1945 hatte die Amerikanische Republik schon über 150 Jahre auf dem Buckel. In all dieser Zeit, mit allen ihren Kriegen und Bürgerkriegen, Wirtschaftskrisen und Naturkatastrophen, Klassen- und Rassenunruhen weht seither ununterbrochen am Ende jeder einzelnen Nacht im ersten Licht der Morgendämmerung das Sternenbanner über einem freien Land. Jede Generation übergibt das Land und sein Banner an die folgende. Die Nation, die sich unter diesem Banner versammelt, steht auf einem Fels. Deutschland erlebte nach 1945 ein Experiment. Im Westen gab man ihm das amerikanische Prinzip, im Osten das sozialistsche. Fast ein halbes Jahrhundert dauerte das Experiment, dann sahen auch wir: Das eine funktioniert, das andere nicht. Aber sofort steckt man uns in einen ganz neuen Versuch. Was wir nun testen müssen, das sind die vier “Freiheiten” der EU beim ungehinderten Austausch von Waren, Personen, Dienstleistungen und Kapital. Dafür genügt ein Beamtenapparat. Die freie Republik ist nicht mehr erforderlich. Im Gegenteil, sie stört. Wie auch in Hong Kong. Die Freiheit braucht halt den Kaptalismus schon. Als Kraftwerk. Aber das Kraftwerk arbeitet auch unter anderen Herrn. Und weil wir unsere Freiheit an Brüssel abgegeben haben, genau darum brauchen wir jetzt auch keine Volksparteien mehr. Also ... Winke, winke!
Zitat: Gegenseitig hielten sie sich in Schach und sorgten so für die Verfestigung demokratischer Verhältnisse. Leider haben sie eben gerade nicht für die Verfestigung der demokratischen Verhältnisse gesorgt. Wenn es so wäre, gäbe es nicht so viele willfährige Bürger, die den Untergang der Volksparteien mitgehen wollen.
Diese Regierung braucht überhaupt kein Land das sie regiert - wie man sieht sind die mit sich selbst voll ausgelastet.
Es haben sich ja schon neue Kräfte etabliert, die das System erschüttert haben. Es sei daran erinnert, dass es seit dem traurigen Aufstieg der Grünen nur noch einer Partei - und das in rasantem Tempo - die Landes- und Bundesebene zu erobern. Diese Partei wird eine neue Volkspartei, ich prophezeie, dass an ihr vorbei keine Regierung mehr gebildet werden kann, die nicht völlig absurd ist wie man in Thüringen sieht.
Ich setze trotz allem auf ein Aufwachen und eine Palastrevolte innerhalb der Union in nächster Zeit, bei der die Junge Union eine entscheidende Rolle spielen wird. Fluide Intelligenz kann die Dinge noch wenden…
Herr Rietzschel Ich bin heilfroh,dass Deutschland nach der Entsorgung der Volksparteien nicht untergeht wie Sie sagen, da machen Sie ja Millionen,soweit diese hier lesen,wirklich Hoffnung.
Es ist genau so. Unterdessen herrscht nicht nur mehr das politische und das persönliche Mittelmaß. Das waren fast noch goldene Zeiten. Es ist derweil viel schlimmer. In Abwandelung frei nach Erich Honecker: Abwärts immer - vorwärts nimmer. Begleitet von gefälligen Medien leistet sich das politische Establishment den Abstieg in etwa sowas wie eine Erbdemokratie. Es herrscht die piefige politische Korrektheit einer selbsternannten Deutungselite und der “erlaubte” Meinungskorridor wird immer enger. Es sind nicht nur die abgewirtschafteten Parteien. Es sind ebenso gesellschaftliche Interessengruppen, die in das Vakuum, das die Parteien hinterlassen, springen und es sich zunutze machen, um ihre kruden Weltbilder als allgemeinverbindlich über einseitig gewogene Medien unter das Volk zu bringen. Der einzig ernstzunehmende “Grüne”, Boris Palmer, bringt es in seinem neuesten Buch auf den Punkt, wenn er das bereits allgegenwärtige repressive Meinungsklima hierzulande als Vorstufe zum Tugendterror bezeichnet. Untergehen wird Deutschland möglicherweise nicht. Es gibt ja auch noch die andere Seite der Medaille, wie man unter Achgut.com regelmäßig gegenwärtigen kann.
Ein aufschlußreiches Beispiel für den Unterschied zwischen einer funktionierenden Demokratie mit gegenseitiger Achtung auch der Opposition und den Verhältnissen in Merkelland lieferte die Verabschiedung des Sprecher des britischen Unterhauses, teilweise zu besichtigen im ARD Fernsehen. Ich habe mir das teilweise angesehen und war beeindruckt, wie auch die Opposition das Wirken diese Herren lobend kommentierte. Kann sich jemand vorstellen, wie eine derartige Veranstaltung im Berliner Schlafsaal ablaufen würde? Kann sich jemand Äußerungen der Berliner Opposition auf das Ausscheiden des kleinkarierten Wadenbeißers im Rollstuhl auf dem Präsidentensessel vorstellen, und welchen Grund sollte eine Opposition haben, anders als mit Verachtung auf diese Figur zu blicken, von seinen Stellvertretern ganz zu schweigen?
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