Anabel Schunke / 21.03.2019 / 06:20 / Foto: Achgut.com / 78 / Seite ausdrucken

Der ungleiche Verteilungskampf um bezahlbaren Wohnraum 

„Mieten steigen fast doppelt so schnell wie Einkommen“ titelte WELTOnline Ende vergangener Woche. Die Grünen fordern – wie sollte es anders sein – eine bessere staatliche Reglementierung in Form einer überarbeiteten Mietpreisbremse. Über einen Grund der Preisexplosion schweigt man sich jedoch aus: zwei Millionen von Menschen, die in den vergangenen Jahren neu ins Land gekommen sind.

Klar ist, dass das Problem nicht erst seit der Flüchtlingskrise besteht. Doch der Zuzug von zwei Millionen Menschen binnen dreieinhalb Jahren hat dieser Entwicklung den Turbogang verpasst. Das zu negieren, ist nichts weiter als ein ideologisch bedingter Angriff auf den gesunden Menschenverstand. In vielen Diskussionen wird der naheliegende Umstand aber gar nicht erst erwähnt.

45-60 Quadratmeter umfasst der sogenannte „angemessene Wohnraum“ für einen Single gemäß Hartz IV-Gesetzgebung. Für jede weitere Person im Haushalt werden 15 Quadratmeter zusätzlich veranschlagt. Natürlich bewohnt nicht jeder Asylbewerber einen Singlehaushalt, aber selbst wenn man nur mit winzigen zehn Quadratmetern pro Person rechnen würde, käme man bei 2 Millionen Zuwanderern auf 20 Millionen Quadratmeter Wohnraum, die plötzlich zusätzlich benötigt werden. Eine schier unlösbare Aufgabe. Erst recht, wenn man das Thema des bezahlbaren Wohnraumes in den letzten Jahrzehnten völlig außer Acht gelassen hat. 

Richtig ist auch, dass es in einigen Regionen Deutschlands teils erheblichen Leerstand gibt. Schlechte Infrastruktur und wenige Jobs bilden hier die Hauptursachen. Arbeitnehmer können es sich schlicht nicht leisten, in derart strukturschwache Regionen zu ziehen, und auch Migranten zieht es insbesondere dorthin, wo bereits Familie ist und eine „kulturelle“ Infrastruktur besteht. So lange man also nicht dazu übergeht, Asylbewerber zwangsverteilen zu wollen, wird dieses Problem auch weiterhin bestehen und nicht nur die Wohnungsknappheit weiter anheizen, sondern auch die Integrationsprobleme. 

Verlierer sind die Selbstzahler

Die sich aus der Knappheit von bezahlbarem Wohnraum ergebende Ungerechtigkeit ist mehr als ersichtlich. In einem derart ausgebauten Sozialstaat wie Deutschland, in dem jede Kürzung von Sozialhilfe einer Menschenrechtsverletzung gleichkommt, sind die großen Verlierer dieser Entwicklung jene Menschen, die für ihr Geld arbeiten und ihre Miete selbst zahlen müssen. 

Deutlich wird diese Entwicklung ebenfalls, wenn man sich anschaut, wer aus den Städten abwandert und wer zuwandert. Der Trend zur Urbanisierung, der Zuzug in die Ballungszentren der Republik ist nach wie vor ungebrochen. Das Interessante ist jedoch, dass deutsche Familien zugleich immer häufiger aus den Städten abwandern, weil sie die Mietkosten nicht mehr tragen können. Der Zuzug von Migranten ist indes ungebrochen hoch. Von 2012 bis 2017 machten Asylsuchende 20 Prozent der Zuzügler in den Ballungszentren aus.

Wenn das Amt die Mietkosten übernimmt, gibt es eben weniger Probleme bei der Wohnungssuche. Die Auswirkungen auf die Integration durch ein nicht wirklich ausgewogenes Verhältnis von Deutschen und Zuwanderern dürften uns in den nächsten Jahren mit voller Wucht treffen. Dabei wollte man doch dieses Mal alles richtig machen. Und wieder einmal werden in Deutschland Integrationsdebatten geführt werden und sich „Experten“ fragen, weshalb sie gescheitert ist. 

Städte wie Berlin werden – Charlottenburg und andere Oasen der linksgrünen Glückseligkeit ausgenommen – zu Migrantenghettos verkommen, in denen keine Anpassung an die Kultur Deutschlands erforderlich ist, weil es in diesen Ecken Deutschlands überhaupt keine deutsche Kultur mehr gibt. Die arbeitende nicht-migrantische Bevölkerung zieht es derweil auch deshalb ins Umland. Den Städten kommt die arbeitende Mittelschichtsfamilie zunehmend abhanden.

Seit Jahren vernimmt man die Rufe führender Politiker nach Entlastung der Mittelschicht und Förderung von Familien. Das Gegenteil passiert. Das Geld, das jahrzehntelang angeblich nicht da war, ist jetzt zwar da, aber es fließt in andere Projekte und an andere Menschen. Während für die Unterbringung und Versorgung des Einen kein Preis zu hoch scheint, kann der Andere zusehen, wie er klar kommt. Das ist nicht die Schuld von Asylbewerbern, die diese Versorgung in Anspruch nehmen, aber sicherlich die Schuld von Politikern, die damit fahrlässig die Muttern am Rad des sozialen Friedens lösen.

Normale Angestellte, die sich ihre Stadt nicht mehr leisten können

Um dies zu veranschaulichen, kann man vermutlich nahezu jede deutsche Stadt als Beispiel heranziehen. Für die Stadt Erlangen liegen Achgut.com Dokumente des Amtes für Gebäudemanagement vor, die belegen, wie einfach und schnell auch in chronisch klammen Kommunen Steuergeld locker gemacht werden kann, wenn es um Anmietungen für Asylbewerber geht. Dabei geht es hierbei nur um die Anmietungen für die Erstunterbringung. Der eigentliche Verteilungskampf beginnt zumeist erst später. 

Der bezahlbare Wohnraum in Erlangen ist knapp. Insbesondere auch für Studenten. Trotz Neubauten und 1.800 neuen Wohnheimplätzen kann im Schnitt nur an jeden vierten Bewerber ein Zimmer vergeben werden. Und auf der Seite des Bündnisses für bezahlbares Wohnen in Erlangen heißt es:

„Günstiger Wohnraum werde in Erlangen sehr dringend benötigt: Allein auf der Warteliste der Stadt Erlangen stehen derzeit über 1.800 Haushalte, die dringend eine geförderte Wohnung suchen. Die Warteliste geht dabei weit über die Bezieher von Sozialleistungen hinaus: In Erlangen benötigen aufgrund der hohen Mieten auch viele Beschäftigte z.B. im Einzelhandel, in der Kranken- und Altenpflege oder auch in Handwerksberufen eine geförderte Wohnung.“ 

Längst geht es bei der Wohnungsnot nicht mehr nur um Sozialhilfeempfänger, sondern auch um ganz normale Angestellte, die sich ihre Stadt zunehmend nicht mehr leisten können. Dies hätte, wie das Bündnis feststellt, nicht nur soziale, sondern auch wirtschaftliche Folgen. 

Mit einem durchschnittlichen Mietpreis von 11,37 Euro pro Quadratmeter liegt Erlangen zwar gut einen Euro unter dem bayrischen Durchschnitt, aber bereits 2,58 Euro über bundesdeutschem Durchschnitt. Die Mieten für eine 30 Quadratmeter große Wohnung sind von 9,79 Euro 2011 auf 13,75 Euro in 2018 gestiegen, was einen prozentualen Anstieg von von gut 40 Prozent bedeutet. Bei 60 Quadratmetern Wohnraum beträgt der Anstieg sogar rund 45 Prozent. Von 7,35 Euro in 2011 auf 10,70 Euro in 2018. 

Quadratmeterpreis von bis zu 20 Euro für Flüchtlingsunterkünfte

Die meisten Anmietungen der Stadt Erlangen bewegen sich in diesem Rahmen oder sogar deutlich darunter. Verfügungswohnungen, zum Beispiel für Obdachlose, die im Schnitt knapp 30 Quadratmeter umfassen, liegen bei einem Quadratmeterpreis von gerade einmal durchschnittlich 5 bis 7 Euro. Insgesamt bewegen sich nahezu alle Anmietungen am unteren Ende des Mietspiegels oder deutlich darunter. Der Teufel liegt allerdings im Detail. So sticht nicht nur eine Anmietung eines Gebäudeteils in der Gundstraße für eine dezentrale Asylbewerberunterkunft zu einem Quadratmeterpreis von unschlagbaren 18,14 Euro ins Auge.

Teilweise erfolgten Anmietungen auch mit Um- und Rückbauverpflichtungen, die mitunter erhebliche Kosten nach sich ziehen. Darüber hinaus erfolgten viele Anmietungen auf mehrere Jahre, obwohl die Nachfrage nach Erstunterbringungen aufgrund der verminderten Asylzahlen längst gesunken ist. Für den erwarteten Familiennachzug seien aber zugleich bereits Wohnungen zu einem Quadratmeterpreis von bis zu 20 Euro angemietet worden. Wo für die einheimischen Bürger klare Grenzen gezogen werden, wenn es um die Kosten für Wohnraum geht, scheint es hier ganz offensichtlich keine Obergrenze zu geben. 

Auf derartige Missstände hinzuweisen, gilt gemeinhin als Hetze. Dabei richtet sich die Kritik nicht an Asylsuchende, sondern an Politiker, die für diese Missstände sorgen. Denn am Ende wird klar, dass alles eine Frage des politischen Willens ist. Es ist politisch gewollt, jedem Menschen, der über die deutsche Grenze kommt, eine Wohnung zur Verfügung zu stellen. Und wenn kein günstiger Wohnraum vorhanden ist, dann wird eben mehr bezahlt. Ein Luxus, den sich nur die aus dem Steuertopf schöpfende Politik leisten kann. Ein Luxus, den sich Menschen, die monatlich ein festes Gehalt oder einen festen Hartz IV-Satz zur Verfügung haben, nicht leisten können. Hier gilt stattdessen: Wer die Mietpreisexplosion mit seinem Gehalt nicht mehr stemmen kann, muss weggehen und sich woanders etwas Neues suchen. Dies sorgt für eine enorme Schieflage bezüglich der Frage nach Gerechtigkeit, die, wie bereits angesprochen, nicht nur eine soziale, sondern auch eine wirtschaftliche Frage ist.

Ein Staat, in dem die alimentierte Bevölkerung in immer mehr Bereichen Vorteile gegenüber der arbeitenden Bevölkerung genießt, in dem sich der Abstand zwischen Niedriglöhnern und Sozialleistungsempfängern praktisch aufgelöst hat und zur Mittelschicht zunehmend verkürzt, braucht sich nicht wundern, wenn die Motivation zum Arbeiten nachlässt und die Zuwanderung von wirklichen Fachkräften nicht stattfindet. Ein solcher Staat ist langfristig nicht in der Lage, seinen Wohlstand und die Voraussetzungen für die vollen Steuertöpfe, aus denen sich (im Moment noch) üppig bedient wird, zu erhalten. 

Foto: Achgut.com

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Gertraude Wenz / 21.03.2019

“Das ist nicht die Schuld von Asylbewerbern, die diese Versorgung in Anspruch nehmen, aber sicherlich die Schuld von Politikern, die damit fahrlässig die Muttern am Rad des sozialen Friedens lösen.” Zitatende. Oh doch! Für mich ist es auch die Schuld oder zumindest Teilschuld der Asylbeweber! Sie sind es doch, die zum größtenTeil illegal über unsere Grenze gekommem sind, mit häufig falschen Angaben sich einen Aufenthaltsstatus erschlichen haben, unsere Gutmütigkeit/Dummheit ausnützen und denen es am Allerwertesten vorbeigeht, ob die aufnehmende Gesellschaft überhaupt genügend Kapazität hat, sie und ihre nachziehende Familie aufzunehmen. Machen die sich überhaupt Gedanken darüber, in welches Schlingern die deutsche Gesellschaft durch sie geraten ist? Natürlich nutzen sie ihre Chance (wenn es denn wirklich eine ist) auf ein besseres Leben. Aber warum dürfen die Migranten ihren (menschlichen) Egoismus so ungehemmt ausleben bis hin zu kriminellen Handlungen und uns “Opfern” dieser Invasion wird genau der gleiche Egoismus (Erhaltung der herkömmlichen Gesellschaft, Ablehnung zu großer finanzieller Belastung) angekreidet? Wir sind diesen Menschen nichts schuldig. Humanitäre Hilfe ja, Ausbeutung NEIN!

D.Kempke / 21.03.2019

Das Einzige was einen angesichts der aktuellen Politik noch trösten kann, ist dass die ein Großteil der verantwortlichen Politiker, besonders auf Seiten der Grünen, jung genug sind, um die Suppe die sie hier allen einbrocken, noch mit auslöffeln zu müssen. Wenn die Wirtschaft zusammenbricht, sind auch Politikerdiäten/-pensionen nicht mehr heilig. Und auswandern wird für unsere grünen Schneeflocken auch keine Option sein. Deren “Qualifikationen” sind im Ausland eher “weniger” gefragt. Zumal man dort seine eigenen Schneeflocken versorgen muss.

Ulrich Habermann / 21.03.2019

Das ist alles sehr gut und schlüssig herausgearbeitet worden, aber was nützt es ? Der deutsche Michel kämpft immer noch gegen rääächts, wenn er schon aus seiner Wohnung gekündigt mit seiner Familie auf der Straße sitzt. Gegen Dummheit ist leider immer noch kein Kraut gewachsen, das haben die letzten Wahlen gezeigt.

Fanny Brömmer / 21.03.2019

“Das Geld, das jahrzehntelang angeblich nicht da war, ist jetzt zwar da, aber es fließt in andere Projekte und an andere Menschen. Während für die Unterbringung und Versorgung des Einen kein Preis zu hoch scheint, kann der Andere zusehen, wie er klar kommt. Das ist nicht die Schuld von Asylbewerbern, die diese Versorgung in Anspruch nehmen, [...] “ Zu dieser zu gern und zu oft wiederholen Behauptung würde ich gern ein Gedankenexperiment durchführen. In ihrer Straße gibt es einen kleinen Tante - Emma - Laden, dessen Eigentümerin, besagte Tante Emma, schon älter und etwas gebrechlich ist. Trotzdem pflegt sie noch hingebungsvoll den kleinen Garten neben dem Laden und hat dort die schönsten Blumen. Würden Sie in diesem Laden stehlen gehen und die Beete im Garten verwüsten, wohl wissend, dass das kriminell und folglich verboten ist, Tante Emma sich aber nicht wehren wird und Sie schneller rennen können? Nein. Das würden Sie und die meisten Deutsch - Deutschen nicht tun. Moralische, ethische und juristische Normen hindern sie daran. DAS ist der Unterschied. Die Schatzsucher und Invasoren wissen GENAU, dass sie ILLEGAL in unserem Land sind, und dass ihnen NICHTS von dem zusteht, worauf sie hier so unverschämt und gewalttätig Anspruch erheben und es sich einfach nehmen, wenn’s ihnen passt. Geld, Wohnungen, Häuser, FRAUEN, alles steht ihnen als islamischen Herrenmenschen zu und muss von uns unwürdigen Kuffar untertänigst und sofort als Tribut an sie übergeben werden. Und was ihnen nicht gut genug ist oder FÜR SIE keinen Nutzen mehr hat, wird zerstört. Frauen, Mädchen, Unterkünfte, Einrichtungen, Sprach- und “Integrations"kurse,... Diese Individuen wissen genau, wie illegal und kriminell schon ihr reiner Aufenthalt in unserem Land ist. Und sie wissen ebenso genau, dass alles, was sie hier” in Anspruch nehmen”, ihnen nicht im Geringsten zusteht. Aber da sie sich selbst, wie viele Artikel auf der Achse schon umfangreich belegt haben, als Eroberer sehen, wollen sie genau das.

H.Milde / 21.03.2019

Erlangen, AD 1985/86, lagen mW die Mietpreise ca. 8 DM/m², warm! Da konnte man auch als Student mit ein paar kompatiblen Kollegen durchaus eine WG machen/leisten, nebenbei arbeiten/dazuverdienen, und den “Berg” heftig genießen, klar nach den Klausuren. Und damals, im vorsozialgerechten, vorgegenderten klimapanikfreien Zeitalter, da konnten auch die Mädels unbewaffnet und unbeschützt abends auf die Rolle gehen! Die einzige Gefahr war evtl. Ordnungshüter, die es auf uns Preißn va. nach den AbendLernvertiefungsveranstaltungen abgesehen haben. Grüße an Barbara, Anja, Helene, Meggie, und die Jungs Ronnie, Gerrit, Klaus etc., falls sie das lesen Schää woars scho. ; )

Eugen Richter / 21.03.2019

Aus politisch korrekter Sicht liegt die Ursache in den immer noch im Privatbesitz befindlichen Immobilien. Seit 1945 bis heute fehlt immer noch bezahlbarer Wohnraum. In der Zeit sind private Immobilienbesitzer immer reicher geworden. Das ist ungerecht. Es doch klar, dass der Staat hier viel mehr eingreifen muss, damit es endlich nach 1945 richtig funktioniert. Hier hilft nur noch Enteignung.  SPDGRÜNLINKE übernehmen sie. ;-) Nicht wenige Leute glauben den Müll, den ich oben geschrieben habe und fahren darauf völlig ab. Unfähigkeit + Macht = Sozialismus.

Siegfried Heiden / 21.03.2019

In Hamburg sind die ” Flüchtlings”-Container an der A7 nahe dem HSV Stadion ( Parkplatz “Braun”) verschwunden, dafür kann man in fast jedem Bezirk diverse Neubauten bewundern, alle samt komplett ausschließlich für nicht deutsche Neubürger gebaut, so zu sagen ein abgeschotteter Wohnungsmarkt, an dem die Steuerzahler gar nicht teilnehmen “dürfen”. ( Bezahlt werden müssen die Container allerdings immer noch, “Dank” langfristig geschlossener Verträge) Jeden Tag fahre ich an einem dieser Neubauten für Neubürger vorbei. Mit Tiefgarage ( für den AMG 63? ). Ca. 30-40 Wohneinheiten. Ein Schild am Eingang weist auf den Betreiber hin: “Fördern und wohnen”, eine Stadt eigene Gesellschaft. Geplant ist außerdem ein ganzer neuer Stadtteil: Ober Billwerder. Grüner Öko Stadtteil ohne Autos. Überwiegend auch für Neubürger gedacht. Normal Bürger können sich das alles nicht mehr leisten. Putzig finde ich, das jetzt nach Scholzens Kürzungen gerade die Kommunen jammern, welche vor kurzem noch nach viel mehr Migranten gerufen haben, wie Köln, trotz mehr als 6.000 schon länger hier Lebenden, welche keinen bezahlbaren Wohnraum finden. Die “eigenen Leute” haben diese abgehobenen Alt-Parteien Politiker schon lange nicht mehr auf dem Zähler. Deutschland schafft sich ab.

Magdalena Hofmeister / 21.03.2019

Das Schlimme ist, dass viele Menschen, wenn nicht die Mehrheit, den Zusammenhang zwischen grassierender Wohnungsnot und Migrationswelle schlichtweg ausblenden bis verleugnen. Wenn man in Gesprächen über die immer größer werdende Wohnungsnot auch nur anmerkt, dass der jetzige Zustand ja kein wirkliches Wunder sei bei fast zwei Millionen mehr Menschen innert vier Jahren, kommt entweder betretendes Schweigen, wird hektisch versucht vom Thema abzulenken oder es kommen Argumente, die den Blick freilegen auf die geistigen Blockaden in den Hirnen der meisten Befürworter der derzeitigen Flüchtlingspolitik. So wurde mir allen Ernstes erwidert, dass die Flüchtlinge doch nur zu Engpässen bei den Billig- u. Sozialwohnungen führten und die Wohnungsnot doch genauso schlimm sei bei den Wohnungen auf dem normalen Wohnungsmarkt, ganz so als wäre das alles voneinander abgekoppelt. Abgekoppelt haben sich dieselben allerdings von jeglichem rationalen Denken in Ursache-Wirkungsverhältnissen. Dieser Denk-Abkopplungsprozess ist aber offensichtlich nötig, um nicht zugeben zu müssen, dass sie mit Zustimmung zur Flüchtlingspolitik, die derzeitige Wohnungsmisere in Kauf genommen und mitverschuldet haben. Ganz zu Schweigen von Denk-Abkopplungsprozessen im Bezug auf andere Themenfelder, die von der Flüchtlingspolitik betroffen sind.

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