Henryk M. Broder / 20.10.2018 / 06:25 / Foto: achgut.com / 58 / Seite ausdrucken

Der ewige Antisemit: Ich habe untertrieben

Der Erste, der sich nach dem Erscheinen meines Buches „Der ewige Antisemit"  im Jahre 1986 zu Wort meldete, war der Intendant des Frankfurter Schauspiels, Günther Rühle. Er erwirkte eine einstweilige Verfügung, mit der dem S. Fischer Verlag und mir untersagt wurde, die Behauptung zu verbreiten, Rühle habe im Zusammenhang mit der Aufführung des Stückes „Der Müll, die Stadt und der Tod“ von Rainer Werner Fassbinder gesagt, die „Schonzeit“ für Juden sei „vorbei“.

Ich hatte mir diesen Satz weder ausgedacht noch Rühle unterschoben. So stand er u.a. in der New York Times und der taz, und als Urheber wurde jedes Mal Rühle genannt, ohne dass er sich dagegen verwahrte. Es kam zu einer Verhandlung vor einer Kammer des Frankfurter Landgerichts, die weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit im Richterzimmer stattfand. Sie endete mit einem „Vergleich“ zwischen Rühle auf der einen und dem Verlag und mir auf der anderen Seite. Rühle räumte ein, er habe gesagt, der „Schonbezirk“ für Juden sei „vorbei“, der Verlag und ich erklärten, wir würden die Behauptung, er habe gesagt, die „Schonzeit“ für Juden sei „vorbei“, nicht weiter verbreiten. Die entsprechenden Stellen wurden geschwärzt, das Buch durfte wieder verkauft und gekauft werden.

So wird auf ewig ungeklärt bleiben, ob Rühle „Schonzeit“ oder „Schonbezirk“ gesagt oder ob er vielleicht „Schonzeit“ gesagt, aber „Schonbezirk“ gemeint hat. Das eine würde bedeuten, dass man Juden wieder jagen darf, das andere, dass es nur außerhalb eines bestimmten Gebietes erlaubt ist, also zum Beispiel im Westend nicht, nebenan in Bockenheim aber schon.

Aus dem Abstand von 32 Jahren betrachtet, mutet das, was ich in diesem Buch beschreibe, den fortschrittlichen Antisemitismus der aufgeklärten, linksliberalen Kreise, geradezu idyllisch an.   

So neu wie die Plissee-Röcke dieses Sommers 

Die Frage, die damals diskutiert wurde, lautete: Gibt es einen linken Antisemitismus, kann es ihn überhaupt geben? „Linke können keine Antisemiten sein!“ postulierte Gerhard Zwerenz als elftes Gebot; Alice Schwarzer und andere maßgebliche Kultur-Linke waren derselben Meinung. Antisemitismus galt als eine Domäne der Rechten, mehr noch: Auschwitz, Endlösung, Holocaust. Inzwischen kann man sogar in der taz lesen, dass es einen linken Antisemitismus gibt, ganz abstrakt, der sich als „Israelkritik“ ausgibt. Allerdings vermag niemand zu sagen, wo die „legitime Israelkritik“ aufhört und der Antisemitismus anfängt. Die Grenzen sind fließend wie bei Mord, Totschlag und Körperverletzung mit Todesfolge, wobei es dem Opfer egal sein kann, ob es vorsätzlich, fahrlässig oder zufällig vom Leben zum Tode befördert wurde. Um ihn vom finalen Antisemitismus der Nazis abzugrenzen, sprechen Wissenschaftler gerne von einem „neuen Antisemitismus“, der freilich so neu ist wie die Plissee-Röcke, die in diesem Sommer wieder modern sind.

Man nennt ihn auch „sekundären Antisemitismus“ oder „Schuldabwehrantisemitismus“, wobei diese Begriffe vor allem der Verschleierung der Tatsache dienen, dass es den Antisemiten Spaß macht, Juden zu hassen und dass sie es unter verschiedenen Vorwänden tun. Mal geht es gegen Juden, die sich als Deutsche, Franzosen, Polen, Russen, Ukrainer verkleidet haben, mal gegen Juden, die als separate Nation in einem eigenen Staat leben wollen. Der Jude kann es dem Antisemiten nie recht machen, denn es geht dem Antisemiten nicht darum, wie der Jude ist – links oder rechts, arm oder reich, klug oder dumm –, es geht darum, dass der Jude da ist. Das zu begreifen, fällt auch Juden schwer, weswegen sie immer den „Dialog“ mit den Antisemiten und diese davon zu überzeugen versuchen, dass Juden „ganz normale Menschen“ sind – von den vielen Nobelpreisträgern, die sich um den Fortschritt verdient gemacht haben, einmal abgesehen. 

Für kaum ein anderes kulturelles Phänomen trifft die Bezeichnung „rasender Stillstand“ so sehr zu wie für die „Wer-ist-ein-Antisemit-und-woran-erkennt-man-ihn?“-Debatte. In dieser Beziehung hat der Antisemitismus einiges mit Alkoholismus gemein. Nur wenige Alkoholiker geben zu, dass sie ein Problem mit dem Alkohol haben. Und mir ist noch kein Gegenwarts-Antisemit begegnet, der sich als solcher geoutet hätte. Der Wiener Bürgermeister Karl Lueger war ein ehrlicher, bekennender Antisemit, ebenso der Journalist Wilhelm Marr, der den Begriff Antisemitismus geprägt und die „Antisemitenliga“ gegründet hat; der Berliner Hof- und Domprediger Adolf Stöcker gehörte derselben Spezies an. Aber schon bei Karl Marx, dessen 200. Geburtstag vor kurzem pompös gefeiert wurde, gehen die Ansichten auseinander, weil er selbst Jude war. Ja, Marx hat verächtlich über Juden geschrieben, aber war er deswegen gleich ein Judenhasser? Als ob man seine Schrift „Zur Judenfrage“ missverstehen könnte, als ob Sätze wie „Die Judenemanzipation in ihrer letzten Bedeutung ist die Emanzipation der Menschheit vom Judentum“ nicht die Anleitung zur Ausgrenzung und in letzter Konsequenz zur Ausrottung enthalten würden.

Heute will niemand ein Antisemit sein, nicht einmal Roger Waters, der bei seinen Konzerten ein heliumgefülltes Riesenschwein mit einem aufgemalten Davidstern über der Bühne schweben lässt. Mit Antisemitismus habe das nichts zu tun, sagt der Pink-Floyd-Gründer, es sei Kritik an der „rassistischen“ Politik Israels. Die Aussage würde ein wenig glaubwürdiger klingen, wenn ihm etwas Vergleichbares zu der rassistischen Politik eines anderen Staates eingefallen wäre, zum Beispiel der Chinesen gegenüber den Tibetern oder Uiguren. Dem „sekundären“ Antisemitismus folgt ein tertiärer auf dem Fuße, es ist ein Antisemitismus ohne Antisemiten. 

Es hat über 20 Jahre gedauert, bis sich die Erkenntnis etabliert hat, dass es doch so etwas wie einen linken Antisemitismus gibt, dessen Objekt Israel und dessen Ziel die Vernichtung des Judenstaates ist, der nicht nur für die Leiden der Palästinenser, sondern für alle Übel dieser Welt verantwortlich ist, einschließlich der Brutalitäten, die weiße Polizisten an schwarzen US-Amerikanern begehen. Das ist kein Witz, das ist eine Behauptung der „Black-Lives-Matter“-Bewegung, die sich auch in Deutschland verbreitet.

„Einzelfälle“, die keinen „Generalverdacht“ rechtfertigen

Es wird vielleicht nicht ganz so lange dauern, bis sich die Erkenntnis durchgesetzt hat, dass es doch so etwas wie einen muslimischen Antisemitismus gibt, der mit den Flüchtlingen, Geflüchteten und Schutzsuchenden ins Land geströmt ist. Diese offensichtliche Tatsache wurde eine Weile als „fremdenfeindlich“ denunziert und bestritten, inzwischen wird sie widerstrebend anerkannt, wenn auch nicht als Ergebnis der Erziehung in einigen der Herkunftsländer, sondern als eine Abfolge von „Einzelfällen“, die keinen „Generalverdacht“ rechtfertigen. So wie die Linke sich selbst idealisiert hat, so idealisiert sie jetzt die Flüchtlinge. Der deutsche Vormund braucht immer wieder ein Mündel, dessen er sich annehmen kann. Dabei geht ausgerechnet das Zentrum für Antisemitismusforschung an der Berliner TU meinungsbildend voran. Eine langjährige Mitarbeiterin des Zentrums hat in einem TV-Interview festgestellt, es gebe „keinen muslimischen Antisemitismus“, sondern nur „einen Antisemitismus unter Muslimen“, „Einzelfälle“ infolge der „medialen Aufmerksamkeit“.

Daraus ergibt sich: Es gibt es auch keinen christlichen Antisemitismus, sondern einen Antisemitismus unter Christen; keinen nationalsozialistischen Antisemitismus, sondern einen Antisemitismus unter Nazis. Keinen kommunistischen Antisemitismus, sondern einen Antisemitismus unter Kommunisten. Wörtlich genommen bedeutet Antisemitismus unter Muslimen, dass es sich um eine innermuslimische Problematik handelt, dass Muslime sowohl die Träger wie die Objekte des Antisemitismus sind. Das ist Wissenschaft auf höchstem Abstraktionsniveau.

Ein anderer Wissenschaftler beim Zentrum für Antisemitismusforschung treibt den Erkenntnisprozess noch weiter voran, indem er behauptet, so die FAZ, es gebe „keine belastbaren Zahlen für Unterschiede im Ausmaß antisemitischer Einstellungen zwischen Muslimen und Nichtmuslimen sowie Flüchtlingen, Migranten und Deutschen“. Bis jetzt sei man, so der Forscher, „über anekdotische Beispiele von Antisemitismus“ nicht hinausgekommen.

Theodor W. Adorno hat einmal gesagt, der Antisemitismus sei ein „Gerücht über die Juden“. Nun wird aus dem „Gerücht“ eine Sammlung von Anekdoten ohne jeden empirischen Beweiswert. Da wird ein jüdisches Kind an einer Schule gemobbt, ohne dass es die Lehrer mitbekommen, dort ein Israeli verprügelt, weil er mit einer Kippa auf dem Kopf durch Friedrichshain spazierte. Die Anekdoten häufen sich, aber: Nur wo Antisemitismus darauf steht, kann auch Antisemitismus drin sein. Es wird eine der Aufgaben des neuen „Antisemitismusbeauftragten“ der Bundesregierung und seiner elf Mitarbeiter sein, auf diesem Gebiet für Klarheit zu sorgen und Etikettenschwindel zu unterbinden. Optimal wäre es, wenn der „Antisemitismusbeauftragte“ eine Art „Gütesiegel“ verleihen würde, mit einem, zwei oder drei gelben Sternen. Von „antisemitismusverdächtig“, über „leicht antisemitisch“ bis zu „eindeutig antisemitisch“. Er hat damit bereits angefangen, indem er gleich zu Beginn seiner Tätigkeit kundtat, der Antisemitismus sei „unislamisch“.

Die grandiose Sicht hat auch meinen inneren Blick erweitert

Der Antisemitismus-Beauftragte ist ein freundlicher und integrer Ministerialbeamter, der sich freilich erst mit dem Gegenstand seiner Tätigkeit vertraut machen muss. Helfen soll ihm dabei ein eingetragener Verein, ein „flächendeckendes Netzwerk“ zur „Sicherstellung einer bundeseinheitlichen, zivilgesellschaftlichen Erfassung antisemitischer Vorfälle“. Wie bei den Weight Watchers und den Anonymen Alkoholikern wird es „Meldestellen“ geben, die allerdings nicht Antisemiten zur Behandlung annehmen, sondern „antisemitische Vorfälle“ an die Zentrale „melden“ werden. Was danach passieren soll, ist noch unklar. Wird eine „Task Force“ ausrücken und sich die Antisemiten vorknöpfen? Es geht wohl eher um eine statistische Erfassung der „Vorfälle“, denn Statistiken sind das Rückgrat der Bürokratie.

Es ist noch nicht lange her, da hat man es geschafft, mit gnadenloser Genauigkeit festzulegen, wer ein Volljude, Halbjude oder Vierteljude war. Heute ist man schon froh, wenn man sich auf eine Antisemitismus-Definition verständigen kann, die so allgemeinkonkret ist wie der Satz, dass die Armut von der Poverte kommt. Der Antisemitismus, sagen die Konflikt- und Vorurteilsforscher, sei eine Form der „gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit“. Das ist nicht einmal falsch, aber was unterscheidet ihn dann von der Abneigung gegenüber Analphabeten, Schwulen, Veganern, Karnivoren, Rauchern, Radfahrern, Rentnern, Rockern und Alkoholikern? Sind das nicht auch Variationen „gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit“? Und im Übrigen: Was spricht dagegen, bestimmte Gruppen von Menschen nicht zu mögen?

Ich zum Beispiel kann Männer nicht ausstehen, die Baseballmützen verkehrt herum tragen. Aber ich würde sie deswegen weder einsperren noch ausbürgern.

Der Antisemitismus gehört zum Weltkulturerbe. Sein Epizentrum liegt in Europa. Er ist das, was Juden und Judenhasser verbindet. Ein tiefes und nachhaltiges Gefühl. Anzunehmen oder auch nur zu hoffen, man könnte ihn aus der Welt schaffen, ist Ausdruck eines modernen Aberglaubens, der auch dem Klima vorschreiben möchte, wie es sich entwickeln soll. 

Als ich 1986 den Ewigen Antisemiten schrieb, lebte ich in Jerusalem und schaute aus meinem Arbeitszimmer über die judäische Wüste bis zum Toten Meer. Die grandiose Sicht hat auch meinen inneren Blick erweitert. Wenn ich heute lese oder höre, wir müssten „den Anfängen wehren“ finde ich das nur noch komisch. Noch lustiger ist nur die Feststellung, der Antisemitismus sei inzwischen „in der Mitte der Gesellschaft“ angekommen – als ob er jemals irgendwo anders logiert hätte. 

Dieses Buch ist eine Momentaufnahme aus den 1980er Jahren. Es wurde mir damals vorgeworfen, ich würde hemmungslos übertreiben und überall Gespenster sehen. Rückblickend kann ich nur sagen: Ich habe untertrieben. Geschichte funktioniert wie ein Theaterstück. Das Ensemble ändert sich, aber die Vorstellung geht weiter.   

Henryk Broders Buch "Der ewige Antisemit" von 1986 gilt als Klassiker des Themas, hat nichts von seiner Aktualität verloren und ist soeben als E-Book im Piper-Verlag neu erschienen. Dieser Beitrag ist das von Henryk Broder dazu verfasste neue Vorwort.

Foto: achgut.com

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Karl Krumhardt / 20.10.2018

Ich schließe mich der Neid-Theorie an. Sozialismus in seinen vielen Facetten ist ja auch Ausdruck von fehlendem (infantilem) Umgangsvermögen mit Neid. Jemand hat etwas, das ich nicht habe - das ist ungerecht! Enteignet ihn! Erschlagt ihn! Die Alternative ist, Neid als Ansporn zu begreifen und natürliche Unterschiede zwischen Menschen zu akzeptieren. Das ermöglicht den freien Wettbewerb - der nebenbei bemerkt, auch zu insgesamt größerem Wohlstand führt (was wieder Neid erzeugt). Daher ist es kein Zufall, dass Antisemitismus und Antikapitalismus meist Hand in Hand gehen.

E. Thielsch / 20.10.2018

Die Unterscheidung Antisemit oder Israelkritik kann sehr einfach sein. Wer sich mit Terror-Organisationen wie der Fatah oder Hames solidarisiert, am Grab von Yassir Arafat einen Kranz ablegt oder bedingungslos Geld in den Gaza pumpt, ist ein Antisemit, denn er er unterstützt Judenmörder. Den nichts, keine ‘Israelkritik’, kann rechtfertigen , dass Mörder nun einmal Mörder sind. Auch wer den islamofaschistischen Iran in irgend einer Weise unterstützt, rechtfertigt, verharmlost, ist ein Antisemit, denn die iranische Regierung ist besessen von einem mörderischen Antisemitismus. Der Antisemitismus ist nicht nur in der Mitte der Gesellschaft, er ist in der Mitte der deutschen Regierung.

U.Kröger / 20.10.2018

So ist es Herr Broder. Wort für Wort. Ich konnte kürzlich, angesichts der Diskussionen um die Anerkennung Jerusalems als Israels legitime Hauptstadt fassungslos bestaunen, wo die tatsächlichen Antisemiten politisch angesiedelt sind. Dazu passt dann auch wieder das latente, unselige, teutonische Strebertum - wie aktuell beim massenhaften Import von muslimischen Judenhassern. Ich lasse mir mein Gefühl nicht ausreden, dass die derzeitige grüngrünrotrote Melange prinzipiell nichts anderes wiederholt, damals waren sie halt alle perfekte, vorbildliche Arier, heute perfekte, vorbildliche, bunte Gutmenschen. Gestern SA, heute Antifa. Und sage mir keiner es gäbe nicht so etwas wie den vielgescholtenen “Volkscharakter”...

Andreas Möller / 20.10.2018

Vorab und grundsätzlich Herr Broder: Ich verehre Sie, geniesse Achgut täglich, liebe Ihre Artikel und teile fast immer ihre Ansichten, auch in diesem Artikel hier.  Aber wie schon mal an anderer Stelle hier von mir erwähnt, ich finde nicht, dass Roger Waters ein Antisemit ist. Eigentlich ist er ein megareicher Sozialist (das in Kombination ist natürlich schon etwas problematisch und in sich widersprüchlich) und prangerte schon immer bestimmte Machtgefüge an. Als Liebhaber von Pink Floyd Musik und intensiver Konezertgänger kann ich Ihnen sagen, dass bei der Wall-Tour vor ein paar Jahren kein Hakenkreuz auf dem fliegenden Schwein aufgemalt war, sondern der Mercedes-Stern, das Dollarzeichen, das Shell-Logo und leider auch der Davidstern, letzterer als Zeichen gegen die Politik Israels. Sein Engagement für den BDS schmeckt mir ebenfalls nicht, trotzdem ist seine Einstellung meiner Ansicht nach keine antisemitische, ganz im Gegenteil. Bei seiner nun schon im zweiten Jahr andauernden aktuellen Tour sind diese Logos nicht mehr auf dem Schwein, stattdessen steht dort jeweils auf einer Seite in englisch und auf der anderen Seite jeweils in der Landessprache wo er gerade auftritt: “Bleibt menschlich”. Hinzu sollte beachtet werden, dass das fliegende Schwein seit dem “Animals-Album” ein PF-Markenzeichen ist, mit welchem totalitäre und machtbesessene Politiker und Konzerne angeprangert werden sollten. So gesehen könnte eigentlich auch das Hakenkreuz darauf gemalt sein. Das Hakenkreuz neben den Davidstern zu setzen, soweit wollte er dann aber wohl doch nicht gehen, was auch richtig ist wie ich finde. Übrigens, der Inhalt sämtlicher Texte des Wall-Albums und der Aufbau der ganzen Wall-Show ist ja eine einzige Anprangerung des totalitären und besonders des Nationalsozialismus bzw. faschistischer Regime überhaupt.

Stefan Lanz / 20.10.2018

Als junger, möchtegernpolitischer, aber eigentlich völlig unbedarft und von den Medien stark beeinflusster Mensch, habe ich früher auch die Israelis wegen ihrer Politik kritisiert. Mittlerweile habe ich es mir angewöhnt, trotz einigem Hintergrundwissen, u.a. durch Hr. Broder, mich zu Sachverhalten, die in Israel passieren, nicht mehr zu äussern. Warum? Weil ich weder Fachmann für Israel bin, noch die genauen Umstände dort zu beeurteilen vermag. Ich halte allerdings meine Klappe nicht, wenn in meiner Gegenwart “Israelkritik” aufkommt. Nach ein zwei harten Fakten meinerseits zu Israel ist die Diskussion eh meist beendet, da diese zu 99% ohne Substanz geführt wird. Einfach nachgeplappert eben - wie ich in jungen Jahren….

Torsten Lange / 20.10.2018

Antisemitismus, verdeckt zwar aber wirkungsmächtig, ist auch ,  wenn - wie im Juli 2018 in Bonn geschehen -  der Angriff auf einen jüdischen Hochschullehrer instrumentalisiert wird, um wohlfeil die gegen Rechts komponierte Propagandamelodie von Toleranz und Vielfalt aufzuspielen. Lediglich die Vorsitzende der jüdischen Gemeinde in Bonn benannte die Herkunft und das Motiv des Täters : muslimischer Judenhass!      

Anders Dairie / 20.10.2018

Der Holocaust ist n i c h t   die Verfolgung und Vernichtung der Juden aus Glaubensgründen.  Es liegt am mittelalterlichen Denken.  Den für wohlhabender und tüchtiger gehaltenen Juden sollte durch Vertreibung und M o r d   das rechtmäßige Eigentum genommen werden.  Angefangen beim Auslandsvermögen, über das der Firmen, das Bare, das Wertpapier, den Kunstgegenstand….  bis zum letzten Stuhl ihrer Wohnungen.  Genauso kam es bis 1945.  Die Wannsee-Konferenz 1943 diente auch dazu,  die Erben der bereits Ausgeraubten bei Rückforderungen nach dem Kriege zu behindern. In Berlin ahnte man 1943 bereits, dass der Raub-krieg verloren gehen wird.  Es sei denn, der ebenfalls geschwächte,  allierte Gegner sucht den Waffenstillstand.  Die Verfremdung des eigentlichen Kriegsgrundes, beginnend in den Schulen, indem man Unklarkeit über den räuberischen Kern des Holocaust beläßt, fördert neuen Antisemitismus.  Die Mullahs verdecken mit dem Antisemitismus ihre Unfähigkeit, sich den Erfordernissen der Zeit anpassen zu können.  Islamische Länder sind sichtbar unfähig,  ihre teils 5-fach angewa- chsene Bevölkerug zu versorgen.  In Ägypten fehlen ständig 20% der Nahrungsmittel, die das Ausland nachliefert.  Die Gründe für Fluchten sind rein sozial und profan.  Die Gründe des Judenhasses sind das auch, und das ist die Krux.

Tom Tomforde / 20.10.2018

An der Existenz eines massiven muslimischen Antisemitismus kann es keinen Zweifel geben. Am 23.07.2014 habe ich persönlich in Bremen beobachtet, wie tausende (!) hasserfüllte Moslems mit diversen Flaggen ihrer arabischen Heimatänder judenfeindliche, absolut nicht zitierfähige Parolen skandidierten, die einen „Biodeutschen“ (zurecht) für einige Zeit hinter Gitter bringen würden. Prof. Wolfsohn hat meines Wissens darauf hingewiesen, dass dieser muslimische Antisemitismus momentan sogar die „Szene“ klar dominiert.

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