Lieber Herr Vahlefeld, im Kontext mit der lausigen Staatsführung kann man das Thema Pflegepanzer natürlich etwas ironisch angehen. Es steckt aber ein sehr großes Problem des Natur- bzw. Artenschutzes dahinter. Es geht um sogenannte Pionierflächen bzw. sehr frühe Sukzessionsstadien. In der mitteleuropäischen Naturlandschaft hatten größere Flüsse weitläufige Sand-, Schotter- und Schwemmlandflächen geschaffen, auf denen wenig oder nur schüttere Vegetation wuchs, bis der Fluss eben wieder neues Material anschwemmte. Ständige Umlagerung von Material, wenig, aber meist artenreicher Bewuchs auf nährstoffarmen Böden. Durch die Flussregulierungen haben die natürlichen Pionierflächen außerhalb der Hochgebirge ihr Ende gefunden. Dafür entstanden durch die Menschen Sekundärstandorte wie Kies- und Sandgruben oder Steinbrüche, die in der Flächenausdehnung oft sehr klein sind. Auf militärischen Übungsplätzen, auf denen viel gefahren wird, entwickelten sich diese naturschutzfachlich wertvollen Pionierflächen in den letzten Jahrzehnten sehr prächtig. Die hohe Bedeutung für den Arten- und Naturschutz der Truppenübungsplätze kommt häufig von diesen jungen Pionierstadien. Bei den Vögeln sind hochgefährete Arten wie Hauben- und Heidelerche, Wendehals, Ziegenmelker oder Raubwürger und Wiedehopf genau auf solche “zerstört” wirkenden Flächen mit wenig Gehölzen angewiesen. Dazu kommen unzählige Insektenarten. Das ganze Thema ist europaweit relevant, da viele Übungsplätze aufgelöst wurden. Wegen der gefährlichen Munitionsreste im Boden können diese Pflegemaßnahmen oft nicht mit landwirtschaftlichen Maschinen durchgeführt werden. Deshalb gibt es Pflegepanzer - dem Himmel sei Dank ist das möglich, sonst würden noch mehr Arten in DE aussterben. Die Pflegepanzer können rosarot, SED-rot oder AfD-blau angemalt sein. Das beeinflusst nicht ihren Zweck. Achja, für den Wolf braucht es keine Pflegepanzer. Er jagt im Wald, auf der Wiese oder Acker. Pionierflächen benötigt er nicht unbedingt.
In Deutschland versucht man seit Jahren in jeder Beziehung harmlos zu erscheinen. Ob Militär oder Polizei, es soll kein Anschein von potentieller Gewaltsnwendung geweckt werden. Dass sich Institutionen, die dem Schutz der Bürger dienen, damit auch vor dem potentiellen Angreifer völlig unglaubwürdig machen, wird in Kauf genommen. Hauptsache lieb erscheinen, damit Grüne und linke Friedensbewegte keinen Geund zur Beschwerde haben. Die Deutschen haben verinnerlicht, Aggressor gewesen zu sein und können sich deshalb Militär und Polizei nicht als ihre (guten) Verteidiger vorstellen. Sie meinen, die Welt immer noch beruhigen zu müssen, damit diese keine Angst vor den Deutschen hat. Dabei wird übersehen, dass schon lange niemand mehr Angst vor den Deutschen hat, zumindest nicht im militärischen Sinne. Es wird übersehen, dass es vielleicht sogar ganz gut wäre, wenn gewisse Individuen Angst HÄTTEN. Abschreckung ist nichts Schlechtes. Sie kann Respekt einflößen. Und sie kann Krieg, Gewalt und Kriminalität verhindern helfen.
Durch den Abzug des Amimilitärs sind inzwischen riesige Flächen ungepflegt, Pi × Daumen von der Größe des Saarlands. Unser Kettenfahrzeugpark kann das nicht kompensieren. Iwan müßte helfen.
Vielen Dank für diese eindringliche Beschreibung der Bundeswehr, man könnte herzhaft lachen, wenn es nicht bitterer Ernst wäre. Mir kommt es doch manchmal so vor, als liefe ein surrealer Film ab, und wir Bürger und Bürgerinnen dieses Landes werden gezwungen, mitzuspielen und auch noch zu bezahlen, und zwar gänzlich ohne unsere Einwilligung. Aber leider ist alles nackte Realität und wie es scheint, keine Änderung in Sicht.
G36 und kein Ende: Das angebliche Problem mit dem G36 ist von der Presse an das Verteidigungsministerium herangetragen worden (man kann nur vermuten, wer hier die Presse instrumentalisiert hat). Die Verteidigungsministerin hat „Führungsstärke“ zeigen wollen und hat das G36 kurzerhand ausgemustert. Sie ist ohne jede Fachkenntnis; das ist ihr nicht vorzuwerfen. Aber: Hat sie auf fachlichen Rat in ihrem Ministerium nicht gehört, sind etwaige schriftlichen Stellungnahmen der zuständigen Fachleute im Panzerschrank, gar im Papierkorb verschwunden oder haben dort aus Furcht alle “die Klappe gehalten”, um von einer Ministerin, die ja schon beim Amtsantritt demonstrativ die Köpfe rollen ließ, nicht abgestraft zu werden? Fazit: Das Ganze ist kein Trauerspiel, es ist ein Schmierenstück. Dabei liegen die Fakten klar zutage. Eine technische Untersuchung durch ein ziviles Institut hat gezeigt, dass das G36 bei Dauerfeuer ungenau schießt, weil das Rohr sich durch Erhitzung verformt. Das ist eine physikalische Tatsache und als solche banal. Das mit der Untersuchung beauftragte Institut ist so vorgegangen, wie etwa bei der technischen Erprobung eines Stahls: Er wird so lange belastet, bis er bricht: Dann kennt man seine Belastbarkeit Also hat man die Anzahl der abgegebenen Schüsse so lange erhöht, bis die Ungenauigkeit messbar eintrat. Nun lernt jeder Rekrut schon während der Grundausbildung, dass man mit einem Sturmgewehr kein ”Dauerfeuer” schießt. Man gibt allenfalls kurze Feuerstösse ab, weil Rückstoss und Geschoßdrall ohnehin zwangsläufig dazu führen, daß die Ziellinie auswandert: Der zweite Schuss geht schon daneben, spätestens der dritte geht ins Blaue. Feuerstösse werden also allenfalls im Nahkampf abgegeben, der - so oder so - schnell entschieden ist; zu einem ausgedehnten Feuergefecht kommt es dabei naturgemäß nicht. Die kämpfende Truppe ist, so hört man, mit dem G36 zufrieden: Spielt die praktische Erfahrung keine Rolle? Nicht, wenn es nach Frau vdL geht.
Eine Armee die Ihr Land maximal noch am anderen Ende der Erde verteidigt, braucht kein Mensch und kein Land und eine Verteidigungsministerin die ihre Aufgabe in Kitas, Umstandsuniformen und Ökomunition sieht, braucht wirklich nichts und niemand.
Sehr geehrter Herr Vahlefeld, es ist sicher legitim sich über die Bundeswehr lustig zu machen, steht sich diese Armee mit ihrer Bürokratie doch sehr oft selbst im Weg, auch über die Einführung von Uniformen für Schwangere lässt sich streiten. Aber in drei Punkten Ihres Artikel muss ich Ihnen widersprechen. Wussten Sie das Kindertagesstätten und Ganztagsbetreuung auch den Gemeinden der BW-Standorte offen stehen, das damit die Kindererziehung für Soldaten überhaupt erst mit dem Dienst vereinbar wurde? Auch die Anschaffung von bleifreier Munition macht absolut Sinn oder wollen Sie wirklich das Tonnen von Blei (und hier besonders Bleistaub) auf Schießständen und Übungsplätzen über die Jahre in den Boden und ins Grundwasser gelangen? (letztendlich auch in Ihre Nahrung und Trinkwasser?). Das hat rein gar nichts mit gesünder töten oder sterben zu tun. Auch der Einsatz von Panzern zur Landschaftspflege ist sinnvoll, mittlerweile sind neben den Städten Übungsplätze die artenreichsten Rückzugsgebiete der Natur. Wäre es Ihnen also lieber wenn wir (ich bin Mitarbeiter der lustigen Truppe) den Ölwechsel am Panzer nach Art der Sowjetarmee in der DDR durchführen? Allein die Beseitigung dieser Schäden hat den Steuerzahler nach der Wende Milliarden gekostet! Naturschutz ist übrigens keine Erfindung der Bundeswehr, schon in der Reichswehr und Wehrmacht wurde jedes Gefechtsschießen beobachtet und Blindgänger etc. anschließend geräumt. Beendet wurde dieses Praxis nach dem 8. Mai 1945 mit der beginnenden Nutzung der Übungsplätze durch die Alliierten, auch der westlichen. Als Soldat finde ich es persönlich auch wesentlich gesünder in Deutschland Naturschutz zu betreiben, als am Hindukusch mit verbleiter und/oder unverbleiter Munition erschossen zu werden. DASS IST NICHT SO LUSTIG!, ich spreche da aus persönlicher Erfahrung! Mit freundlichen Grüßen
Also, ich bin sicher auch dafür die Ministerin von der Laien zu verulken. Aber es ist besser, die durch Truppenübungen geschaffenen Biotope zu erhalten, als sie verschwinden zu lassen. Es ist ja nun einmal tatsächlich so, daß dort, wo das Militär übt, sich Pflanzen oder Tieren tummeln, die gar nicht da wären. Vielleicht darf ich Ihnen noch von persönlichen Eindrücken berichten? Im abgesperrten militärischen Bereich um Peenemünde, nach der Wendezeit, sah ich zum ersten Male Glühwürmchen, einen Salamander, Ringelnattern und Kreuzottern. Die waren da, weil keine Menschen dort waren. Und am Außenzaun flanierten die Hirsche. Aber: der Pfegepanzer gehört gar nicht zur Bundeswehr. Wenn jemand schon ein Video verlinkt, sollte derjenige auch bereit sein, den Inhalt zu erfassen. Es war, ganz am Anfang, von 300 Liebhabern von Militärtechnik die Rede, die den Truppenübungsplatz nutzen dürfen um ihrem Hobby nachzugehen. Es ist übrigens höchst löblich, wie die Bundeswehr Natur- und Umweltschutz betreibt. Bitte googeln sie mal nach den Hinterlassenschaften der Sowjetarmee auf den Truppenübungsplätzen der DDR und auch in der NVA gab es den Natur und Umweltschutz überhaupt nicht. Nicht mal als Wort. Daß die Laienministerin für Umstandsuniforman usw. das Geld verplempert liegt daran, daß sie nicht das Geldd bekommt, um Technik zu warten oder neu anzuschaffen. Sie teilt sich die Haushaltsmittel nämlich nicht selbst zu. DAS ist nämlich viel, viel teurer als Blusen, Röcke und Stöckelschuhe. Und Geld bekommt sie keines, weil der Staat die seit 2015 einvandernden invasiven Arten hegt und pflegt und das vor allem Priorität hat, in den Augen des herrschenden Regimes.
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