Machen Sie nicht Ihren Sekt oder Broderwein auf, wenn die Heimsuchung im Hosenanzug abtritt, sondern tun Sie endlich JETZT endlich etwas, Gründen Sie meinetwegen Stammtische, Initiativen und wehren Sie sich oder machen Sie wenigstens endlich den Mund auf.
Ich glaube, dass die Ursachen für den Niedergang von SPD und CDU verschieden sind. Die SPD scheitert an einem inhärenten Widerspruch ihrer Ziele. Kern, ja Existenzgrund der SPD war das Versprechen von Wohlstand für die breite Masse. Dieses Wohlstandsversprechen steht aber in vollkommenem Widerspruch zu der seit 3 Jahrzehnten immer stärker werdenden Ökoideologie in der SPD, die fundamental wohlstandsfeindlich ist, da materieller Wohlstand als Ursache von allen angeblichen Übeln angesehen wird, d.h. der Klimazerstörung, der Dritteweltausbeutung, usw. An diesem inneren Widerspruch zerbricht die SPD. Man kann sich nicht von der eigenen DNA verabschieden ohne an dem Versuch zugrunde zu gehen. Ganz anders sieht es bei der CDU aus. Zumindest in ihren christlichen Wurzeln ist sie mit der Ökoideologie kompatibel, da Verzicht und Askese im Christentum Tradition haben. Das Problem der CDU ist ein anderes: die Merkelisierung der Partei. Die vollkommene Aufgabe von inhaltlicher Stringenz, gepaart mit einer reinen auf die Kanzlerin abgestellten Machtgier hat diese Partei zu einer Hülle verkommen lassen, die ihr Fähnchen in den medialen Wind hängt und sich nur noch treiben lässt. Die CDU ist dadurch zu einem reinen politischen Negativum geworden, d.h. man wählt CDU, weil man keinen anderen wählen will, nicht aber weil man in der CDU eine bestimmte positive Eigenschaft ausmacht. Dies ist auf Dauer natürlich nicht tragfähig, und daher rutscht die Partei immer weiter ab.
Lieber Herr Rietzschel, wenn nun aber eine der beiden Ehemaligen plötzlich ernsthaft ihren Kurs ändern würde? Die SPD sich also nur als Beispiel an den dänischen Sozialdemokraten orientieren würde oder die CDU sich ihrer leitkulturellen Wurzeln besinnen würde? Wer zuerst zuckt, gewinnt, so meine Prognose. Zuerst würde man das als Anbiederung und Strohfeuer interpretieren und die Opposition würde die Populismuskeule herausholen. Aber sie wäre auch verunsichert. Und eine große Anzahl der Bürger? Dies würden ab dem Moment, wo sie merkten, dass die das ernst meinen, diese Partei zur stärksten Partei machen und als Volkspartei rehabilitieren. Und wie reagierte die andere ehemalige Volkpartei? Auch sie hätte plötzlich wieder Chancen, vorausgesetzt, auch sie würde sich wieder ihrer Pflichten gegenüber dem deutschen Bürger besinnen. Wer als erster den Elefant im Raum sieht und entsprechend handelt, wird auf lange Zeit ganz vorne sein. Beide haben diese Chance. Das Zeitfenster ist wahrscheinlich eng bemessen, denn die Geduld im Zeitraumgefüge der Politik wird durch politische Alternative automatisch verkürzt. D.h. die Ehemaligen haben immer noch große Möglichkeiten durch mutige Schritte. Doch da die Zeit immer kürzer wird, wird der Weg immer länger. Und ohne große Schritte wird man das Licht am Ende des Tunnels nicht mehr zu Gesicht bekommen.
Dann kann man ja langsam mal damit anfangen sachlich über die inhaltlichen Ziele der AfD zu berichten.
Die Parteien haben sich den Staat längst zur Beute gemacht und sämtliche relevanten Institutionen mit ihrem klebrigen Spinnennetz aus Ämterpatronage, Klüngel, Machtmissbrauch und Propaganda überzogen. Dieses System ist an sein Ende gekommen und die Politdarsteller verteidigen immer verzweifelter ihre Pfründe, weil die allermeisten von ihnen wissen, dass sie in bürgerlichen Berufen niemals die gleiche Reputation oder Versorgungssicherheit erhalten werden. Deshalb fällt auch der Kampf gegen die lästigen Widersacher der AfD so unerbittlich aus. Man sollte allerdings auch die Entwicklung dieser Partei aufmerksam verfolgen, denn wie ernst sie es mit ihren fraglos berechtigten Forderungen meint, wird sich zeigen, wenn sie einmal an den Futtertrögen der Macht angekommen sein sollte. Macht korrumpiert, und viel Macht korrumpiert viel. Immerhin steht die AfD für mehr direkte Demokratie und hier sehe ich auch einen ersten hoffnungsvollen Schritt auf dem langen Weg hin zu einer wirklich freien Gesellschaft, ohne einen staatlichen Herrschaftsapparat in einer möglichst kleinen und unabhängigen Gebietskörperschaft. Andreas Unterberger schreibt in seinem lesenswerten Büchlein “Schafft die Politik ab !” dazu: “Für die Staaten des schwer von Krisen geschüttelten Europas gibt es nur einen einzigen sinnvollen Weg: den zur Direkten Demokratie. Zwar ist diese wie auch alle anderen Systeme weder fehlerfrei noch gegen Abnützung und Missbrauch gefeit…aber gegenüber dem heutigen Istzustand bringt [sie] dramatische Vorteile. Nicht mehr die Politiker, Beamten und Verfassungsrichter, sondern die Bürger werden in einer Direkten Demokratie endlich oberste Organe eines Staates. Sie werden es wirklich, nicht nur auf dem Papier einer Verfassung. .. Das Volk kann Gesetze und Verträge eben jederzeit an sich ziehen. Schließlich trägt es ja auch die Konsequenzen jedes Beschlusses. Daher ist es völlig logisch,wenn die Bürger und nicht mehr die Politiker das letzte Wort haben”
Ein ganz besonders trauriges Exemplar der Gattung “Volkspolitiker” macht gerade jetzt von sich reden: Olaf Scholz. Er hat nun völlig den Boden der Realität unter sich verloren und irrlichtert durch das Reich des Wahnsinns. Dort brabbelt er vor sich hin, manchmal vernimmt man Wortfetzen wie “Kanzlerkandidatur”, “traue mir das zu”, der Rest wird immer unverständlicher. Man möchte ihm zurufen: ” Olaf, um Himmelswillen, nimm deine Medizin, sonst bist du nachher wieder so bedrückt!”
Der Bundestag ist so groß wie nie, so teuer wie nie, und so schwach wie nie. Und er bildet nichts mehr ab. Lehrer, Pfaffen, Juristen, Studienabbrecher, Berufsfunktionäre. Warum die noch wählen? Selbst ihre Sprache versteht kein Mensch. Kaiser Wilhelms Reichstag war repräsentativer, auch die Arbeiter waren besser repräsentiert als heute. (In der SPD Fraktion gibt es nur noch einen einzigen Arbeiter, Josip Juratovic). Also was solls. Kann alles weg, dazu kommen noch die ganzen Entscheidungen contra das eigene Volk, wie Grenzöffnung, Immigration, Kuscheljustiz, Steuerlast auf Weltrekordniveau etc pp.
Kleiner Nachtrag: Sind “Volks"parteien nicht sowieso anrüchig? Klingt doch alles sehr “völkisch”, was unbedingt zu vermeiden ist im Land, in dem wir alle gut und gerne leben. Wer hat Verbesserungsvorschläge?
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.