Der Professor wird sich hüten, dem Künstlerkollektiv den Enddarm manuell auszuräumen. Das indes wäre ja eine Lebensaufgabe. So doof ist der nicht. Da lässt er sie lieber innerlich vergiften.
Sind es nicht eigentlich dauernd die Kinder der Altnazis die mit dem bekloppten ‘Antifaschistenzug’ auf sich aufmerksam machen? Und jetzt wollen genau diese die Asche der Opfer ihrer Vorgänger als Promoaktion versilbern? Geschmeidig.
Sich zu jüdischen Belangen zu äußern erfordert Zurückhaltung. Dennoch kann ich sagen, daß ich fasssungslos bin, wie zeitgeistig, wie einseitig die Positionierung des ZdJ ausfällt. Wie wenig die Sensorik anspricht dafür, mißbraucht werden zu können. In diesem konkreten Fall ist dieser Mißbrauch wohl offensichtlich geworden. Mit jüdischen Belangen kann man Politik machen. Menschen zu entkernen, sie von ihrer Kultur zu trennen, die ja auch jüdische Kultur umfaßt, sich dafür herzugeben, das erscheint mir nicht nur enttäuschend zu sein.
Offenbar mag Henryk Broder den Herrn Verleger nicht. (Ich hab bei solchen innerjüdischen Streitigkeiten immer Probleme, mich mit einer Seite zu solidarisieren - gefühlsmäßig favorisiere ich immer den, der sich weniger auf das hohe Ross setzt, weniger arrogant auftritt und mehr Mitmenschlichkeit und “Leben und leben lassen” ausstrahlt. ) Aber der Verdacht, Herr Verleger könnte das “Zentrum” unterstützen, ist ziemlich abwegig. Da gibt es wenig politische Überschneidungen. Ich möchte sogar behaupten, das “Zentrum” zielt besonders auf “neokonservative” Unterstützung ab (und um so tröstlicher finde ich es, dass Broder und sogar der Zentralrat sich distanzieren).
Immerhin gut, daß es sich um „jüdische Religionsgesetze“ handelt - sonst müsste man sich die nächsten Jahrzehnte um die Körpergröße der Schausteller Sorgen machen. Insofern kann ich der Aktion durchaus etwas lehrreiches abgewinnen: sie führt uns vor Augen, wie verletzlich und ohnmächtig eine tolerante Hochkultur ist, wenn eine Gruppe von Barbaren sie für ihre Zwecke missbraucht. Es stellt sich wie immer die Frage: wo muss Toleranz, Duldsamkeit und Opportunismus aufhören, wann muss man sich wehren?
Ich habe durchaus schon einiges erlebt. Auch hier sehe ich die alte Erkenntnis bestätigt, daß das Leben die verücktesten Geschichten schreibt, im Guten wie im Bösen Diese “Aktion” ist für mich ohne wenn und aber eine böse Tat. Für Vergleiche fehlen mir nicht die Worte aber aus Höflichkeit schreibe ich diese hier nicht nieder. Wer bitte legt solchen Typen nachhaltig das Handwerk?
Lieber Herr Broder sie sind und bleiben der Beste. Sie sprechen die Wahrheit klar aus, wie immer erfrischend kurz und knapp. Kostümnazis! Ja, genau. Diese Figuren vom Zentrum für unpolitische Hässlichkeit, d. h. übergriffige Hässlichkeit, sollten den Nazi in sich selbst bekämpfen und nicht nach Außen tragen. Man muss diese gelehrigen Schülern von Hitler und Goebbels, immer und immer wieder als das bennenen, was sie sind.verkaterte Kleinfaschisten, welche in Form eines Edikettenschwindels das Nazitum ihrer Vorfahren zelebrieren. Sie haben es getan, weil sie sich angemaßt haben, es tun zu können. Und wie damals ist die Asche von ermordeten jüdischen Menschen im Spiel. Die Spößlinge der Täter verkleiden sich wutentbrandt als die Rächer der Opfer. Schwarze Uniformen wären ehrlicher.
Man stelle sich vor, ein “Künstler"kollektiv hätte ein die moslemischen Religionsgesetze verletzendes Projekt unternommen. Was dann wohl los wäre - abgesehen von der üblen Verletzung von Sitte und Anstand allgemein.
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