menschlicher Fehler” ein Muster ohne Wert, weil es ja gar keine Technik gibt, die solche Fehler machen könnte. Es ist scheinbar wie bei der Bahn, wie bei Kernkraftwerken usw. Seit 70 Jahren keine Anpassung der Technik an den technischen Stand. Dann bleibt nur zumachen, verbieten und bestrafen. Und das ist dann leider gut so.
Also ich hätte in jungen Jahren mir nicht vorstellen können, wie jemand links und rechts verwechseln kann. Jetzt passiert mir das gelegentlich. Nicht oft, aber immerhin. Bei Frauen ist da ja die Norm, dass da beide Richtungen mit 50% Wahrscheinlichkeit angenommen werden. Muss wohl was mit dem Testosteron zu tun haben. Ja, so ist das nun. Wieso man dann aber an Flughäfen immer zwei Landebahnen mit der gleichen Nummer und dem Zusatz L oder R bezeichnen muss, ist mir ein Rätsel. Zumal es ja auch davon abhängt, von wo aus man es betrachtet. Es ist einfach unnötig und arrogant.
Vielen Dank für diesen interessanten Einblick. Vom „glimpflich“ kann man nicht reden, aber es hätte offensichtlich noch weit schlimmer kommen können. Nur gut, dass es Leute gibt, und Mitmenschen, die auch in lebensbedrohlichen Krisenfällen diszipliniert bleiben.
Heißt in unserer Sprache Besatzung.
Dass da nicht mehr Menschen bei umgekommen sind, hat einen ganz einfachen Grund: Die Japaner sind wegen der andauernden Erdbebengefahr beim Zivilschutz voll im Training. Die sind wunderbar organisiert und können im Krisenfall mit sehr viel Disziplin ihre eingeübten Notfallabläufe flott abspulen. Die Japaner funktionieren als Gesellschaft wunderbar. Bei uns klappt das nicht mehr, weil wir hier überindividualisiert sind. Individuelle Freiheit und gute Organisation stehen sich dabei eigentlich gar nicht im Weg, das wird bei uns nur vielfach fehlinterpretiert, weil jedes bisschen eingeübtes Gemeinwohl einseitig als Fremdbestimmung gesehen wird. Dabei ist das völliger Unfug, denn in einem gut organisierten und geölten System zur Krisenbewältigung profitiert ja jeder, da sich die Überlebenschancen für alle erhöhen. Individuell kann man ja nur sein, wenn man (über)lebt. Das gilt nicht nur für den Zivilschutz, sondern natürlich auch für die Landesverteidigung, sofern beides nicht in Vollzeit ausgeübt wird. Der Trick liegt darin, im Krisenfall einsatzbereit zu sein, nicht 24/7 nur das Rädchen im Getriebe. In Japan klappt das wunderbar. Hier bei uns fehlt es an Balance. Hier geht nur ganz oder gar nicht. Was darin seine Ursache findet, dass hier alles auf den Beruf und die Karriere ausgerichtet ist. Da ist man entweder Feuerwehrmann, Soldat, Polizist oder eben Zivilist. Wir haben hier eine zu harte Trennung von Hirten, Schäfchen und Schäferhunden, was dann schlimmstenfalls zur Ausdünnung bei anstrengenden Berufszweigen führt, was wiederum die Sicherheitslage dramatisch verschärft und die Schäfchen im Krisenfall schutzlos zurücklässt, weil diese mangels Training den Selbstschutz gar nicht mehr können. Die Japaner haben das nie verlernt, weil die einfach wissen, dass im Krisenfall jeder mitspielen muss, da kaum Zeit für Anweisungen und Erklärungen bleibt. Die Schweizer können das mit ihrem Milizsystem auch noch. Wir nicht mehr. Weshalb Niedersachsen auch gerade absäuft.
@j.heini: “Wahrscheinlich zeugt es auch von der Disziplin der Passagiere.” Das stimmt ohne weiteres! H. Danisch hat einen dazu passenden Blogartikel verfasst. Es kommt nicht nur auf das richtige Handeln des Kabinenpersonals an, das in Notfallübungen immer wieder geübt wird - es sind die Ausraster und Undisziplinierten unter den Passagieren, die jedes korrekte Verhalten und die Anweisungen des Personals sabotieren können. - Und so haben Sie recht: Es waren halt Japaner ...
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