“Wie behämmert kann man eigentlich sein?” Diese Frage stelle ich mir als AfD-Wähler (ja, von Anfang an, tatsächlich!) nicht nur, wenn ich von solchen Begebenheiten lese, wie sie auch der Autor Herr Schneider in seinem Artikel kritisiert. Kritik, die ich vollumfänglich und ohne jeden Abstrich teile! In jeder Diskussion, ganz schlimm in der Familie, mit meinen Kindern, oder in anderem sozialen Umfeld kommt unweigerlich die Sprache auf solche Vorfälle. Na klar, der politische Gegner und andere Primaten der Politik liefern auch Beispiele dramatisch blöder Aktionen und Aussagen, kann man in der Diskussion entgegnen, und angebliche Schießbefehle an der Grenze und sonstige Fliegenschisse sind ja tatsächlich mit dem Hinweis, doch mal die Reden oder Interviews im Wortlaut nachzulesen, relativ schnell widerlegt. Es ist die (zumindest gefühlt) schiere Masse der Aussagen und (angeblich) als unglaublich unsympathisch erlebte Auftritte von AfD-Repräsentanten, die es mir so schwer macht, andere davon zu überzeugen, statt relativ unwirksam zu wählen (Tierschutz, ÖDP, Die Partei…), es doch mal, zumindest als Protestwahl, mit der AfD zu versuchen. “Wie behämmert kann man eigentlich sein?” Jedem aufrechten und im demokratischen Spektrum ruhenden Deutschen muss doch die letztlich die historische Verantwortlichkeit (nicht aber eine persönliche Verantwortung!) zur Bewahrung der Lehren aus unserer Geschichte bewusst sein! Und jemand, der sich selbst auf der auf-rechten politischen Seite verortet, hat wegen der immanenten Sensibilität seiner politischen Position einen substanziell wesentlich höheren Anspruch an sich zu stellen, alles zu unterlassen, was dem politischen Gegner (Gegner!) Munition liefert! Ist ein Repräsentant der AfD dazu aufgrund seiner persönlichen politischen Einstellung oder auch intellektuell nicht in der Lage, sollte er doch besser das Weite suchen: Herr Gedeon und Konsorten sind gewiss nicht satisfaktionsfähig! Und das gilt auch für so manchen Kommentator hier!
Oh, Herr Schneider, warum auf einmal so empfindsam? Durch Neusprech- Konventionen schon derart eingepampert, daß man groben Unfug nicht mehr erträgt? Ich habe düstere Erinnerungen an Bundestagsdebatten, als sich FJS und Wehner mit sachlichem Bullshit und groben Beleidigungen jenseits jeglicher rhetorischer Eleganz beworfen haben und dennoch den Eindruck, daß sich die bundesdeutsche Demokratie dennoch in besserem Zustand befand als heute. Mich beunruhigt eher die ungleiche Bewertung von in Neusprech abgefaßten, selten minder beleidigende Falschimplikationen gegenüber grobem Bullshit, den nervlich oder geistig überforderte AfDler so von sich geben. Soll man Sie jetzt als Fan der sprachlichen “political icorrectness” werten, aber nur dann, wernn es Ihnen rhetorisch ausgefeilt genug ist?
Danke, Thilo Schneider. Jedes Wort berechtigt - volle Zustimmung. Mann, hat die CDU ein Glück, dass rechts von ihr immer wieder dieses unappetitliche Chaos stattfindet, veranstaltet von Menschen, die man wirklich nicht wählen kann. Und das ist definitiv schade für die anderen, die einfach gute parlamentarische Arbeit machen wollen. Denn ab und an gibt es im Bundestag durchaus Beiträge, bei denen man nur zustimmend nicken kann - und sieht hinterher “oh, war jemand von der AfD”. Es gibt also Politiker dort, die wählbar wären. Warum lassen die sich die Grätschen aus der eigenen Partei eigentlich gefallen? Vielleicht rafft sich die Werteunion ja mal auf und gründet eine Partei außerhalb der CDU, evtl. mit der CSU zusammen?? Denn ich sehe nicht, dass sich die CDU auch nur ein Schrittchen bewegt in Richtung Werteunion.
Ich sehe den Kommentar zum Eurofighter - Absturz als (zulässigen) schwärzesten “Humor”, der den miserablen Zustand der Bundeswehr darstellt, was auch mit verantwortlich sein dürfte für den Absturz mit der Folge des Todes eines der Piloten, nämlich der systembedingte Mangel an Flugerfahrung. Ob der Tote durch eine Gedenkminute der für die Mißstände Verantwortlichen, die danach weiter machen und dumm labern wie bisher, nicht eher verhöhnt wird, liegt in der Beurteilung des Betrachters.
Wie heißt es: “Wenn die NPD aufgelöst wird, hat der Verfassungsschutz ein Personalproblem”, oder so ähnlich. Ganz sicher, dass bei der AfD keine Agents Provocateurs untergebracht sind? Hausgemachte Dummheit gibt es natürlich auch. So lange es aber nicht mehr als die in Ihrem Artikel genannten Idioten betrifft, muss man wohl mehr oder weniger damit leben. Eine Partei, in der jedes Mitglied vorbildlich ist, dürfte kaum zu finden sein. Wichtig ist mir, wofür diese Partei steht. Sie kämpft als einzige ernstzunehmende deutsche Partei für den Erhalt unseres Landes und damit für die Zukunft auch meiner Kinder. Dafür würde ich noch mehr als die aufgezählten Ausrutscher in Kauf nehmen.
Die Altparteien weigerten sich eine Gedenkminute für ein ermordetes Mädchen einzulegen,das war anscheinend kein Skandal. Der Herr der nicht aufstand sagte er hat es nicht mitbekommen,das die Medien daraus einen Skandal machen ist klar. Das Kantholz war eine Vermutung(weil am Ort ein soclhes lag)die die AFD übernahm-aber was wollen sie damit sagen?Die Verletzung ist die gleiche geblieben! Gedeon ist ein alter Maoist.Was den Terorr angeht-seit 9/11 gab es mindetens 35000 islamische Terrorattentate.
Ich würde Ihnen zustimmen wollen, dass etwas mehr Geschick nicht schaden könnte. Ich bin mir allerdings bewusst, dass für heutige Politiker alles nur ein Anlass ist, die Richtigkeit (nie Unrichtigkeit) der eigenen Position zu erkennen. Rechte sind da nicht (mehr) besser als Linke. Die Schlammschlacht läuft; wer zuerst zuckt hat verloren. Das kann man beklagen, doch es wird sich nichts ändern. Allerdings hat die AfD dieses Format der Auseinandersezung weder eingeführt noch auf ein neues Niveau geführt. Das dürften vor allem die Grünen gewesen sein, die von dieser Art der politischen Auseinandersetzung (Überschriften statt Argumente) sehr profitieren. Ihre Kollege wollte die Radikalität, die Grüne in die Politik eingeführt haben (Gewalt in verschiedenen Abstufungen, Zweiklassenrecht für die moralisch Wertvollen, Vereinnahmung der Öffentlichkeit allein für sich, etc.), nicht recht erkennen. Erstaunlich, wie schnell man abstumpft. Doch mal im Ernst: Reden wir hier über eine Fehlleistung in einer zentralen politischen Frage? Darüber hinaus könnte man schon fragen, ob die AfD besser sein muss als ihre politischen Gegner. Im Moment muss die doch nur anders sein. Das schafft sie locker, denn die anderen gehen ja im Gänsemarsch hintereinander. Volksfront klingt eigentlich viel zu breit. Es erinnert mich eher an eine Volksprozession - und der religiöse Charakter passt auch viel besser zum Phänomen.
Ich kann nur sagen: Ich wähle die AfD, weil ich ihr Programm gelesen habe und dies sich zu sehr großen Teilen mit meiner Vorstellung einer freien Demokratie und Marktwirtschaft deckt. Wenn ich den Hass in anderen Parteien und ihren Akteuren gegen alle Andersdenkenden sehe, kommen mir die wenigen merkwürdigen Figuren in der AfD geradezu harmlos vor. Und, Herr Schneider, haben Sie eigentlich auch noch ein anderes Bashing drauf? Ein Grünen-Bashing beispielsweise, ein Böhmermann-Bashing. Ich warte auch gerne auf ein Islam-Bashing? Trauen Sie sich was! Sie haben jetzt doch schon oft genug an der AfD geübt.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.